Dinslaken. Christian Gerstenberg wird Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Was er über seine neue Position sagt.
Altes Gesicht in neuer Position - Christian Gerstenberg übernimmt die Klinik für Psychiatrie von Dr. Stylianos Banatas. Zuvor war der gebürtige Duisburger seit zwölf Jahren Oberarzt in derselben Klinik. Banatas legte sein Amt nach fast nur einem Jahr aus persönlichen Gründen nieder.
Dr. Barbara Florange eröffnete die Redebeiträge während des Festakts im St. Vinzenz Hospital. Sie selbst war zwischen 2013 und 2023 Chefärztin in der Klinik für Psychiatrie und ist danach in die GFO-Geschäftsführung gewechselt. Zu Beginn ihrer Rede übergibt sie dem noch jungen Sohn Gerstenbergs ein Geschenk: Es ist ein Familienspiel.
Wachstum der Klinik für Psychiatrie im St. Vinzenz-Hospital in Dinslaken
Die ehemalige Chefärztin weiß nämlich bestens Bescheid über den zeitlichen Aufwand eines solchen Postens. Die Familie müsse sich bereitmachen, dass die Zeit mit dem Vater knapp werden könne – doch das Familienspiel soll in Erinnerung halten, dass die Zeit zusammen trotzdem wichtig ist.
Florange und Gerstenberg arbeiten seit fast 20 Jahren zusammen. Beide haben den rasanten Wandel und das Wachstum der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beobachten und mitgestalten können: „Die ehemals 60 Betten sind mittlerweile auf 300 gestiegen“, erinnert Florange stolz. In ihrem ehemaligen Schützling sieht sie die Klinik in guten Händen.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Dinslaken, Voerde, Hünxe
Hünxe: Hünxer Kita: Kindesmissbrauch? Das sagt die Staatsanwaltschaft
Dinslaken: Nach Aus von Café „L‘Antje“: Das planen die neuen Inhaber
Dinslaken: Dinslaken will die Hundesteuer erhöhen – was das bringen soll
Dinslaken: Keine Prämien für Beamte – wie Dinslaken Geld sparen will
Voerde: Awo-Seniorenheim: Neubau ist fertig – so sieht es von innen aus
Dinslaken: Partylocations rund um Dinslaken: Hier können Sie Räume mieten
Alle Nachrichten aus Dinslaken, Voerde und Hünxe finden Sie hier.
Diese Eigenschaften braucht ein Chefarzt
Schwester Mediatrix Nies, Vorsitzende der Maria-Theresia-Bonzel Stiftung, gab in ihrer Rede dem 48-jährigen Gerstenberg hilfreiche Lebenseinstellungen mit: „Nicht alles, was nicht normal ist, ist gleich gestört oder krank“ – als Chefarzt brauche Gerstenberg daher noch mehr Toleranz für seine Patienten und Verständnis für die menschlichen Vielfalt.
Außerdem trage ein Chefarzt nicht nur die Verantwortung für die Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter. Die Eigenschaften, die dafür notwendig sind, beschreibt Nies wie folgt: „ein klarer Kopf, ein einfühlsames Herz und eine starke Hand mit genug Fingerspitzengefühl.“
Stellvertretende Bürgermeisterin: Bedeutung der Krankenhäuser für Dinslaken
Weitere Glückwünsche kamen von Stefanie Weyland, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Dinslaken. Sie wünschte dem neuen Chefarzt viel Kraft für sein neues Amt und hob in ihrer Rede noch die Bedeutung des Erhalts der zwei Krankenhausstandorte in Dinslaken hervor.
Den letzten Redebeitrag hatte Gerstenberg selbst: Zu Beginn habe er sich die Frage gestellt, ob er überhaupt Chefarzt werden möchte. Als Antwort verweist Gerstenberg auf ein Heinrich-Böll-Zitat: „Er muss zu weit gehen, um herauszufinden, wie weit er gehen kann“.
Christian Gerstenberg: Von Beginn an im St. Vinzenz-Hospital in Dinslaken
„Zu meinem ersten Vorstellungsgespräch bin ich damals zu spät gekommen“, erzählt Gerstenberg lachend. Es ist eine steile Karriere, die Gerstenberg bis zum Chefarzt hinlegt hat – eine Karriere, die schon ihre Anfänge im St. Vinzenz Hospital hat. Nachdem Gerstenberg im Jahre 2006 sein Studium der Humanmedizin in Bonn abgeschlossen hatte, begann er als Assistenzarzt im St. Vinzenz Hospital.
2013 erfolgte die Facharztanerkennung für Psychiatrie und Psychotherapie und im selben Jahr wurde er Oberarzt. Zwischen 2016 und 2024 war er dann der geschäftsführende Oberarzt. Dabei sah es kurzzeitig so aus, als ob der junge Arzt einen anderen Weg einschlagen würde: „Doch eines Abends stand dann Dr. Florange vor meiner Tür und hat mich überredet, Oberarzt in der Psychiatrie zu werden“, erinnert sich Gerstenberg.
Neuer Chefarzt im St. Vinzenz-Hospital vertraut auf sein Team
„Man muss nicht perfekt sein – man muss überzeugt sein, etwas zu wollen“, so beschreibt Gerstenberg seine Philosophie. Laut Gerstenberg stehen bei ihm immer die Patienten im Mittelpunkt und er hat keine Angst vor den Aufgaben, die ihn erwarten, da er auf sein Team vertraut.
Die Psychiatrie ist laut Gerstenberg schon immer ein Barometer gewesen für die gesellschaftlichen Probleme in einem Land: Daraus resultiere die große Bedeutung, die dem Fachbereich zukomme. Zusammenfassend sagt Gerstenberg zum Schluss: „Mehr als Maschinen brauchen wir Menschlichkeit“.
Beendet wurde der Festakt mit einer musikalischen Einlage: Eine Freundin Gerstenbergs spielte ein Stück auf dem Saxofon, welches besonders gut zu ihm passen würde: „Somewhere over the Rainbow“.
- Die NRZ Dinslaken auf Whatsapp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren
- Die NRZ Dinslaken auf Facebook: Hier kostenlos die Seite abonnieren
- Die NRZ Dinslaken auf Instagram: Hier kostenlos die Seite abonnieren