Düsseldorf. Die Fußball-EM steht in den Startlöchern. Die Kulturszene in Düsseldorf hat zu dem Event einiges vor. Auch eine Fortuna-Legende beteiligt sich.

Es sind nur noch acht Tage, bis die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) startet. In elf Tagen rollt dann auch in Düsseldorf der EM-Ball, wenn Österreich in der Arena auf Frankreich (17. Juni, 21 Uhr) trifft. Insgesamt fünf Spiele finden in der NRW-Landeshauptstadt statt, darunter auch ein Achtel- und ein Viertelfinale.

Die Fußball-EM soll unter dem Motto „Everybody‘s Heimspiel“ ein Fest in Düsseldorf werden. Mittlerweile rückt das Turnier auch immer mehr ins Stadtbild. Die erste Fanzone vor dem Schauspielhaus steht bereits seit einigen Wochen, die beiden anderen Zonen am Mannesmannufer und am Burgplatz werden nun errichtet. Zudem werben Plakate bereits seit Monaten für das Großevent.

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Lokale Szene plant zur EM viele Events in Düsseldorf

Doch neben den offiziellen Anlaufstellen für die zahlreichen Fußballfans, die in den kommenden Wochen aus ganz Europa kommen werden, soll es weitere Begegnungsorte geben. Dafür haben sich nun die städtische Tourismusagentur „Visit Düsseldorf“, die Agentur „Dreimarketing“, der Düsseldorfer Büdchentag e.V. und die Urban-Art-Galerie „Pretty Portal“ zusammengetan, damit Fußballfans und Düsseldorfs Bürgerinnen und Bürger die EM auch außerhalb der Arena und der Fanzonen erleben können.

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„Es ist ein Projekt, das wir schon sehr lange angegangen sind. Wir haben überlegt, wie wir den Fans Düsseldorf von seiner schönen Seite zeigen können. So ist die Initiative entstanden“, erzählt Boris Bartels, Geschäftsführer von Dreimarketing. Für die lokale Kulturszene sei die Fußball-Europameisterschaft eine große Chance, sich zu präsentieren, so Bartels weiter. „Es wird viele Events geben, auch abseits der Fanzonen.“ Die Initiative erhofft sich dadurch nachhaltige Effekte: Zum einen soll die lokale Szene gestärkt werden. Außerdem sollen Fußballfans, die das erste Mal in Düsseldorf sind, auch nach der EM wieder zu Besuch kommen. So zumindest die Hoffnung aller Beteiligten.

EM in Düsseldorf: Büdchentag-Light an Spieltagen geplant

Die Organisatoren des Düsseldorfer Büdchentages werden während der EM eine Light-Version des beliebten Nachbarschaftsfestes unter dem Namen „That‘s Büdchen“ veranstalten. „Wir werden an den fünf Spieltagen, die in Düsseldorf stattfinden, eine Bühne am Presse-Pavillon Eisele am Corneliusplatz an der Kö aufstellen“, kündigt Clemens Henle vom Büdchentag an. „Es wird dann eine Band pro Spieltag auftreten, außerdem werden lokale DJs aus Düsseldorf auflegen. Vor Ort kann man dann Altbier kaufen. Außerdem ist das kostenlose Event barrierefrei. Jeder kann teilnehmen“, erklärt Henle weiter.

Clemens Henle (links) und Christian Düchtel, Vorsitzende des Düsseldorfer Büdchentag e.V., veranstalten zur Fußball-EM in Düsseldorf das Event „That‘s Büdchen“ am Corneliusplatz.
Clemens Henle (links) und Christian Düchtel, Vorsitzende des Düsseldorfer Büdchentag e.V., veranstalten zur Fußball-EM in Düsseldorf das Event „That‘s Büdchen“ am Corneliusplatz. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Von 12 Uhr bis Mitternacht soll die Veranstaltung an den EM-Spieltagen stattfinden. Drei Stunden vor Anpfiff in der Arena werden die Bands dann auf der Bühne stehen. „Wir wollen, dass alle Fußballfans, aber auch alle Menschen aus Düsseldorf und diejenigen, die gerade auf der Kö unterwegs sind, die EM auch am Corneliusplatz erleben können.“

Wandbilder zum Thema Fußball zieren fünf Hauswände in Düsseldorf

Doch nicht nur „That‘s Büdchen“ soll Menschen an den Corneliusplatz anlocken. Vor Ort wird es während der Fußball-EM an jedem Tag auch Kunstaktionen geben, kündigt Klaus Rosskothen, Kurator von der renommierten Düsseldorfer Galerie „Pretty Portal“ an. „An jedem Spieltag werden internationale Urban Art-Künstler dort Bilder malen und in einer Galerie ausstellen. Dadurch können alle Fußballfans und Passanten live verfolgen, wie die Bilder entstehen und wie die Galerie immer größer wird.“

