EU-Notenbanker treffen sich am Donnerstag zur letzten Zinssitzung in diesem Jahr. Zinsen wurden zuletzt im Juli auf historisches Tief gesenkt.
Frankfurt/Main. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet am Donnerstag in Frankfurt am Main über eine Veränderung der Leitzinsen.
Ökonomen sind sich uneinig, ob der EZB-Rat angesichts der schrumpfenden Wirtschaft in der Währungsunion die bereits historisch niedrigen Zinsen um einen weiteren Viertelprozentpunkt senken wird.
Derzeit können sich Banken zum sogenannten Hauptrefinanzierungssatz von 0,75 Prozent Geld von der Zentralbank leihen. Zuletzt wurden die Zinsen im Juli gesenkt.
Bereits jetzt bekommen Banken keine Zinsen, wenn sie Geld bei der EZB parken, weil der sogenannte Einlagensatz bei null liegt. Falls die Notenbank den Hauptrefinanzierungssatz senken sollte, müsste der EZB-Rat auch entscheiden, ob der Einlagensatz im Gleichschritt sinken soll – so wie es bisher der Fall war.
Dann käme der Zins aber in den negativen Bereich; Banken müssten die Zentralbank also dafür bezahlen, dass sie ihr Geld dort anlegen dürfen.
Es gilt aber als ungewiss, ob eine weitere Zinssenkung überhaupt die schwache Konjunktur in den europäischen Krisenstaaten ankurbeln würde. Eigentlich führen niedrigen Zinsen zur Vergabe von mehr Krediten.
Solange Unternehmen und Privatleute aber unter der Unsicherheit leiden, wie es mit dem Euro weitergeht, halten sie sich mit Investitionen, Einkäufen und Bauvorhaben zurück.