Dinslaken. . Zum Lagerverkauf der Taschenfirma im Kreativ-Quartier an der Hünxer Straße in Lohberg reisten Kunden aus ganz Deutschland an.
Verkehrsteilnehmer, die am gestrigen Freitag auf der Hünxer Straße in Lohberg unterwegs waren, dürften sich vereinzelt die Augen gerieben haben. Auf dem sonst so ruhigen Areal vor dem alten Zechengelände hatte sich am Kreativ-Quartier neben Fahrzeugen aus Mülheim, Bochum, Essen und Bottrop eine Menschenmenge angesammelt, eine Schlange zog sich über den gesamten Parkplatz. Der Auslöser?
Einmal im Jahr findet für jeweils zwei Tage ein Lagerverkauf beim angesagten Taschenlabel „Fredsbruder“ statt, bei dem reduzierte Modelle, Stücke aus älteren Kollektionen und Taschen mit kleinen Fehlern günstiger angeboten werden. Schon im Vorfeld gab es über die Facebookseite des Unternehmens einige Anfragen für den genauen Termin des Lagerverkaufs an das Fredsbruder-Team. Der Verkauf gestern und heute wurde in diesem Jahr aber nur noch über ein Newslettersystem für die bestehenden Kunden bekannt gegeben, was wohl noch größeren Menschen-Andrang verhindern sollte.
Glücklich sehen sie aus, die Damen (und vereinzelt auch Herren, falls die Zahl der Taschen über die für eine Person tragbare Menge hinausging), die nach erfolgreichem Einkauf von Taschen in allen Farben, Formen und Größen wieder auf dem Parkplatz auftauchen, und ein wenig erschöpft. „Wir haben etwa eine Stunde gewartet, aber es hat sich gelohnt“, erzählt eine freudestrahlende Kundin aus Gladbeck. Ob sie schon länger hier einkauft? „Ja, ich war vor zwei Jahren zum ersten Mal hier und sofort begeistert. Die Taschen sind einfach schön und individuell und beim Lagerverkauf kann man tolle Schnäppchen bekommen“.
Erstmal ein kühles Getränk
Die nächste Taschenliebhaberin, wohnhaft in Leichlingen im Rheinisch-Bergischen Kreis, hat Glück gehabt. „Da ich wirklich pünktlich hier war, musste ich nur etwa 15 Minuten anstehen und hatte so noch mehr Zeit mich umzusehen“. Und als nächstes, die neue Tasche ausführen? Nein, zunächst einmal ein kühles Getränk besorgen. Shopping kann schließlich anstrengend sein.
Dann rollt noch ein Wagen mitsamt Kundin mit der augenscheinlich längsten Anreise auf den Lohberger Parkplatz und nähert sich unbeeindruckt von der langen Schlange dem Geschäft: DAH – Große Kreisstadt Dachau, nordwestlich von München. Wer eine Entfernung von rund 650 Kilometern auf sich nimmt, den kann auch die Aussicht auf mehrstündiges Anstehen am Ziel der Träume nicht mehr schocken.