Umschlagwachstum in den ersten drei Quartalen schwächt sich ab. Vorstand hält trotz Umsatzrückgang an Planungen für das Gesamtjahr fest.
Hamburg. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) spürt die konjunkturelle Eintrübung: In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat sich der Containerumschlag abgeschwächt. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im Verlauf des dritten Quartals 2012 wie von uns erwartet weiter eingetrübt“, erklärte Vorstandschef Klaus-Dieter Peters am Dienstag.
Deswegen hat das Unternehmen auch seine für dieses Jahr geplanten Investitionen um 50 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro verringert.
5,4 Millionen Standardcontainer bedeuten zwar noch ein Plus von 1,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Zum Halbjahr hatte das Unternehmen aber noch eine Steigerung von 3,0 Prozent verzeichnet.
Trotz Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis in den ersten neun Monaten hielt der Vorstand an seinen Planungen für das Gesamtjahr fest. „Wir erwarten weiterhin einen Containerumschlag auf dem Niveau des Vorjahres und streben auf dieser Basis ein Umsatzvolumen im Bereich von 1,1 Milliarden Euro sowie ein Betriebsergebnis in einem Zielkorridor von 170 bis 190 Millionen Euro an“, sagte Peters.
Die Erlöse gingen von Januar bis September um 7,2 Prozent auf 847,2 Millionen Euro zurück. Die HHLA hatte im Oktober seinen polnischen Bahn-Ableger Polzug komplett übernommen und zuvor andere Bahnbeteiligungen neu geordnet.
Das Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich im Berichtszeitraum um 12,6 Prozent auf 143,8 Millionen Euro. Das Unternehmen habe im Jahresverlauf Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung auf den Terminals ergriffen, teilte die HHLA mit. Dies stärke angesichts des sich verzögernden Fahrrinnenausbaus der Unterelbe auch die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens.
Die Bestätigung der Prognose hat den HHLA-Aktien am Dienstag ins Plus verholfen. Die Papiere legten im MDax um 2,4 Prozent auf 18,25 Euro zu. Stefan Kick, Analyst bei Silvia Quandt Research, äußerte sich allerdings skeptisch: Der konjunkturelle Gegenwind könnte die Aktien mittelfristig belasten, schrieb er in einem Kommentar. Er bewertet die Papiere mit „Neutral“ und einem Kursziel von 20 Euro.