Der US-Lebensmittelkonzern Kraft reagiert auf die stark gestiegenen Rohstoffpreise und kündigt Preiserhöhungen für seine Marken an.

Süßigkeiten wie Milka-Schokolade und Toblerone sowie Jacobs-Kaffee werden teurer. Der US-Lebensmittelkonzern Kraft wälzt die höheren Preise für Rohkaffee, Milch, Kakao und Getreide direkt auf seine Kunden ab.

Kraft-Chefin Irene Rosenfeld rechnet damit, knauserige Käufer an Billiganbieter zu verlieren. Das Unternehmen senkte deshalb seine Gewinnerwartungen fürs laufende Jahr. Vor allem in Nordamerika und Europa wird sich das Geschäft nach Einschätzung des Nestle-Rivalen auf längere Sicht nicht verbessern.

Kraft hatte zuletzt bereits die Preise für viele Produkte erhöht. Jetzt will der Konzern weiter an der Kostenschraube drehen. Dank der Milliardenübernahme des britischen Schokoladenhersteller Cadbury sprang der Umsatz im vierten Quartal um knapp ein Drittel auf 13,77 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn hingegen sank um knapp 24 Prozent auf 540 Millionen Dollar. Die in Frankfurt gehandelte Kraft-Aktie gab am Freitag rund 0,6 Prozent nach. In New York war das Papier nachbörslich um zwei Prozent gefallen.

Operativ erwartet Kraft ein Gewinnwachstum im laufenden Jahr zwischen elf und 13 Prozent. Bislang war der Hersteller von Philadelphia-Käse und Kaba-Kakaopulver von rund 15 Prozent ausgegangen. Beim Umsatzwachstum rechnet Kraft weiterhin mit etwa vier Prozent.

Kraft könnte bald gezwungen sein, seine Prognose erneut herunterzuschrauben. Die Kaffeehauskette Starbucks will Kraft den Vertrieb von abgepacktem Starbucks-Kaffee im März nach rund zwölf Jahren entziehen.