Deutschland setzt endlich eine Anordnung der EU-Kommission um: Die Chemikalie Bisphenol A gilt als Auslöser von Brustkrebs.

Berlin. Babyfläschchen dürfen hierzulande nicht mehr die umstrittene Chemikalie Bisphenol A enthalten. Das Verbot gilt ab dem 1. März, wie das Bundesverbraucherschutzministerium in Berlin mitteilte.

Für bereits hergestellte Fläschchen gelte eine Übergangsfrist von drei Monaten. Das hormonell wirkende Bisphenol A wird unter anderem für Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Sexualentwicklung sowie Prostata- und Brustkrebs verantwortlich gemacht.

Bereits jetzt gibt es schon viele Babyprodukte ohne die Chemikalie, wie das Ministerium in Berlin betonte. Sie seien mit dem Hinweis „bpa-frei“ oder „bpa free“ gekennzeichnet. Glasflaschen seien grundsätzlich frei von Bisphenol A.

Deutschland setzt mit dem Verbot eine Anordnung der EU-Kommission um. Gesundheitsexperten der Mitgliedstaaten hatten sich Ende November geeinigt, die Herstellung von Babyfläschchen mit Bisphenol A ab März zu verbieten. Verbraucherschützer fordern, den Stoff auch aus anderen Alltagsprodukten zu verbannen.

In Frankreich und Dänemark ist Bisphenol A bereits verboten, ebenso in Kanada, Australien und in mehreren US-Bundesstaaten. In Deutschland hatten 2009 mehrere Hersteller Schnuller aus dem Verkehr gezogen, nachdem der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) darin die Chemikalie nachgewiesen hatte. Daneben findet sich Bisphenol A unter anderem auch in Getränkedosen oder in Thermopapier, wie es oft für Kassenbons verwendet wird.