Düsseldorf. Die Kunden stehen bei Takumi Schlange. Bald will die Ramen-Kette ihre 100. Filiale eröffnen. Für Koch Haruhiko Saeki fing alles mit einem Traum an.

Als Haruhiko Saeki ein Teenager war, bekam er von seinen Eltern ein Buch über besonders gute Restaurants geschenkt. Mit 14 hatte der Junge den Wunsch, all diese Restaurants in seiner Heimatstadt Tokio zu testen. Vier Jahre später stieg er in die Gastronomie-Branche ein. Er ging Mitte der 90er nach Deutschland und fing als Koch im Restaurant eines Freundes an. Und weil er schon damals eine unbändige Leidenschaft für die japanische Nudelsuppe Ramen hatte, aber kein Lokal fand, in dem ihm seine Leibspeise so richtig mundete, gründete er 2007 sein eigenes Restaurant: das „Takumi 1st“ an der Immermannstraße 28 in Düsseldorf.

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Wenn Ryusuke Kaizaki von seinem Chef spricht, dann gerät er ins Schwärmen. „Er ist einfach ein unglaublich geniales Talent“, sagt der Mann, der direkt hinter ihm an der Firmenspitze steht und als „Chief Operating Officer“ die Geschicke sämtlicher Takumi-Filialen lenkt. Das sind eine ganze Menge. Haruhiko Saeki, der einstige Koch, hat sich in den vergangenen 17 Jahren von Düsseldorf aus nämlich ein Nudelsuppen-Imperium aufgebaut.

Takumi Düsseldorf möchte bald in Europa die 100. Filiale eröffnen

Unter dem Dach seiner Firmengruppe Brickny gibt es neben anderen Restaurants mittlerweile 67 Takumi Filialen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Italien, Österreich und Tschechien. Und der Düsseldorfer Unternehmer hat noch viel mehr vor: Im Jahr 2025 möchte er sein 100. Takumi eröffnen.

Ryusuke Kaizaki, COO bei Takumi, lässt uns einen Blick in die Töpfe in Düsseldorf werfen. Die Brühe für die Ramen kocht acht bis zehn Stunden.
Ryusuke Kaizaki, COO bei Takumi, lässt uns einen Blick in die Töpfe in Düsseldorf werfen. Die Brühe für die Ramen kocht acht bis zehn Stunden. © NRZ | jum

Was macht Takumi so besonders, dass die japanische Nudelsuppe aus Düsseldorf so enorme Kreise zieht? Manager Kaizaki braucht Stift und Papier, um das kulinarische Erfolgsrezept zu erklären. Er zeichnet eine geschlängelte Linie in Blau auf das Flipchart im Konferenzraum von Brickny an der Immermannstraße 35. Das Geheimnis des Geschmacks liegt in der Nudel, die in Nordjapan für das Düsseldorfer Unternehmen produziert wird. Die gekräuselte Form dieser besonderen Nudel sorgt dafür, dass Brühe, Sauce und Öl, die Kaizaki jetzt mit einem roten Stift direkt neben die blaue Welle malt, an der Nudel haften bleiben.

Takumi in Düsseldorf

2007 eröffnete der Japaner Haruhiko Saeki sein erstes Restaurant für Ramen (japanische Nudelsuppen) in Düsseldorf: das „Takumi 1st“ an der Immermannstraße 28. Mittlerweile gibt es europaweit 67 Filialen. Die Qualitätsstandards sollen in allen Restaurants gleich sein, aber die Speisekarten unterscheiden sich. Jede Filiale hat ihre eigenen Ramen-Spezialitäten.

In Düsseldorf gibt es aktuell sieben Filialen von Takumi. Auf der Immermannstraße, Oststraße, Klosterstraße, Lorettostraße und dem Heerdter Lohweg. Im Jahr 2025 möchte die Düsseldorfer Unternehmen die 100. Filiale von Takumi eröffnen.

Eine Schüssel Ramen kostet etwa 15 Euro. Die Preise sollen im kommenden Jahr nicht erhöht werden, die Löhne für die Mitarbeiter aber steigen. Nudeln, Sauce und Öl für die Ramen werden in Japan für Takumi Düsseldorf produziert.

Mehr Information unter: www.takumi-duesseldorf.de.

