Düsseldorf. Pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang ist es heiß geworden in Düsseldorf. Da braucht‘s einfach mal ein Eis. Die Hotspots – die Preise.

  • Eine Kugel Eis kostet in der Düsseldorfer Innenstadt im Schnitt zwischen 1,60 und zwei Euro
  • Zu den beliebtesten Sorten gehört Pistazien-Eis in Düsseldorf
  • Lesen Sie hier, was acht Eisdielen in der Innen- und Altstadt 2024 anbieten

Im Hörnchen oder Becher, ganz klassisch oder ausgefallen: Sommerzeit ist Zeit für Eis. Gerade in der City: Wir haben uns in der Düsseldorfer Innenstadt stichprobenartig umgeschaut, was eine Kugel oder eine Portion Eis kostet, welche neuen Kreationen es gibt und welche Eissorten richtige Dauerbrenner sind. Die Übersicht erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Nordmanns Eisfabrik in Little Tokyo

Die Nordmanns Eisfabrik ist Düsseldorfer Kugel-Kult. Dementsprechend gibt es Filialen nicht nur an der Immermannstraße (Hausnummer 40), sondern auch in Oberkassel, an der Tannenstraße und in Flingern. Jüngst wurde eine neue Filiale in Meerbusch eröffnet. Das Eis von Nordmanns ist selbstgemacht und immer wieder für eine Überraschung gut. Täglich wechselnde sechzehn Sorten laden zum ständigen Neuentdecken ein. Gleichzeitig ist das Eis vegan und kommt ohne merkwürdige Zusatzstoffe aus.

Neben Klassikern wie Maracuja gibt‘s bei Nordmanns auch gerne mal Basilikum-Zitrone, Joghurt-Sanddorn oder schwarzen Sesam. Ist also für jeden etwas dabei.
Neben Klassikern wie Maracuja gibt‘s bei Nordmanns auch gerne mal Basilikum-Zitrone, Joghurt-Sanddorn oder schwarzen Sesam. Ist also für jeden etwas dabei. © WAZ FotoPool | Uwe Schaffmeister

Das Eis bei Nordmanns Eisfabrik ist aber nicht ganz billig. Drei Kugeln gibt es für 6,50 Euro. Eine Kugel schlägt mit 2,80 Euro zu Buche und ist nur für Kinder erhältlich. Für sein Geld bekommt man aber auch etwas. Und der Erfolg – messbar an der Schlangenlänge wenn die Sonne scheint – gibt den Betreibern recht.

Eiscafé Roma in der Altstadt

Armando Lages, Inhaber des Eiscafés Roma (Berger Straße 31) bietet das wohl günstigste Eis in der Düsseldorfer City an. Bei ihm kostet die Kugel 1,60 Euro – und das bleibt die gesamte Saison so. Mit einer Ausnahme: Die derzeit besonders beliebte Sorte Pistazie kostet aufgrund der teureren Zutaten zwei Euro pro Kugel. „Eigentlich müsste ich alle Preise anheben, aber ich mache es bewusst nicht, weil ich die Freude meiner Kunden sehe, dass das Eis bei mir in diesem Jahr nicht teurer geworden ist“, erklärt Lages.

Armando Lages, Inhaber des Eiscafés Roma in der Düsseldorfer Altstadt, bietet eine Kugel Eis für 1,60 Euro an.
Armando Lages, Inhaber des Eiscafés Roma in der Düsseldorfer Altstadt, bietet eine Kugel Eis für 1,60 Euro an. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Im vergangenen Jahr hatte er die Preise um zehn Cent pro Kugel erhöht. Die hohen Rohstoffpreise machten das erforderlich. Der Eiscafé-Betreiber rechnet vor: Gab es ein Kilogramm Zucker einst für 99 Cent, zahlt er mittlerweile 1,49 Euro. „Und wir brauchen viel Zucker für unser leckeres Eis“, sagt Lages schmunzelnd.

Lages bietet im Sommer bis zu 28 Sorten an. Zu den Dauerbrennern gehören Snickers-Eis und Stracciatella. Auch neue Sorten will Lages in diesem Jahr anbieten: Kinder-Bueno-Eis und Zitrone mit Minze- oder Orangengeschmack zum Beispiel.

