Dinslaken. Die Krankenhausreform tritt am 1. April in Kraft. Diese Änderungen bringt die Reform für das Dinslakener „Stadtkrankenhaus“.

Die Krankenhausreform, die zum 1. April 2025 in Kraft tritt, hat für viele Schlagzeilen gesorgt. Es wird weniger Kliniken geben, nicht alle Krankenhäuser werden alle Leistungen anbieten. Welche Auswirkungen die Reform auf das St. Vinzenz-Hospital in Dinslaken hat, darüber hat der kaufmännische Direktor Sven Machan-Marzin mit der NRZ gesprochen.

Die Auswirkungen würden sich in Grenzen halten, lautet ein Fazit des kaufmännischen Direktors. Eine Folge der Reform werde es sein, dass Krankenhäuser mehr miteinander kooperieren müssten. Erfreut zeigt sich Machan-Marzin darüber, dass das Vinzenz-Hospital die Palliativmedizin zugesprochen bekommen habe. In den kommenden Jahren müsse man daran arbeiten, dieses Angebot zu etablieren. „So eine Abteilung tut einem Krankenhaus gut“, fügt er hinzu.  Gestärkt werde durch die Reform die Geriatrie. Für diesen Bereich sei ein neuer Chefarzt eingestellt worden.

Den Menschen durch das Leben begleiten, diese Möglichkeiten werde es weiterhin im „Stadtkrankenhaus“, wie Sven Machan-Marzin das Vinzenz-Hospital gerne bezeichnet, geben. Schon vor einiger Zeit hatte das Land NRW grünes Licht für Erweiterungen und Umbauten gegeben. Die Abteilungen für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neonatologie werden gerade erweitert, umgebaut und erweitert.

Viele Operationen wurden in Dinslaken durchgeführt

Behalten werde das Vinzenz-Hospital auch die Bereiche der Wirbelsäulen- und die Adipositas-Behandlung. Bei den Eingriffen an der Wirbelsäule habe das Vinzenz-Hospital mehr zugesprochen bekommen, als gefordert worden sei. Hier habe sich ausgezahlt, dass über die Jahre viele Operationen durchgeführt worden sind. Es sei ein Ergebnis guter Arbeit, so der kaufmännische Direktor.

Stellungnahme des Ev. Krankenhaus

Auf Anfrage der Redaktion hat das Evangelische Krankenhaus mitgeteilt, dass man durch die Krankenhausplanung NRW in seinem Leistungsportfolio umfassend bestätigt worden sei. Insbesondere freue man sich über die Zusage, in Dinslaken auch in Zukunft Endoprothetik der Hüfte (Leistungsgruppe 14.1) vorhalten zu können. Diese Korrektur hatte man im Sommer nach der vorläufigen Zuteilung der Leistungsgruppen in einer umfassend begründeten Stellungnahme eingefordert.

Insgesamt begreife man die endgültige Zuteilung der Leistungsgruppen als Bestätigung für das hochwertige medizinische und pflegerische Angebot, das das Vertrauen der Patientinnen und Patienten genießt. Neben der Erfüllung dieser Qualitätskriterien haben die gegebenen relevanten Versorgungsaufträge die Auswahlentscheidung zugunsten des Evangelischen Krankenhauses Dinslaken und unseres gesamten Verbundes positiv beeinflusst.

In NRW sei die Leistungsgruppe der Adipositaschirurgie stark gekürzt worden. Nur ein Drittel der Krankenhäuser haben den Zuschlag für diese Eingriffe bekommen. Das Vinzenz-Hospital gehört dazu. Das Adipositaszentrum sei erst vor kurzem zertifiziert worden und mit Klaus Peitgen verfüge man über einen sehr versierten und sehr engagieren Chirurgen.

Diesen Behandlung wird es nicht mehr geben

Für den kaufmännischen Direktor lautet ein Fazit mit Blick auf die anstehenden Veränderungen: Von der Geburtshilfe über die Kinderheilkunde bis zur Geriatrie und Palliativmedizin begleite das Vinzenz-Hospital als Grund- und Regelversorger die Menschen durch ihr Leben.

Aber auch das Vinzenz-Hospital kann künftig bestimmte Leistungen nicht mehr anbieten. Etwa die Behandlung von Brustkrebs. Das Katholische Krankenhaus muss die Abteilung Senologie aufgeben. Aber man sei darauf vorbereitet. Hier werde man mit dem Evangelischen Krankenhaus in Wesel zusammenarbeiten. Im vergangenen Jahr wurde mitgeteilt, dass man bei der Behandlung von Brustkrebs kooperiere. Gemeinsam mit dem Krankenhaus in Wesel soll es für Patientinnen aus Dinslaken ein wohnortnahes Angebot geben. Geplant ist es, eine senologische Sprechstunde anzubieten.

Krankenhäuser müssen ein Konzept erstellen

Noch steht nicht fest, wie es bei der Endoprothetik weitergeht. Diese Behandlung wird auch im benachbarten Evangelischen Krankenhaus angeboten. Wie Sven Machan-Marzin sagt, seien beide Häuser angehalten, gemeinsam ein Konzept für diesen Leistungsbereich zu erstellen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt könne man noch nicht viel dazu sagen. Bis zum 31. Dezember 2026 bleiben die Angebote in beiden Häusern unverändert.