Dinslaken. In zwei Ausschusssitzungen am Montag geht es um die Zukunft der Dinslakener Schullandschaft. Die Linke übt im Vorfeld scharfe Kritik.

In der Sitzung des Jugendhilfe- und Schulausschusses am Montagnachmittag, 20. Januar, geht es um die Zukunft der Dinslakener Schullandschaft. Die Grundschulen im Bruch und in Lohberg können nicht alle Schüler aus dem Bezirk aufnehmen. Das bedeutet, dass im Ernstfall Kinder aus dem Bruch mit Schulbussen quer durchs Stadtgebiet zu anderen Grundschulen gebracht werden müssen - sollte die Politik nicht eine andere Lösung beschließen.

Die Linke Ratsfraktion übt in diesem Zusammenhang scharfe Kritik. SPD, CDU, FDP und UBV, die im vergangenen Jahr „die dringend benötigte Erweiterung der Klaraschule“ abgelehnt und sich gegen den Ausbau ausgesprochen haben, obwohl, so die Linke, „noch im Jahr 2023 alle Fraktionen die Notwendigkeit baulicher Erweiterungen bestätigt hatten“. Die Mehrheitsfraktionen „machen sich für eine kostengünstigere Sanierung der in die Jahre gekommenen Elisabethschule stark, weil es sich ihrer Auffassung nach um ein temporäres Schülerzahlenproblem handelt“, so die Linke in einer Stellungnahme.

Die Entscheidung der Mehrheitsfraktionen, eine bauliche Erweiterung der Klaraschule in Modulbauweise nicht weiterzuverfolgen, sei „ein schwerwiegender Fehler und ignoriert die Realität steigender Schülerzahlen in Dinslaken“, so die Linke. Anstatt nachhaltige Lösungen zu suchen, würden die Fraktionen „auf kurzfristige und ineffiziente Maßnahmen, die auf Kosten unserer Kinder gehen“ setzen, erklärt Gerd Baßfeld, Fraktionsvorsitzender der Linken.

„Wer hier von einem vorübergehenden Problem spricht, handelt fahrlässig und setzt die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel“

Dieter Holthaus, Linke Dinslaken

Die Einschätzung der Mehrheitsfraktionen, dass die zunehmenden Schülerzahlen lediglich ein temporäres Problem darstellen würden, sei „völlig unrealistisch. Schon in früheren Schulentwicklungsplänen war ersichtlich, dass wir in den kommenden Jahren mit steigenden Schülerzahlen im Grundschulbereich und einem Mangel an Klassenräumen rechnen müssen. Wer hier von einem vorübergehenden Problem spricht, handelt fahrlässig und setzt die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel“, betont Dieter Holthaus, Stadtverordneter der Linken.

Aktuell sind in Dinslaken bis zu 640 Grundschulkinder zu versorgen. Sollte es zu einer „Fortsetzung der Blockade der Erweiterungspläne an der Klaraschule“ kommen, befürchtet die Linke eine Klassenbelegung von bis zu 29 Kindern pro Raum an Grundschulen. Das sei „nicht nur aus pädagogischer Sicht ein Albtraum“, sondern stelle auch eine „enorme Belastung“ für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler dar. „In der Elisabethschule könnten sogar die Klassenräume doppelt belegt werden müssen, was eine unhaltbare Lösung wäre“, warnt Holthaus.

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Die Stadt müsse zudem „jährlich zig Tausend Euro als Pflichtleistung für den täglichen Bustransport von Kindern, die nicht ortsnah beschult werden können“, ausgeben: „Es ist nicht nur eine teure, sondern vor allem eine völlig ineffiziente und unzumutbare Lösung, die den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht wird“, so Holthaus weiter.

Diese Lösung haben sich die Schulen ausgedacht

Die Linke bedankt sich ausdrücklich für das Engagement der Schulleitungen der Bruch- und Klaraschule, die sich für ein „nachhaltiges und ortsnahes Kooperationsmodell“ einsetzen. Sie hatten eine Kooperationsschule am Standort Elisabethschule vorgeschlagen. Dieses Modell sei, so die Linke, „auf langfristige Perspektiven ausgerichtet“, werde von den Schulleitungen favorisiert und auch von der zuständigen Schuldezernentin unterstützt. „Doch SPD, CDU und UBV blockieren diese sinnvolle Lösung“, kritisiert die Linke. Die Stadt solle auf Initiative von CDU, SPD und UBV prüfen, wo freie Raumkapazitäten an anderen Schulen in Dinslaken zur Verfügung stehen, „um die verursachte Grundschulplatznot zu lindern“. Für die Linke stellt das „ein politisches Armutszeugnis“ dar: „Bildung ist keine Frage des Sparens, sondern eine Investition in die Zukunft unserer Stadt“, so die Linke, die sich weiterhin für einen dreizügigen und dauerhaften Ausbau an der Klaraschule ausspricht.