Dinslaken. SPD, CDU und UBV präsentieren kurz vor der Sitzung des Schul- und Jugendhilfeausschusses einen Vorschlag, die Raumnot im Schulbereich Nord zu lindern.

SPD, CDU und UBV möchten das Platzproblem an den Grundschulen in den Stadtteilen Bruch und Lohberg mit einer Containerlösung entschärfen. Einen entsprechenden Antrag haben die Fraktionen am Montag vor der gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfe- und Schulausschusses (17 Uhr) der Stadtverwaltung und den anderen Ratsfraktionen vorgelegt.

Nachdem SPD, CDU, UBV und FDP im vergangenen Jahr den zuvor grundsätzlich bereits beschlossenen Ausbau der Klaraschule in Modulbauweise für 5,1 Millionen Euro abgelehnt haben, fehlen im Schuljahr 2025/26 für Schüler aus dem Schulbereich Nord (Klaraschule, Bruchschule, Grundschule Lohberg) Plätze.

Die Stadtverwaltung hat mehrere Lösungen präsentiert: Basis-Ausbau der Elisabethschule zur Nutzung über vier Jahre (Kosten: etwa 1,7 Mio. Euro), umfassender Ausbau der Elisabethschule zur dauerhaften Nutzung als Kooperationsschule (5,1 Mio. Euro) oder kostenreduzierter Ausbau der Klaraschule (4,8 Mio. Euro). Alle Lösungen würden allerdings nicht zum Sommer greifen. Die Schüler müssten mit Bussen durchs Stadtgebiet zu anderen Schulen transportiert werden.

SPD, CDU und UBV beantragen daher, einen „für Schulzwecke ausgelegten, modernen Doppelcontainer“ zu kaufen oder zu mieten (je nachdem, was über den Zeitraum von vier Jahren günstiger ist, der mit dem Start des Schuljahres 2025/26 auf dem Schulhof der Klaraschule platziert werden soll. „Die Räume sollen technisch gleichwertig zur bestehenden Ausrüstung der Klaraschule ausgestattet werden“, so der Antrag.

Sollte es weiterhin Raumbedarf im Schulbereich Nord geben oder dieser noch steigen, solle er Stadtrat „anhand rechtzeitig vorzulegender Anmeldezahlen“ entscheiden, ob ein zusätzlicher Container gekauft oder die Elisabethschule doch vorübergehend genutzt werden.

„Der Bustransport von Schülerinnen und Schülern (SuS) durch das Stadtgebiet, sollte unbedingt vermieden werden“

SPD, CDU und UBV in ihrem gemeinsamen Antrag

Der Bustransport von Schülerinnen und Schülern durch das Stadtgebiet sollte „unbedingt vermieden werden“, so begründen die Fraktionen ihren Antrag. Die Bereitstellung von Räumlichkeiten müsse „oberste Priorität“ haben, „auch unter gegebenem Zeitdruck“. Deswegen solle das „Raumproblem an der Klaraschule“ zum Schulstart 2025/26 über „modern ausgestattete Container“ gelöst werden: „Wie an Grundschulen in der Umgebung zu beobachten ist, sind die marktaktuellen Klassencontainer von außen attraktiv und von innen kaum von einem gebäudeintegrierten Klassenraum zu unterscheiden“, so die Fraktionen.

Das spricht laut SPD, CDU und UBV für die Containerlösung

Die Containerlösung sei „praxisnah, finanzpolitisch effizient und unkompliziert“ und ermögliche eine „flexible Reaktion auf die sich in den nächsten Jahren verändernde Schulsituation“. Die Verwaltung prognostiziere „einen Rückgang der Anmeldezahlen ab 2027“ (das ist laut Verwaltung das Ende des Prognosezeitraums) auf etwas mehr als 600 Schülerinnen und Schüler. Eine bauliche Lösung, egal ob an der Klaraschule oder Elisabethschule „könnte in wenigen Jahren also schlimmstenfalls überflüssig sein“, so die Fraktionen. Angesichts der Investitionskosten von jeweils rund fünf Millionen Euro für die Erweiterung der Klaraschule oder die Sanierung der Elisabethschule zur dauerhaften Nutzung würde die Stadt angesichts der Haushaltssicherung „den eigenen Spielraum möglicherweise ohne zukünftige Bedarfsgrundlage deutlich einschränken“, so die Fraktionen.

Die Kosten für einen Kauf der Doppelcontainer, so schätzen SPD, CDU und UBV, seien in etwa so hoch, wie die Kosten für den Bustransport der Schüler über vier Jahre gerechnet. „Sollten die Anmeldezahlen in den kommenden Jahren tatsächlich so stark zurückgehen, wie von der Verwaltung prognostiziert, könnten die Container sogar weiterverkauft werden, was die realen Kosten zusätzlich deutlich senken würde“, so die Fraktionen in dem Antrag.

Mit der neuen Containerlösung würde auch der Wunsch der Klaraschule berücksichtigt, „keine ausgelagerten Klassen an der Elisabethschule organisieren zu müssen“. Ebenso müsse „kein neuer Schulstandort hochgefahren werden“, ein Aufwand, den sich „sowohl die Schulen, als auch die Verwaltung und ProZent nicht unnötig auferlegen“ müssten.

Stadtverwaltung soll Zahlen „rechtzeitig und unaufgefordert vorlegen“

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Für zukünftige Entscheidungen solle die Stadtverwaltung die Anmeldezahlen bzw. den Anmeldestand zum kommenden Schuljahr „rechtzeitig und unaufgefordert vorlegen“, so die Fraktionen in dem Antrag: „Nur auf dieser Grundlage können sachgerechte Entscheidungen getroffen werden.“ Denn sollten „die Prognosen der Verwaltung sich nämlich nicht bewahrheiten, und der Bedarf im Schulbereich Nord sogar deutlich ansteigen, könnte in den kommenden Jahren immer noch auf die Varianten II oder III zurückgegriffen werden“, heißt es in dem Antrag - also auf eine kostenreduzierte Erweiterung der Klaraschule oder eine vorübergehende Nutzung der Elisabethschule.