Dinslaken. Das Dinslakener Taschenlabel verlässt die Stadt nach 18 Jahren. An zwei Wochenenden steigt der letzte Lagerverkauf. Wie es danach weitergeht.
Ein „Riffeltier“ oder „Gürteltier“ nennen viele Frauen in Dinslaken ihr Eigen - die Beststeller-Taschen der Dinslakener Kultmarke Fredsbruder haben zuerst die Herzen der Dinslakenerinnen und dann die Laufstege der großen Modewelt erobert. Nun verabschiedet sich Fredsbruder - von Dinslaken und von der Eigenständigkeit. Das Label mit der sympathischen Geschichte - Fred war ein Kuscheltier der Gründerin Constanze Alef - gehört seit Anfang November mit den Taschenmarken Seidenfelt und Les Visionnaires zur Dachfirma Red Dragon Holding in Düsseldorf. Das schreibt das Fachmagazin Textilwirtschaft. An den kommenden beiden Wochenenden - 28. bis 20. November und 5. bis 7. Dezember - veranstaltet Fredsbruder letztmalig den Lagerverkauf an der Hünxer Straße.
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In Lohberg, direkt am Zechengelände, hatte Fredsbruder sein erstes Zuhause. Zum Lagerverkauf kamen regelmäßig Kunden aus Dinslaken und ganz Deutschland. Später zog die Firma an die Kurt-Schumacher-Straße um. Das Dinslakener Label gehörte außerdem zu den Stammmietern der 2014 eröffneten Neutor-Galerie. 2020 schloss das Label den kleinen Laden im Erdgeschoss des Einkaufszentrums wieder. Die Kundenfrequenz reiche nicht aus, erklärte Constanze Alef damals gegenüber der NRZ. Auch die Shops in Düsseldorf und Köln wurden später geschlossen, die Taschen sind seither im Onlineshop auf der Homepage und in den bekannten Online-Verkaufsplattformen wie Zalando erhältlich.
Nun folgt der nächste Schritt. Im Impressum steht mittlerweile Les Visionnaires statt Fredsbruder, gleiches gilt auch für die ebenfalls von Constanze Alef gegründete Marke Seidenfelt. Les Visionnaires-Geschäftsführer Semih Simsek, bekannt als Mitgründer des Berliner Taschenlabels Liebeskind, ist auch Geschäftsführer der Red Dragon Holding GmbH.
Design-Relaunch für Fredbruder geplant
Die Firmen wollen „Kompetenzen und Stärken vor allem in den Bereichen Vertrieb, Produktion und Logistik“ bündeln, so das Magazin Textilwirtschaft. Es gehe bei der Kooperation um „Weiterentwicklung, Relaunch und Schnelligkeit“, betonen danach Constanze Alef und Semih Simsek. Der Handel stecke in herausfordernden und bewegenden Zeiten. Constanze Alef soll für die Kreativdirektion von Seidenfelt und FredsBruder verantwortlich sein. Die Markenkerne von Les Visionnaires und Seidenfelt sollen geschärft werden. Auf der Homepage von Fredsbruder finden sich Kundenlieblinge wie das „Riffeltier“ nicht mehr in allen Farben: Für FredsBruder ist laut Textilwirtschaft „ein kompletter Design-Relaunch bis Januar 2025 geplant“.
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„Wir werden jede Marke anfassen, ihren individuellen Kern herausarbeiten und in unserer Gesamtstruktur neu denken. Markenübergreifend werden wir dem Handel für jede Marke eine händlerspezifische, individuelle Produktstrategie anbieten. Das gab es in dieser Form noch nicht. Auf entsprechende Partner werden wir ab Januar 2025 zugehen, um unsere Ideen vorzustellen und die individuelle Ausrichtung für den Händler abzustimmen. Es gibt viel zu tun“, so zitiert das Magazin Constanze Alef und Semih Simsek.
Der letzte Lagerverkauf - Öffnungszeiten
Der letzte Lagerverkauf an der Hünxer Straße 368 findet am 28. bis 30. November (Donnerstag, 12 - 18 Uhr, Freitag 12-19 Uhr, Samstag 10-16 Uhr) und vom 5. bis 7. Dezember zu denselben Öffnungszeiten statt. Am Nikolauswochenende möchte Fredsbruder „auf 18 Jahre Fredsbruder in Dinslaken“ anstoßen und sich für die Treue der Kundinnen und Kunden und „die tolle Zeit“ bedanken, teilt das Unternehmen in einer Mail an die Kunden am Sonntag mit. Und, so fügt das Unternehmen noch hinzu: „Niemals geht man so ganz! Wir sehen uns - irgendwo, irgendwann. Ganz bestimmt“.