Düsseldorf. Der Studienbeginn bedeutet für viele auch die erste eigene Wohnung. Doch immer mehr junge Menschen bleiben im Elternhaus. Woran das liegt.
In Düsseldorf ist die Wohnsituation für Studierende angespannt. Viele von außerhalb wollen in die Stadt ziehen. Nicht nur wegen des breiten Studienangebots an Hochschulen wie der Heinrich-Heine-Universität (HHU) und der Fachhochschule Düsseldorf (HSD), sondern auch aufgrund der hohen Lebensqualität und der zahlreichen kulturellen Angebote. Dennoch bleibt die Frage nach bezahlbarem Wohnraum eine Herausforderung.
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Besonders viele Studierende in Düsseldorf sind „Nesthocker“
So wohnen laut einer Erhebung des Statistischen Landesamts aus dem Jahr 2022 ganze 33,5 % Prozent der in Düsseldorf Studierenden noch bei ihren Eltern. Das liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 20 Prozent. Zum Vergleich: In Köln sind es knapp ein Viertel der Studenten. Besonders junge, in Düsseldorf Studierende gelten als „Nesthocker“: Von den unter 20-Jährigen leben sogar ganze 75,5 Prozent im elterlichen Haushalt.
Die Gründe für diese Wohnentscheidung sind vielfältig. Meist spielen aber die Finanzen eine zentrale Rolle, denn Wohnen wird – ganz besonders in Düsseldorf – immer teurer. Während Studierende im Jahr 2016 im Durchschnitt gerade einmal 353 Euro für ihre Miete ausgegeben mussten, waren es im 2021 bereits 422 Euro. Mittlerweile ist sogar die 500-Euro-Marke durchbrochen. Ein deutlicher Anstieg, der viele junge Menschen dazu bewegt, im Elternhaus zu bleiben. Vielleicht ist das Geld sogar die Hauptmotivation, denn weniger als die Hälfte hat sich laut der 21. Sozialerhebung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, völlig freiwillig dazu entschieden. Im Gegensatz dazu: 78 Prozent der Studierenden, die alleine wohnen, haben nach eigenen Angaben dazu eine bewusste Entscheidung getroffen.
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Hohe Mieten und Wohnungsmangel erschweren den Auszug
Denn als Student alleine zu wohnen ist etwas, dass man sich leisten können muss. Die Mieten im Stadtgebiet sind im Vergleich zu anderen Städten hoch. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt aktuell bei etwa 15,91 Euro, was insbesondere kleinere Wohnungen für Studierende teuer macht. Viele entscheiden sich daher, in die äußeren Stadtteile oder angrenzenden Städte wie Erkrath oder Neuss zu ziehen, um Kosten zu sparen – oder eben im Elternhaus zu bleiben.
An den großen Universitäten ist der Anteil der bei ihren Eltern lebenden Studierenden vergleichsweise niedrig. In NRW verzeichnete Münster mit rund zehn Prozent den geringsten Anteil an „Nesthockern“.
Im übrigen fand sich der höchste Anteil an studierenden „Nesthockern“ im Kreis Heinsberg: Dort leben fast Dreiviertel der Studierenden im elterlichen Haushalt. Die meisten aus dem Kreis studieren an der RWTH in Aachen.
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