Düsseldorf. Britische Fans reden von der „besten Stadt“, Österreicher feiern das Altbier – Düsseldorf ist schon zu EM-Beginn als „Host City“ ein Gewinner.
Kein Spiel in der Arena, aber trotzdem in Düsseldorf: Die NRW-Landeshauptstadt scheint sich während der Fußball-EM 2024 bei Fans aus ganz Europa als Top-Reiseziel heraus zu kristallisieren. Englands Nationalelf etwa spielt ihre Vorrundenpartien in Gelsenkirchen, Frankfurt und Köln. Ihre Partys feiern die Anhänger der „Three Lions“ dennoch lieber in Düsseldorfs Fan-Zonen. „Ich habe gehört, dass hier ist die beste Stadt, um abzuhängen“, sagte am Wochenende ein englischer Fan in ein Mikrofon des ZDF. „Also bin ich hier.“ Kurios: Bei den Briten wird Gelsenkirchen nur „Düsseldorf-North“ und Köln „Düsseldorf-South“ genannt. Ein Briten-Fan bezeichnete Gelsenkirchen gar als „Shit-Hole“.
Altbier schlägt Kölsch ganz klar
In einem Magenta-Video sind auch einige Österreicher zu sehen, die eine Lobeshymne aufs Altbier anstimmen. Man sei ja auch schon in Köln gewesen, das Bier dort sei aber nicht zu vergleichen mit dem in Düsseldorf, sagte am Montag ein Austria-Fan kurz vor der Partie gegen die Franzosen. Als ihm gesagt wird, dass es im Stadion gar kein Alt gibt, meint er: „Okay, dann werden wir uns das Spiel sparen und hier bleiben.“
Düsseldorf dürfte also schon nach wenigen Spieltagen der EM als „Host City“ fett gepunktet haben. Burkhard Hintzsche wirkt erleichtert. Der Stadtdirektor findet, dass nach jahrelanger Vorarbeit und nach dem erfolgreichen ersten Düsseldorf-Spiel zwischen Frankreich und Österreich die „Erwartungen klar übertroffen wurden“. Natürlich müsse man noch abwarten, „denn noch haben wir 31 Tage EM und vier Spiele in Düsseldorf zu absolvieren“, so Hintzsche. „Aber die Resonanz ist riesig, und es ist toll, dass so viele Fan-Gruppen, deren Teams gar nicht hier spielen, das Stadtbild prägen – vor allem die Schotten.“
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Und auch Oberbürgermeister Stephan Keller freut sich über den EM-Auftakt: „Die Stimmung bei unserem ersten von fünf EM-Spielen war absolut fantastisch. Frankreich und Österreich bei uns in der Arena spielen zu sehen, hat mich mit Stolz erfüllt. Ebenso beeindruckt war ich von der Organisation der UEFA, die mit Schweizer Präzision unser Stadion in eine EM-Spielstätte verwandelt hat.“
Fan-Marsch startete wegen Party mit Verspätung
Besonderes Highlight des Spieltags waren die Fan-Märsche der beiden Nationen. Die Österreicher machten sich mit 7000 Fans auf den Weg aus dem Rheinpark zum Stadion und sorgten an der Rotterdamer Straße für eine beeindruckende rot-weiße Kulisse. Die Franzosen starteten mit 8000 Anhängern am Aquazoo. Dieser „Fan-Walk“ startete mit 15 Minuten Verspätung – der Grund war allerdings ein erfreulicher: Die Fans wollten die Party im „Casa Bleu“ an den Rheinterrassen nur ungern verlassen.
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Die Fan-Märsche gehören zum Mobilitätskonzept, das Stadt und UEFA gemeinsam erarbeitet haben. „Mit der Entscheidung, Fan-Märsche zur Arena zuzulassen, lagen wir genau richtig“, meint Stadtdirektor Hintzsche. „Wir sind ja nicht bei einem Fortuna-Spiel, bei dem viele mit dem Rad oder Auto kommen.“ Beeindruckt hat Hintzsche auch das Feedback vom ersten Arena-Spiel: „Beide Nationalverbände haben sich in langen Briefen bedankt.“ Man habe den Job also scheinbar gut erledigt.
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Auch die Ordnungsbehörden sowie die Feuerwehr zogen ein positives Fazit des ersten Spieltags. Fans aller Nationen feierten in der gesamten Innenstadt friedlich miteinander – ohne größere Vorkommnisse. „Wir freuen uns, dass die Konzepte, die wir monate- und teils jahrelang geplant haben, direkt am ersten eigenen Spieltag in Düsseldorf gegriffen haben“, so EM-Projektleiter Thomas Neuhäuser.
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In den Fan-Zonen verfolgten am Montag übrigens insgesamt 12.400 Fans die Partien zwischen Rumänien und der Ukraine, Slowakei und Belgien sowie Österreich und Frankreich am Burgplatz, Schauspielhaus und am Rheinufer. Insgesamt 8000 Zuschauer verfolgten die Spiele am Burgplatz – hier gab es den Spitzenwert wie erwartet während der Partie Österreich gegen Frankreich mit 5000 Zuschauern. Das Public Viewing am Rheinufer besuchten insgesamt 3500 Fans, während sich 900 Fußballfreunde für die Fan-Zone am Schauspielhaus entschieden. Dieser Ort muss sich als „Hotspot“ wohl noch erst entwickeln.
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