Dinslaken. Siham Kaiser aus Dinslaken leidet an einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung und muss operiert werden. Warum es bisher nicht geklappt hat.

„Es tut weh, meine Tochter in dieser gesundheitlichen Situation zu sehen, ohne ihr helfen zu können“, beschreibt Mounir Kaiser seine Gefühle. Der Dinslakener durchlebt gerade eine belastende Situation. Seine dreijährige Tochter Siham leidet an einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung, die ihre Atemwege blockiert und ihren Alltag stark beeinträchtigt. „Wir waren beim Kinderarzt und beim HNO-Arzt. Dort wurde sie sechs Monate lang beobachtet. Und man ist zu dem Schluss gekommen, dass sie sofort operiert werden muss“, sagt Kaiser. Also ging er mit einer Einweisung ins Krankenhaus.

Eine schnelle Operation, so die Empfehlung der Ärzte in Dinslaken, sei dringend notwendig, um die chronischen Schmerzen und die Atemnot zu lindern. Doch die Familie steht vor einem ernüchternden Problem: Es gibt derzeit keinen OP-Termin in einem Krankenhaus in der Region. „Als ich im Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen anrief, wurde uns ein Termin erst für November 2025 angeboten“, sagt der Vater.

Lange Wartezeiten für OP-Termine

Ein Jahr Wartezeit, die das Leiden der kleinen Tochter nur verlängert. Das überzeugte den Vater nicht, und so fuhr er nach Essen ins Krankenhaus, um möglichst einen früheren OP-Termin für seine Tochter zu bekommen. Allerdings ohne Erfolg. Der Grund, so der Dinslakener: „Kleine Krankenhäuser in der Region wurden geschlossen und mit großen zusammengelegt, wodurch diese unter Druck gerieten und es sehr schwierig wurde, OP-Termine zu bekommen.“

Hoffnung schöpfte er dennoch, als ihm im Essener Krankenhaus gesagt wurde, dass der Kinderarzt ein Fax an das Krankenhaus schicken solle, um den Fall zu erklären. „Das hat der Kinderarzt am 25. Oktober getan. Aber bis heute habe ich nichts gehört“, sagt Kaiser.

Dinslakener Kinderarzt: Kinder mit Schlafapnoe müssen sofort operiert werden

Eine Anfrage der NRZ an das Essener Krankenhaus blieb bis heute unbeantwortet. Inzwischen macht sich die Familie zunehmend Sorgen um den Gesundheitszustand des kleinen Mädchens. Die Nasennebenhöhlenentzündung hat sich so verschlimmert, dass Siham oft Fieber hat, die Nase ständig verstopft ist und sie schlecht Luft bekommt. „Sie kann nicht richtig essen und atmen. Sie hat Sprachstörungen, auf die uns der Kindergarten aufmerksam gemacht hat“, sagt Kaiser.

Der Dinslakener Kinderarzt Amer Khazndar kennt den Fall. Er bestätigt auf Anfrage der NRZ, dass Siham so schnell wie möglich operiert werden muss. Denn laut Khazndar leidet Siham an einem Schlafapnoe-Syndrom, bei dem die Atmung im Schlaf immer wieder kurz aussetzt. „Wenn ein Kind unter Schlafapnoe leidet, ist das eine Indikation für eine rasche Operation“, sagt der Dinslakener Mediziner.

Dinslakener will seine Tochter im Ausland operieren lassen

Für die betroffene Familie ist das eine quälende Ungewissheit. Der Vater überlegt deshalb, ob er sie auf eigene Kosten in einer Privatklinik operieren lassen soll. „Ich denke, die einzige Lösung ist jetzt, meine Tochter im Ausland operieren zu lassen“, sagt Kaiser. Trotz der möglicherweise hohen Kosten kommt dieser Schritt für den Vater immer mehr in Frage, denn: „Wir können nicht einfach ein Jahr warten und zusehen, wie sie leidet“, sagt der Vater verzweifelt und fügt hinzu: „Ich möchte nicht, dass meine Tochter den Preis für das Gesundheitssystem hier zahlt.“

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Der Weg zu einer schnellen medizinischen Lösung ist für die Familie nach wie vor unklar. Die Hoffnung auf ein kurzfristiges Wunder oder Unterstützung durch andere medizinische Einrichtungen schwindet von Tag zu Tag. „Wir hoffen, dass unser Fall auf die Notwendigkeit schneller Hilfe aufmerksam macht. Nicht nur, um auf meine Tochter aufmerksam zu machen, sondern auch, damit andere Kinder nicht leiden müssen“, sagt der Vater.