Düsseldorf. Seit Wochen ziehen Tausende Fans aus ganz Europa durch Düsseldorf. Altstadt-Wirte sind begeistert - doch eine Fan-Gruppe punktete am meisten.
Seit rund zwei Wochen läuft die Fußball-EM 2024 in Deutschland. Auch in Düsseldorf, wo bisher drei Gruppenspiele stattfanden, ist viel los: Besucherinnen und Besucher aus vielen verschiedenen Ländern tummeln sich in der Innen- und Altstadt. Die Altstadtwirte hatten sich schon im Vorfeld auf ein gutes Geschäft eingestellt. Ein Achtel- und ein Viertelfinale kommen noch auf die Landeshauptstadt zu.
Altstadt-Wirte loben die „gute und friedliche Stimmung“
„Der Eindruck ist bisher sehr positiv“, sagt Uerige-Chef Michael Schnitzler. „Wir haben hier gute Stimmung und ein gutes Flair“. Ob durch den Besucheransturm in der Altstadt letztlich auch mehr Gäste im Uerige waren, könne er nicht sagen, der „obligatorische Einbruch“ der Gästezahlen bei solchen Turnieren sei allerdings ausgeblieben: Denn zum EM- oder WM-gucken blieben viele normalerweise zu Hause, schauten zum Beispiel mit Freunden im eigenen Garten. Das sei diesmal anders, sagt Schnitzler. Und, sehr erfreulich: „Es lief alles absolut friedlich!“, freut sich der Wirt. „Es gibt nichts zu meckern!“
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Auch in den Kasematten, an der Unteren Rheinwerft, ist man sehr zufrieden: „Bis jetzt war es eine gute Zeit mit coolen Gästen und einer sehr guten Stimmung“, sagt Kasematten-Leiter Patrick Ogiermann. Die dazugehörigen Lokale, direkt am Rheinufer gelegen – etwa das Frankenheim Bistro und das Gosch Sylt – erfreuen sich bei Sommerwetter ohnehin großer Beliebtheit. „Zusätzlich zum guten Tagesgeschäft kommen viele Fans“, sagt Ogiermann.
Österreicher kamen in besonders großer Zahl
Fast alle Partien kann man auch in den Kasematten schauen. Internationale Fußballfans waren bisher „querbeet“ unter den Gästenvertreten, so der Gastronom. Aus zwei Ländern kamen besonders viele: „Österreich und Holland“, sagt Ogiermann. „Besonders die Österreicher waren unglaublich. Als ob die zu uns mit dem Bus angereist wären!“ berichtet er. Er wünsche sich, dass es die nächsten Wochen so friedlich weitergeht, erklärt Ogiermann: „Und der Spaßfaktor im Vordergrund steht!“
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Auch in der Hausbrauerei Zum Schlüssel zeigt man sich von den EM-Gästen angetan: „Seit Turnierbeginn haben wir zahlreiche internationale Gäste begrüßen dürfen, die stets friedlich und ausgelassen die Spiele gefeiert haben“, so Lukas Gatzweiler, Marketingverantwortlicher beim Schlüssel. „Die Stimmung war stets fantastisch.“
Einige Fan-Gruppen taten sich auch in der Hausbrauerei hervor: „Besonders in Erinnerung bleiben uns die schottischen Fans, die als erste vor Turnierbeginn eintrafen. Auch die österreichischen Fans, die bereits am Spieltag früh in großen Gruppen in der Altstadt unterwegs waren, und die französischen Fans, die lautstark ihre Nationalhymne sangen, haben uns beeindruckt.“ Zusammengefasst lasse sich aber festhalten: „Alle Fangruppen haben auf ihre Weise einen positiven Eindruck hinterlassen.“
Internationale Fans wollen Altbier mit nach Hause nehmen
Und die Fans nehmen wohl nicht nur Erinnerungen aus Düsseldorf mit: „Das Altbier kommt bei den Fans hervorragend an, und viele haben bereits angekündigt, Original Schlüssel mit nach Hause nehmen zu wollen“, berichtet Gatzweiler. Auch in der zweiten Hälfte der EM können Fans die Spiele in der Schwemme oder auf der Terasse der Hausbrauerei in bester Qualität und mit dem Schlüssel Altbier genießen, kündigt Gatzweiler mit Blick auf die kommenden Wochen an.
Insgesamt macht Düsseldorf als Gastgeber-Stadt bisher einen guten Eindruck: Auch viele internationale Fans, deren Nationalmannschaften gar nicht in der Landeshauptstadt spielen, sind sehr präsent. Online finden sich eine Vielzahl anerkennender Äußerungen der Gäste. Besonders ein Clip, in dem österreichische Fans das Düsseldorfer Altbier feiern – und Kölsch schmähen – sorgte für Belustigung und etwas Stolz in der Landeshauptstadt.
„Die Schotten sind natürlich die Sieger der Herzen“
Aber nicht alle internationalen Fans scheinen sich mit der dunklen Bierspezialität anzufreunden. In der Brauerei Kürzer wollen viele von ihnen dann doch lieber ein Helles, sagt Gastronom Hans-Peter Schwemin. „Die kennen es nicht anders“, urteilt er, und nimmt es mit Humor. Nett seien bisher alle internationalen Fan-Gruppen gewesen. „Die Schotten sind natürlich die Sieger der Herzen“, räumt Schwemin ein. Insgesamt habe es in den EM-Wochen bisher eine tolle und friedliche Stimmung gegeben, auf die er auch für die nächsten Wochen hofft. „Wenn es immer so wäre beim Fußball, das wäre großartig!“
„Großartig“ fand auch Walid El-Sheikh die EM bisher. In der Altstadt betreibt er eine Vielzahl von Lokalen. „Ich muss sagen, die Stimmung ist sensationell!“ Wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel hatte er entschieden, dass die Deutschlandspiele nicht nur in seiner Sportsbar – der „Boston-Bar“ – zu sehen sein werden, sondern in allen seinen Lokalen. Das werde bisher sehr gut angenommen.
Altstadtirte-Sprecherin: Konzepte in der Altstadt funktionieren gut
„Es kommen aber viele Touristen bei uns rein, die das echte Düsseldorf, abseits vom Fußball-Event kennen lernen wollen“, berichtet El-Sheikh. So habe er in allen seinen Läden gerade viel internationale Kundschaft: Fußball-Funktionäre und Ex-Profispieler kommen dabei zum Beispiel besonders häufig ins „Sir Walter“ an der Heinrich-Heine-Allee. Das „HotelHotel“ sei wegen seiner zentralen Altstadt-Lage bei allen Fans sehr beliebt. Für die verbleibenden EM-Wochen freue er sich schon auf die gute Stimmung in der Altstadt, so der Gastronom.
„Grundsätzlich sind die Rückmeldungen aus der Altstadt bisher sehr gut – von allen Seiten“, sagt die neue Altstadtwirte-Sprecherin Stanislava Balueva. Die Altstadt sei durchgehend sehr voll, aber auch friedlich. Einzig die Toilettensituation sei wegen der großen Besucherzahl etwas angespannt. Grundsätzlich funktionieren aber alle eingesetzten Konzepte gut – zur Freude der Wirte.
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