Düsseldorf. 2018 ist der Plan gescheitert, nun soll die Konzertfläche an der Messe doch realisiert werden. Lärmschutz, Bäume und Verkehr – was die Stadt plant.

  • Schon 2018 sollte Ed Sheeran auf einer neuen Konzertfläche an der Düsseldorf vor 85.000 Besuchern auftreten
  • Nun soll die Fläche 2025 realisiert werden – mehr als 50 Bäume müssen gefällt werden
  • Die genauen Pläne der Stadt und Einschätzungen von Gutachtern lesen Sie hier

Eigentlich sollte Ed Sheeran bereits 2018 auf der neuen Open-Air-Fläche an der Düsseldorfer Messe spielen. Doch das Mega-Konzert vor 85.000 Besuchern platzte – weil damals mehr als 100 Bäume gefällt werden sollten, gab es heftigen Gegenwind. Sieben Jahre später soll die XXL-Konzertfläche nun aber wirklich kommen: Die Stadt will den Plan 2025 gemeinsam mit der Stadttochter D.Live umsetzten.

Und die Pläne, die im kommenden Ordnungs- und Verkehrsausschuss auf der Tagesordnung stehen, lesen sich schon recht konkret: Vier bis sechs Veranstaltungen soll es demnach pro Jahr auf der neuen Open-Air-Fläche auf der Parkplatzfläche P1 in direkter Nachbarschaft der Messe und Arena in Stockum geben.

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Verschiedene Veranstaltungsszenarien seien dabei denkbar: Events mit bis zu fünf Bühnen und einer maximalen Ausnutzung der Veranstaltungsfläche – sprich 80.000 Besucherinnen und Besuchern, ein Konzertbetrieb mit zwei Bühnen und eine kleine Variante mit einer Bühne. Kleinere Festivals und Einzelkünstlerkonzerte soll es geben. „Die Fläche weist für die Durchführung von urbanen Großveranstaltungen ideale Standortvoraussetzungen auf und kann als Open-Air-Fläche das Angebot an Veranstaltungsorten in Düsseldorf optimal ergänzen“, heißt es seitens der Stadt.

56 Bäume müssen an der Düsseldorfer Messe gefällt werden

Aber: Auch jetzt müssen für das Vorhaben Bäume gefällt werden – allerdings weniger als 2018 angedacht. Und es gibt ein „Baumkonzept“. Auf der Fläche befinden sich aktuell 868 Laubbäume. 56 von ihnen müssen für das Vorhaben von Stadt und D.Live gefällt, sieben umgepflanzt werden, weil sie dort stehen, wo zukünftig Bühnen und Tribünen Platz finden sollen.

Die verbleibenden 812 Laubbäume werden durch eine „Festsetzung zum dauerhaften Erhalt“ im Bebauungsplan gesichert. Für die 56 gerodeten Laubbäume soll es doppelt so viele Ersatzpflanzungen außerhalb der Konzertfläche geben – 87 Bäume sollen auf städtischen Flächen nördlich der A44, weitere 33 Bäume westlich des Düsseldorfer Flughafens neugepflanzt werden.

Bis zu 80.000 Besucher, die zu einem Konzert strömen: Nicht nur bei Anwohnern, auch aus der Politik wurden in der Vergangenheit immer wieder skeptische Stimmen laut, die deshalb einen Verkehrskollaps im Düsseldorfer Norden befürchten. Anders sehen das Experten, die im Auftrag der Stadt nun ein Verkehrsgutachten erstellt haben. Mit einem „angemessenen Verkehrsmanagement könne die Leistungsfähigkeit der Verkehrsknotenpunkte“ gewährleistet werden.

Heißt: Die aktuellen Straßen und Wege rund ums Messeareal würden laut Verkehrsgutachten auch für 80.000 an- und abreisende Fans ausreichen. Einzige Einschränkung: Parallele Großveranstaltungen der Messe oder in der Arena dürfe es mit Blick auf die vorhandene Verkehrsinfrastruktur nicht geben.

Gutachter zu Open-Air-Konzertfläche: Lärm ist kein Problem

Und was ist mit dem Lärm? Weil die Düsseldorfer Open-Air-Fläche nur selten genutzt werden soll (weniger als 18 Tage im Jahr und nicht an mehr als zwei aufeinander folgenden Wochenenden), gelten für die dort stattfindenden Großkonzerte laut Freizeitlärmerlass NRW andere Höchstlärmwerte. Sie dürfen also problemlos durchgeführt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Lärmgutachten. Wird das Veranstaltungsgelände über 22 Uhr hinaus bespielt, muss zusätzlich eine Ausnahme  zur Verschiebung des Nachtzeitraums beantragt werden.

Wie geht es nun weiter? Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss sowie der Ausschuss für Umweltschutz muss dem Bebauungsplan-Entwurf zustimmen. Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung würde ihn dann schlussendlich beschließen. Gibt es grünes Licht, kann die Stadt einen Bebauungsplan aufstellen – die Realisierung des Open-Air-Geländes rückt dann ein ganzes Stückchen näher.

Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss tagt am Mittwoch, 15. Januar, um 16 Uhr im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses.

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