Dinslaken. Mehrere Dinslakener Grundschulen haben mehr Anmeldungen als freie Plätze. Welche Schulen betroffen sind – und nach welchen Kriterien entschieden wird.

Die Kapazitäten an Grundschulen, besonders im Bereich Nord – also im Bereich der Bruch-, Klaraschule und GGS Lohberg – sind Dauerthema in der Politik. Der Stadt Dinslaken liegen nun erste Anmeldezahlen für die Schulen für das Schuljahr 2025/26 vor. Diese sind noch vorläufig, weil acht Kinder im Stadtgebiet noch nicht angemeldet sind und weil es noch Rückstellungen oder Verschiebungen zu Förderschulen geben kann. Es zeigt sich aber schon jetzt: Es wird knapp.

So viele Schüler wurden insgesamt in Dinslaken angemeldet

Insgesamt 662 Schülerinnen und Schüler wurden an den Grundschulen in Dinslaken angemeldet. Selbst wenn die Stadt die Klassen mit der vom Land maximal zugelassenen Schülerzahl belegt – also 28 Kinder pro Klasse –, fehlen theoretisch im ganzen Stadtgebiet zwei Plätze. In den Schulbereichen ist die Verteilung allerdings sehr unterschiedlich.

In diesem Dinslakener Bezirk fehlen Plätze – selbst bei maximaler Klassenbelegung

Im Bezirk II (Feldmark, Blumenviertel, Lohberg) fehlen selbst bei maximaler Klassenbelegung insgesamt 30 Plätze.

  • An der Bruchschule gibt es 81 Plätze in drei Klassen, angemeldet wurden aber 96 Schüler – es fehlen also 15 Plätze.
  • An der Klaraschule stünden bei 28 Kindern pro Klassen 56 Plätze in zwei Klassen zur Verfügung. Angemeldet wurden 63 Kinder, es fehlen also sieben Plätze.
  • An der Grundschule Lohberg gäbe es ebenfalls zwei Klassen mit insgesamt 56 Plätzen – es wurden aber 64 Kinder angemeldet, fehlen also acht Plätze.

An diesen Grundschulen in Dinslaken sind noch Plätze frei

In den anderen Bezirken stünden dafür noch Plätze zur Verfügung. Im Bezirk I (Innenstadt) wären noch acht Plätze zu vergeben:

  • Die Averbruchschule hat 80 Anmeldungen für 81 Plätze in drei Klassen (1 Platz frei)
  • Die Gartenschule hat 42 Anmeldungen, es stünden aber 56 Plätze in zwei Klassen zur Verfügung (14 Plätze frei).
  • Die Hagenschule hat wiederum mehr Anmeldungen als Plätze: 88 Kinder wurden angemeldet, es gibt 81 Plätze in drei Klassen (7 Plätze fehlen).

Im Bezirk III (Hiesfeld) gibt es bei maximaler Klassenbelegung noch 20 freie Plätze.

  • 76 Kinder wurden an der Dorfschule anmeldet, Platz wäre für 81 in drei Klassen (5 Plätze frei).
  • In der Grundschule Hühnerheide gab es 55 Anmeldungen für 56 Plätze in zwei Klassen (1 Platz frei).
  • Die Grundschule am Weyer hat 56 Anmeldungen – und ebenso viele Plätze in zwei Klassen.
  • Die Moltkeschule hat 42 Anmeldungen für 56 Plätze in zwei Klassen (14 Plätze frei).

Das sind die Zahlen bei begrenzten Aufnahmekapazitäten in Dinslaken

Bislang allerdings war Dinslaken immer bemüht, die Aufnahmekapazitäten an einzelnen Schulen – etwa aufgrund des Sozialindexes oder aufgrund der räumlichen Gegebenheiten zu beschränken. Dann würden an der Klaraschule und der Grundschüler Hühnerheide maximal 25 Kinder pro Klasse aufgenommen, an der Grundschule Lohberg 24 Kinder. Das würde allerdings bedeuten, dass es an der Klaraschule 13 Plätze zu wenig gibt, an der Grundschule Lohberg würden 16 Plätze fehlen und an der Grundschule Hühnerheide 5. Im Bezirk II (Feldmark, Blumenviertel, Lohberg) würden insgesamt 44 Plätze fehlen, in Hiesfeld wären noch 14 offen, im Bereich Innenstadt 8.

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So viele Kinder wurden nicht in ihrem Bezirk angemeldet

Nicht alle Eltern melden ihre Kinder an der nächstgelegenen Grundschule an. 160 Kinder wurden an einer Wunschschule angemeldet. Die Bruchschule hat 31 Anmeldungen aus anderen Bezirken oder Kommunen, die Dorfschule 29, die Hagenschule 23, an der Averbruchschule wurden 17 Kinder aus anderen Bezirken oder Kommunen angemeldet, an der Grundschule Hühnerheide 16, an der Grundschule am Weyer 14 und an der Moltkeschule 12.

Im vergangenen Jahr gab es eine Diskussion darüber, ob weiterführenden Schulen bevorzugt Dinslakener Kinder aufnehmen sollten – das Gesetz erlaubt das unter bestimmten Umständen (Stadtkinderprinzip). Im Fall der Grundschulen würde das wenig bewirken: Insgesamt zehn Kinder kommen aus anderen Kommunen, davon sind drei Oberhausener Kinder an der Moltkeschule angemeldet, an deren Sanierung die Stadt Oberhausen sich beteiligt.

Das sind Aufnahmekriterien

Nach der Auflösung der Schulbezirke könne Eltern ihre Kinder auch an einer anderen als der nächstgelegenen Schule anmelden. Wenn dir dortigen Kapazitäten nicht ausreichen, werden Kinder, für die diese Schule die nächstgelegene Schule ist, vorrangig behandelt, so die Stadt Dinslaken.

Nach dem Schulgesetz NRW entscheidet die Schulleitung, welche Kinder aufgenommen werden. Kriterien sind
laut Stadt Dinslaken: Geschwisterkinder, Schulwege, Besuch eines Kindergartens in der Nähe der Schule, ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen sowie von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Muttersprache.

So geht es weiter

Wie mit den Überhängen umzugehen ist, darüber wird noch diskutiert. SPD, CDU und UBV haben die Anschaffung zweier Container für die Klaraschule vorgeschlagen und mit Stimmenmehrheit im Schul- und Jugendhilfeausschuss auf den Weg gebracht. Die Stadtverwaltung ist aber nicht sicher, ob sie diese Container bis zum Schuljahresbeginn beschaffen kann und ist außerdem der Meinung, dass diese nicht ausreichen würden: Man benötige mindestens vier Container. Weil alle anderen baulichen Maßnahmen bis zum Sommer nicht umzusetzen sind, bliebe als einzige Alternative, die Kinder, die an ihrer Wunschschule nicht aufgenommen werden können, auf andere Schulen im Stadtgebiet zu verteilen.