Eiscafé Pia auf der Kasernenstraße

Eine Kugel Eis für 1,70 Euro gibt es bei Pia Eis (Kasernenstraße 1). Inhaber Angelo Cascione hat die Preise im Vergleich zu 2023 ebenfalls nicht erhöht. Eine Kugel Pistazie kostet aber auch hier zwei Euro. Vor zwei Jahren hat das Eis hier noch 1,20 Euro gekostet. „Aber die Inflation hat den Preis in die Höhe getrieben“, erklärt Cascione. Die Kosten für Milch, Zucker und Sahne hätten sich verdoppelt.

Angelo Cascione, Inhaber der Eisdiele Pia, an der Kasernenstraße, bietet in diesem Jahr eine Eissorte an, die es zuletzt vor 20 Jahren gab.
Angelo Cascione, Inhaber der Eisdiele Pia, an der Kasernenstraße, bietet in diesem Jahr eine Eissorte an, die es zuletzt vor 20 Jahren gab. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Angelo Cascione hat für diese Saison einen Klassiker der Eisdiele, die es seit 1971 an der Kasernenstraße gibt, wieder hervorgeholt: Das Panna-Cotta-Zimt-Eis. „Das hat es zuletzt vor 20 Jahren hier gegeben“, sagt der Eismacher. Auch ganz neue Kreationen sind geplant: Ein Sacher-Eis – angelehnt an die österreichische Sachertorte und einen Bananensplit als Kugel. „Letztes Jahr haben wir schon das Spaghetti-Eis als Kugel angeboten. Das kam richtig gut an“, erzählt Cascione.

Gelato49 in der Altstadt

1,70 Euro kostet die Kugel Eis auch bei Gelato49 (Berger Straße 22). Am häufigsten geht hier Pistazie über die Theke. Und das scheint in ganz Düsseldorf der absolute Trend zu sein. Wen man auch fragt: Die Pistazie erlebt ein unverhofftes Revival. Doch dabei bleibt es nicht: „Es wird auch in diesem Jahr immer mal neue Sorten geben“, sagt Mitarbeiter Tapesh Chaudhary.

Tapesh Chaudhary, Mitarbeiter bei Gelato49, serviert seinen Kunden die Kugel Eis für 1,70 Euro.
Tapesh Chaudhary, Mitarbeiter bei Gelato49, serviert seinen Kunden die Kugel Eis für 1,70 Euro. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Famous Eiscafé in den Schadow-Arkaden

Die teuerste Kugel Eis im engeren City-Bereich gibt es in den Schadow-Arkaden: Im Famous Eiscafé (Schadowstraße 11) kostet das Bällchen zwei Euro – so wie auch schon im vergangenen Jahr. „Der Preis hängt nicht von uns ab, sondern von den Rohstoff- und Energiepreisen. Ich denke, in diesem Jahr müssen wir die Kugel nicht teurer machen“, sagt Mitarbeiter Edmond Narejaj.

Edmond Narejaj und Drilon Breza (rechts) verkaufen Eis für zwei Euro pro Kugel im Eiscafé Famous in den Schadow-Arkaden.
Edmond Narejaj und Drilon Breza (rechts) verkaufen Eis für zwei Euro pro Kugel im Eiscafé Famous in den Schadow-Arkaden. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

An den zwei Standorten in den Arkaden werden 24 beziehungsweise 36 Eissorten angeboten. Derzeit gehen die Klassiker Schokolade oder Nuss am häufigsten über die Theke. „Im Sommer sind Joghurt, Waldbeere und Melone sehr beliebt“, weiß Narejaj. Neue Sorten seien vorerst nicht geplant.

Amorino in der Altstadt

Bei Amorino (Flinger Straße 8) gibt es das Eis nicht in Kugeln, sondern in Portionen. Das kleinste Eis mit 130 Gramm entspricht etwa 2,5 Kugeln und kostet im Becher 3,90 Euro, in der Waffel 4,20 Euro. Im Hörnchen ist es teurer, weil die Mitarbeiter das Eis in Form einer Rose bringen. „Das ist mehr Aufwand“, erklärt Inhaber Constantin Cronenberg.