Zudem wird das Düsseldorfer Stadtbild anlässlich der Europameisterschaft derzeit kunstvoll geschmückt. An fünf Gebäuden im Stadtgebiet entstehen oder gibt es bereits Wandbilder, die den Facettenreichtum der Stadt und ihre Verbindung zum Thema Fußball widerspiegeln sollen. Der Clou: Fast alle sogenannten „Murals“ werden von Künstlern gestaltet, die aus den Nationen kommen, die Spiele in Düsseldorf absolvieren.

EM in Düsseldorf: Klaus Allofs ziert Hauswand in Flingern

Am Mittwochmittag (5. Juni) wurde beispielsweise ein Wandbild an der Kaiserstraße/Ecke Inselstraße am Hofgarten angebracht. An der Hauswand ist ein Fußballspieler zu sehen, der gerade zu einem Dribbling ansetzt. Die Idee dazu kommt vom französischen Künstler Alexis „Bust“ Stephens.

An der Kaiserstraße/Ecke Inselstraße befindet sich eines von insgesamt fünf Wandbildern, die für die Fußball-EM in Düsseldorf errichtet wurden.
An der Kaiserstraße/Ecke Inselstraße befindet sich eines von insgesamt fünf Wandbildern, die für die Fußball-EM in Düsseldorf errichtet wurden. © NRZ Düsseldorf | Christopher Damm

Wenige Meter weiter wird in den nächsten Tagen ein Wandbild des englischen Künstlers „EPOD“ entstehen. Der spanische Künstler „SAM3“ hat an der Rather Straße in Derendorf ein Wandbild zu den Themen Freundschaft, Grenzen überwinden und gemeinsamer Wettkampf entstehen lassen. Zu sehen sind zwei silouettenartige Figuren, die sich umarmen. An der Fassade der Woolworth-Filiale am Oberbilker Markt hat das Künstlerpaar „Jana & JS“ aus Österreich und Frankreich ein Wandbild geschaffen, auf dem ein Paar zu sehen ist, das gemeinsam auf einer Fensterbank sitzt.

Am Oberbilker Markt ist das Wandbild vom Künstlerpaar „Jana & JS“ zu sehen.
Am Oberbilker Markt ist das Wandbild vom Künstlerpaar „Jana & JS“ zu sehen. © Visit Düsseldorf

Das wohl ikonischste Wandbild-Motiv befindet sich aus Düsseldorfer Sicht jedoch an der Cranachstraße in Flingern. Dort ist ein fotorealistisches Jubelbild von Fortuna Düsseldorf-Legende und Vorstand Klaus Allofs von der EM 1980 zu sehen, als er beim Spiel gegen die Niederlande den ersten seiner drei Treffer feierte.

Ein jubelnder Klaus Allofs von der EM 1980 ziert eine Hauswand an der Cranachstraße in Flingern. 
Ein jubelnder Klaus Allofs von der EM 1980 ziert eine Hauswand an der Cranachstraße in Flingern.  © Visit Düsseldorf

Stadtrundfahrt auf Klaus Allofs Spuren

Und apropos Klaus Allofs: Visit Düsseldorf plant am Dienstag, 11. Juni, eine besondere Fahrt mit dem berühmten Hop-on/Hop-off-Bus durch Düsseldorf. „Wir werden auf der Tour dahinfahren, wo Klaus Allofs gewohnt hat und wo er sich regelmäßig aufgehalten hat. Klaus Allofs wird auch mit an Bord sein“, verrät Ole Friedrich, Geschäftsführer von Visit Düsseldorf. Tickets gibt es ab diesem Freitag (7. Juni) ab 17 Uhr für 35 Euro.

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Bei der Stadt kommt das Engagement und die Initiative der lokalen Szene zur anstehenden Fußball-EM sehr gut an, berichtet Thomas Neuhäuser, Projektleiter der Euro 2024 in Düsseldorf: „Die Stadtspitze und Oberbürgermeister Stephan Keller sind begeistert von den Ideen. Auch ich bin beeindruckt, was alles geplant ist. Denn die EM in Düsseldorf soll mehr sein als Kylian Mbappé gegen Marcel Sabitzer. Durch dieses Begleitprogramm wird das EM-Motto ‚Everybody‘s Heimspiel‘ zum Leben erweckt.“