Dinslaken. ProZent-Geschäftsführer Mario Balgar legte einen Kompromissvorschlag vor, dem alle Parteien zustimmten. Gegenseitige Vorwürfe gab es dennoch.
Mario Balgar hat in Sachen Klaraschule die Kuh vom Eis geholt. Nach monatelangem Hin und Her zur Erweiterung der Klaraschule hat der Geschäftsführer der stadteigenen ProZent innerhalb weniger Tage einen Kompromissvorschlag erarbeitet, der für alle Fraktionen im Stadtrat tragbar war: Die Klaraschule bekommt einen Anbau in Modulbauweise, der in zwei Bauabschnitte unterteilt wird, im Sommer fertig und auch insgesamt preiswerter ist, als der erste Entwurf.
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Geplant ist eine Erweiterung um zwei Klassenräume, ein bis zwei Differenzierungsräume sowie eine kleine WC-Einheit in Modulbauweise. Das ermögliche ein „flexibles und kosteneffizientes Vorgehen“. Das Bauwerk hat denselben Standard wie das übrige Schulgebäude und könnte später aufgestockt werden. Ebenso könnte es abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden. Dieser erste Bauabschnitt kostet 1,85 Millionen Euro.
Das sagen die Fraktionen dazu
Dieser Entwurf wurde den Anliegen sämtlicher Fraktionen gerecht: der SPD, CDU und UBV, denen der erste Vorschlag einer Erweiterung in Modulbauweise zu teuer war - und der anderen Ratsfraktionen sowie der Schule selbst, die sich gegen die alternativ vorgeschlagene Containerlösung eingesetzt haben. Denn in einem waren sich alle einig: „Eine Busverschickung durch die Stadt kam für uns nicht in Frage“, so Kristina Grafen (SPD). Der neue Vorschlag der ProZent sei „nah dran am Änderungsantrag von SPD, CDU und UBV, aber verbessert diesen noch einmal deutlich“.
Joachim Kurda (CDU) sprach zwar von einem bis dahin „zähen Prozess“ , der auch für die betroffenen Schulleitungen „anstrengend“ gewesen sein müsse. Aber SPD, CDU und UBV seien überzeugt davon gewesen, dass „es einen kostengünstigeren Weg zur Verbesserung der Raumsituation an der Klaraschule geben“ müsse.
„Das hätte alles nicht sein müssen.“
Gerd Baßfeld (Die Linke) sprach angesichts dessen von „Schönrednerei“, freute sich aber: „Endlich haben wir den Einstieg in die Modulbauweise.“ Das sei „das Beste für die Kinder, Eltern und Schulen“. Niklas Graf (Grüne) fand, dass die ursprünglichen Pläne der ProZent und der Kompromissentwurf „sehr nah beieinander“ seien und dass man sich die Kostensteigerungen, die sich seit der ersten Entwurfsfassung ergeben hätten, hätte sparen können, wenn SPD, CDU und UBV eher auf die Expertise der ProZent und der Schule gehört hätten: „Das hätte alles nicht sein müssen“.
„Es ist Aufgabe der Verwwaltung, mit den knappen finanziellen Mitteln die bestmöglichen Vorschläge zu erarbeiten und sie der Politik zur Entscheidung vorzulegen - und nicht umgekehrt.“
Jutta Frenk (UBV) holte zum Schlag gegen Stadtverwaltung und die anderen Fraktionen aus: SPD, CDU und UBV hätten die Arbeit der Verwaltung übernommen: Es sei deren Aufgabe gewesen, „mit den knappen finanziellen Mitteln die bestmöglichen Vorschläge zu erarbeiten und sie der Politik zur Entscheidung vorzulegen - und nicht umgekehrt“. Die Mehrheitsfraktionen hätten den Eindruck, dass die Beigeordnete Dr. Tagrid Yousef „den Weg zu einer effizienten und bezahlbaren Lösung nicht sehen und gehen wollte“. Stattdessen habe sie in der Sitzung des Schulausschusses Schuldzuweisungen an den Rat gerichtet. Vorwürfe der anderen Fraktionen, SPD, CDU und UBV sei der „Zustand von Bildungseinrichtungen egal“ und Kinder hätten in Dinslaken keine Lobby bezeichnete sie als „unverschämt“ und „Quatsch“.
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„Wir sollten das mit den Schuldzuweisungen lassen“, fand Dennis Jegelka von der FDP, die im Laufe des Prozesses ihre Meinung zum Thema geändert hatte. Man hab nun einen „Super-Kompromiss“ für andere gefunden - auch als Ergebnis der Diskussion.