Im Amorino in der Düsseldorfer Altstadt gibt es das Eis auch in Form einer Rose.
Im Amorino in der Düsseldorfer Altstadt gibt es das Eis auch in Form einer Rose. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Die klassische Portion kostet 5,20 Euro (im Hörnchen 5,50 Euro), die große 6,50 Euro (im Hörnchen 6,80 Euro), die sehr große Portion gibt es nur im Becher für 8,40 Euro. Für Kinder gibt es eine extra Größe für 2,90 Euro. Die Preise für seine Eisspezialitäten hat er im Vergleich zum Vorjahr nicht angezogen. „Aber der Kostendruck ist da“, betont er. Weil er im vergangenen Jahr die Preise deutlich erhöhen musste, will er in diesem Jahr bei den derzeit aktuellen Preisen bleiben.

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Und was ist der Liebling im Amorino? „Ganz klar Pistazie“, sagt Cronenberg. Am ersten Märzwochenende, an dem erstmals richtig die Sonne schien, sei so viel Pistazieneis über die Theke gegangen, dass die gesamten Vorräte für die kommende Woche aufgebraucht waren. „Wir waren tatsächlich ausverkauft“, erzählt der Amorino-Chef.

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Im Sommer soll es neue Sorten geben. Kunden dürfen sich zum Beispiel auf Nougat-Eis, weiße Schokolade mit Blaubeeren oder auf ein Orangen-Zimtsorbet freuen. Auch das Himbeersorbet kommt zurück. Das gab es im vergangenen Jahr nicht, weil es an Himbeeren mangelte.

Gelateria La Romana am Carlsplatz

Auch in der Gelateria La Romana am Carlsplatz wird das Eis in Portionen angeboten. Riccardo Procaccini musste die Preise für alle seine vier Größen erhöhen: Die kleine Portion (120 Gramm Eis) kostet nun vier Euro (vorher 3,60 Euro), die mittlere 5,50 Euro (vorher 4,90 Euro), die große sieben Euro (vorher sechs Euro). Die maxi Portion kostet nun neun Euro (vorher sieben Euro). „Das sind 300 Gramm Eis und entspricht etwa fünf Kugeln“, sagt der gelernte Eismacher.

In der Gelateria La Romana von Riccardo Procaccini am Carlsplatz gibt es das Eis portionsweise anstatt in Kugeln.
In der Gelateria La Romana von Riccardo Procaccini am Carlsplatz gibt es das Eis portionsweise anstatt in Kugeln. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Die Preise musste er auch wegen der wieder von sieben auf 19 Prozent gestiegenen Mehrwertsteuer anheben. „Und unsere Zutaten kommen alle aus Italien. Auch dort ist alles teurer geworden.“ 20 Sorten gibt es in der Gelateria am Carlsplatz. Dabei sind die Klassiker wie Erdbeere oder Schokolade, aber auch ausgefallenere Sorten wie Stracciatella mit Brombeere und schwarzer Maulbeere, Salzkaramell mit Pekannüssen oder „Crema dal 1947“ – eine Vanilleeiscreme mit Zitronenschale. On top gibt es auf jeden Becher oder auf jede Waffel frische Sahne: klassisch oder mit Schokogeschmack.

Eisdiele Unbehaun in Bilk

Sie liegt zwar nicht direkt in der Innenstadt, bietet mit Abstand aber das vermutlich günstigste Eis in Düsseldorf an: die Eisdiele Unbehaun (Aachener Straße 159) in Bilk. Der Einstiegspreis fürs Eis in der Waffel liegt auch 2024 bei 70 Cent, den Becher gibt es ab 90 Cent. Die Preise sind seit Jahren auf demselben Niveau und auch bei der Auswahl hat sich seit 1906 nicht viel getan: Es gibt fünf Sorten: Nuss, Erdbeere, Vanille, Zitrone und Schokolade. Und glaubt man den Gerüchten in der Stadt, dann ist das nicht nur das günstigste, sondern auch das beste Eis der Stadt. Ausgefallen Sorten gibt es hier aus Prinzip nicht, dafür Eis ohne Schnickschnack. Selbstverständlich selbstgemacht.

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