Krise trifft deutschen größten Seehafen. Containerumschlag sank im dritten Quartal um 5,2 Prozent, China-Geschäft rückläufig.

Hamburg. Die schwachen China-Geschäfte machen dem Hamburger Hafen zu schaffen: „Wenn der stärkste Partner so schwächelt, dann wird auch das Gesamtergebnis runtergerissen“, sagte Claudia Roller, die Vorstandsvorsitzende der Marketing-Gesellschaft des Hafens, am Mittwoch in Hamburg.

Der Verkehr mit China, der fast jeden dritten Container im Hamburger Hafen bewegt, ging in den ersten neun Monaten um knapp zwölf Prozent zurück. „Für 2013 bin ich aber positiver gestimmt, weil sich der chinesische Markt für uns verbessert“, sagte Roller.

In Hamburg sank der Containerumschlag im dritten Quartal um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zuletzt sei der Umschlag Anfang 2010 so stark gefallen.

Andere Fahrtgebiete entwickelten sich durchaus positiv, konnten diesen Rückgang aber nicht ausgleichen. Insgesamt war der Containerumschlag um 0,6 Prozent rückläufig.

Nennenswert wachsende Umschlagmengen sind nach den Prognosen der Hafenwirtschaft und der Konjunkturforscher weder in diesem noch im nächsten Jahr zu erwarten. Die Trendsignale deuten eher auf Stagnation. Ursache sind gedämpfte Aussichten für die weltweite Konjunktur und den Welthandel.

Der vorläufige Stopp der Elbvertiefung ist ein weiterer Rückschlag, der die Entwicklung des Hafens hemmen könnte. Damit bleibt der Hafen deutlich unter seinem Rekordumschlag von knapp zehn Millionen Containern in den Jahren 2007 und 2008. Gegenwärtig schlägt er gut neun Millionen Container um.

Beim Hafenbetreiber HHLA hat die Konjunktureintrübung bereits ihre Spuren hinterlassen. Der Containerumschlag in den ersten neun Monaten dieses Jahres hat sich abgeschwächt. 5,4 Millionen Standardcontainer bedeuten noch ein Plus von 1,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Wegen der Flaute hat das Unternehmen seine für dieses Jahr geplanten Investitionen um 50 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro zurückgenommen.