Aber das Zusammenspiel der fünf Ramen-Elemente Nudeln, Sauce, Öl, Brühe und Toppings reicht noch nicht aus für das perfekte Geschmackserlebnis. Es kommt auch darauf an, wie man die Ramen isst. Den Erfolg von Takumi kann man hören: Die Suppe muss geschlürft werden. Ryuskuke Kaizaki macht vor, wie‘s geht. Er zieht die Luft laut hörbar durch die Lippen ein. Auch das kann er wieder besser mit Hilfe eines Stifts erklären. „O2“ steht jetzt an der Tafel neben der gezeichneten Nudel. „Wenn sich der Sauerstoff mit Nudeln und Brühe verbindet, dann kommt der Geschmack so richtig im Mund an.“ Japanische Frauen, das verrät Kaizaki, schlürfen leiser und eleganter als die Männer.

Takumi-Manager Ryuskuke Kaizaki vor der Düsseldorfer Filiale „Takumi 6th Spicy Tantan“ an der Immermannstraße 32.
Takumi-Manager Ryuskuke Kaizaki vor der Düsseldorfer Filiale „Takumi 6th Spicy Tantan“ an der Immermannstraße 32. © NRZ | jum

Auch Ryusuke Kaizaki hat seine Karriere 2008 in der Küche begonnen. Er hatte einen Minijob als Küchenhelfer bei Takumi. „Ich liebe Ramen und ich wollte sie unbedingt selbst zubereiten können.“ Danach hat er BWL studiert und ist mit seinem betriebswirtschaftlichen Know-how im Gepäck 2017 zurück zu Takumi gekommen. „Ich esse die Ramen wirklich immer noch jeden Tag“, sagt er. Aber in den Schlangen, die sich mittags vor den Takumi-Filialen bilden, stellt er sich nicht an. Kaizaki arbeitet, wie er sagt, täglich 15 Stunden ohne Pause und kocht seine Ramen am Abend zu Hause selbst.

Wenn Ryusuke Kaizaki über das Erfolgsrezept der Firma spricht, dann geht es nicht nur um das, was in den Töpfen ist, sondern vor allem um die, die an den Töpfen stehen, die Tische decken, das Geschirr spülen und all die elementaren Dinge tun, ohne die Takumi nicht das wäre, was es heute ist. „Die Basis unseres Erfolgs ist, dass bei uns die Menschen im Vordergrund stehen.“ Ohne zufriedene Mitarbeiter, Vertragspartner und Kunden läuft ein Geschäft nicht. Daher arbeite man in der Unternehmensgruppe ständig daran, die Bedingungen der Angestellten zu verbessern.

So machen Mitarbeiter Karriere bei Takumi Düsseldorf: Vom Küchenhelfer in die Chefetage

Ryusuke Kaizaki legt ein Papier mit der Überschrift „Career Map“ auf den Tisch. Dieser Karriere-Plan zeigt den Angestellten auf, welche Möglichkeiten sie bei Takumi haben. Jeder kann sich theoretisch vom Küchenhelfer bis in die Chefetage hocharbeiten. Wie das geht, das haben Haruhiko Saeki und Ryusuke Kaizaki vorgemacht.

Der Düsseldorfer Takumi-Gründer Haruhiko Saeki mag Fußball. Er gehört zu den Sponsoren von Fortuna.
Der Düsseldorfer Takumi-Gründer Haruhiko Saeki mag Fußball. Er gehört zu den Sponsoren von Fortuna. © Takumi

Im „Takumi 1st“ dampfen an diesem Dienstagmorgen um kurz nach elf die großen Kessel mit der Ramen-Brühe auf dem Herd. Um 12 Uhr wird das Restaurant öffnen. Das Absperrband für die Schlange, die sich hier an der Immermannstraße 28 im Herzen von „Little Tokio“ jeden Mittag bildet, ist schon aufgebaut. Dass die Kunden so gut wie immer anstehen müssen, dafür gibt es übrigens eine einfache Erklärung: „Wir Japaner schlürfen unsere Ramen in 15 Minuten“, beschreibt Kaizaki das temporeiche Mittagessen seiner Landsleute. Aber die deutschen Gäste bleiben im Schnitt eine Stunde.

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