Düsseldorf. Bald startet die Fußball-EM in Deutschland. Die Düsseldorfer Polizei wappnet sich für das Spektakel - und präsentiert das Sicherheitskonzept.

„Nur noch vier Tage und elf Stunden, dann ist Anpfiff“, freut sich Marcel Fiebig, Düsseldorfer Polizeisprecher, an diesem Montagmorgen (9. Juni) bei einem Vor-Ort-Termin. Die letzten Vorbereitungen auf die EM in Düsseldorf laufen auf Hochtouren. Und auch die Polizei hat alle Kräfte gebündelt und stellt eine Woche vor dem ersten Turnierspiel in Düsseldorf ihr Sicherheitskonzept vor.

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Mehrere Jahre hätten die Vorbereitungen der Polizei auf das Fußballspektakel gedauert. Dass es jetzt bald losgeht, freut auch Dietmar Henning, leitender Polizeidirektor und Führer des EM-Einsatzes, der die Sicherheitsmaßnahmen präsentiert. Insgesamt fünf EM-Spiele werden in Düsseldorf ausgetragen – drei Vorrundenspiele und jeweils Achtel- sowie Viertelfinale.

Fußball-EM 2024 in Düsseldorf: Polizei trifft Sicherheitsvorkehrungen in Merkur-Spiel-Arena

In der Spitze seien an einem Spieltag über 1500 Polizeikräfte im Düsseldorfer Stadtgebiet im Einsatz, wie Henning erklärt. Für alle Polizisten gilt während der gesamten Fußball-Europameisterschaft eine Urlaubssperre.

Für die Spiele während der Gruppenphase (Österreich-Frankreich am 17. Juni, Slowakei-Ukraine am 21. Juni und Albanien-Spanien am 24. Juni) sieht sich die Polizei gut gewappnet: „Wir stufen diese Spiele als sogenannte ‚grüne Spiele‘ ein“, erklärt Henning. Heißt: Die drei Paarungen seien keine Hochsicherheitsspiele. Das Sicherheitskonzept sehe Vorkehrungen in und um die Merkur-Spiel-Arena vor, bevor Fans und Spieler in das Düsseldorfer Stadion gelassen werden.

Terrorgefahr bei EM: Düsseldorfer Polizei sieht sich vorbereitet

Auf die Frage, wie sich die Polizei auf möglichen islamistischen Terror vorbereitet, antwortet Dietmar Henning nur sehr verhalten: „Diese Gefahren spielen bei uns immer eine Rolle für die Sicherheitslage“, sagt der leitende Polizeidirektor. So eben auch bei der EM 2024 in Düsseldorf. „Ich vergleiche die Arbeit gerne mit einem Eisberg, der größte Teil passiert unter Wasser“, so Henning. „Ein Großteil dieser über 1500 Einsatzkräfte werden genau dieses Feld abdecken.“

Auch im Düsseldorfer Stadtgebiet sei die Polizei und das Ordnungsamt auf einen großen Einsatz vorbereitet. Drei Fanzonen gibt es in Düsseldorf: in die Fanzone am Burgplatz passen bis zu 5000 Personen, in die Fanzone am Schauspielhaus bis zu 2000 Personen und am großen Public-Viewing an der unteren Rheinwerft können bis zu 7800 Menschen teilnehmen.

EM in Düsseldorf: Mehrere „Fan-Walks“ geplant – Düsseldorfer Polizei vorbereitet

Falls der Besucherandrang zu groß wird, stünden laut Ordnungsdezernentin Britta Zur der Rheinpark (für bis zu 100.000 Menschen) und die Fläche vor dem Aquazoo (für bis zu 5000 Menschen) als Pufferzonen zur Verfügung. Sollte es während der EM-Spieltage in der Altstadt zu voll werden, gebe es vorbereitete Notfallpläne und eine Allgemeinverfügung, die unter anderem die Außengastronomie verbieten kann.

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Vorbereitet hat sich die Polizei außerdem auf drei sogenannte „Fan Meeting Points“. Einer führt vom Rheinpark zur Merkur-Spiel-Arena und ergibt eine Gesamtstrecke von 3,8 Kilometer. Genutzt wird dieser „Fan Walk“ von österreichischen sowie ukrainischen Fans mit jeweils 5000 erwarteten Teilnehmenden.

Der zweite „Fan Meeting Point“ befindet sich am Aquazoo und führt ebenfalls zur Arena. Diese Strecke umfasst etwa 2,8 Kilometer und wird von französischen sowie slowakischen Fans genutzt werden. Auch ein „Fan Walk“ vom Messeparkplatz P1 zur Arena sei vorgesehen für albanische Fans (Strecke etwa 1,1 Kilometer). Auf Wunsch der Verbände sind diese Gänge so organisiert worden, dass die Fangruppen sich nicht in die Quere kommen, wie Henning berichtet.