Dinslaken. .
Den Weg von der ersten Kollektion bis zur anerkannten Großhändlerin legte Constanze Alef mit Bravur zurück. Die 35-jährige Dinslakenerin steckt hinter dem erfolgreichen Modelabel FredsBruder. In vielen Zeitschriften werden ihre Taschen präsentiert, in über 300 Geschäften sind sie zu haben. 2006 hat sie das Unternehmen gegründet. Eigentlich wollte sie nur als Händlerin aktiv sein: in Asien die Taschen kaufen, nach Deutschland importieren und hier weiterverkaufen. Doch dann wurde sie selbst Produzentin.
2009 kam dann ihre erste Kollektion heraus und danach wurde der erste eigene Laden eröffnet. Vor Jahren hat sie mal gesagt, der Großhandel sei am wichtigsten. Aber der Einzelhandel sei sehr spannend, um zu lernen. Und deshalb hatte sie entschieden, FredsBruder bekommt eigene Läden.
Es seien mehrere Gründe, die für die Eröffnung von FredsBruder-Läden sprechen. Es gehe um die Möglichkeit, die Marke sichtbar zu machen. Eine solche Fläche habe man in einem Geschäft, hier lassen sich die Waren anders präsentieren als bei einer Messe, bei einem Besuch von Kunden. Beim Großhandel komme der Kunde, wähle die Sachen aus, die er gerne anbieten möchte. Im eigenen Ladenlokal, so Constanze Alef, könne man die komplette Palette anbieten, die ganze Vielfalt der Kollektionen, von denen es vier pro Jahr gibt, zeigen. Deshalb sei für sie ihre Entscheidung, FredsBruder-Läden zu eröffnen, nur konsequent.
Der Einzelhandel ist auch für die Entwicklung neuer Kollektionen wichtig. So erfahre man, viel schneller als durch den Kontakt mit Kunden des Großhandels, welche Themen funktionieren, welche Farben bei den Kunden gut ankommen. „Ich erhalte sofort ein Feedback, es wird sehr schnell klar, welches Produkt ein Renner und was ein Penner ist“, sagt Alef. Die Geschäfte seien auch ein „Testlabor“, so Alef. Wie werden neue Sachen angenommen? So sind Schuhe von FredsBruder nur in den eigenen Läden zu bekommen. Und wenn es ihre Zeit zulässt, steht sie auch selbst im Geschäft. So bekomme sie direkt mit, was Kunden an ihren „Produkten“ gut finden oder bemängeln.
Die gemachten Einzelhandels-Erfahrungen fließen aber auch in den Gesprächen mit den Großhandelskunden ein. „Wir können Empfehlungen geben, ihnen sagen, welche Präsentation funktioniert“, sagt sie.
In unmittelbarer Nähe zur Kö hat sie in Düsseldorf 2009 den ersten Laden eröffnet. Es folgten Geschäfte in Essen und Dortmund. Und FredsBruder gehört zu den Mietern der vor einem Jahr eröffneten Neutor-Galerie. Bei dieser Entscheidung, sagt sie, habe auch eine Portion Lokalpatriotismus eine Rolle gespielt. Aber auch weil, wie sie mal sagte, Dinslaken ein gutes Pflaster sei, um den Markt auszuloten. Den lokalen Blick verliert sie auch nicht, wenn sie neue Taschen kreiert. „Es muss auf der Neustraße tragbar bleiben“, betont sie.
Mit den vier Geschäften will sich Constanze Alef nicht zufrieden geben. Konkrete Pläne liegen nicht vor, aber ihre Blicke richten sich nach Skandinavien. Denn sie will ihre Marke „FredsBruder“ noch bekannter machen.