Deutschlands größte Reederei leidet weiter unter der Krise in der Schifffahrt, konnte aber im dritten Quartal Umsatz und Ertrag steigern.
Hamburg. Höhere Frachtraten und mehr Aufträge bescherten der Containerreederei von Juli bis September einen Umsatzzuwachs von 15 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro. Der Nettogewinn des dritten Quartals betrug 46 Millionen Euro nach rund 10 Millionen im Vorjahresquartal, wie das Hamburger Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Dennoch kämpft Hapag-Lloyd kämpft mit der Schifffahrtskrise. In den ersten neun Monaten schrieb der Konzern mit seinen 146 eigenen und gemieteten Schiffen einen Verlust 94 Millionen Euro. Das ist ungefähr das Vierfache wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die deutlich gestiegenen Kosten für Energie hätten weiterhin für starke Belastungen gesorgt. Gegenwärtig verschärften sich die Auswirkungen der Schuldenkrise im Euro-Raum. Handel und Industrie füllen ihre Lager nicht mehr auf, sondern bauen Bestände ab. Damit sinkt die Nachfrage nach Transportdienstleistungen.
Dennoch gebe es positive Signale. Operativ – also vor Steuern und Zinsen und bereinigt um Sonderfaktoren – lag die Reederei im dritten Quartal mit fast 87 Millionen Euro im Plus. Damit konnten die Verluste des ersten Halbjahres mehr als ausgeglichen werden. Der operative Gewinn der ersten neun Monate betrage 18 Millionen Euro, gegenüber 79 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz in den ersten neun Monaten legte um 14,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zu.
Hapag-Lloyd hatte seit Jahresbeginn in mehreren Schritten die Frachtraten erhöht, um die hohen Treibstoffkosten auszugleichen. Angesichts der Konjunkturflaute in Südeuropa sei es im dritten Quartal jedoch nicht gelungen, den Aufwärtstrend bei den Raten fortzusetzen, schränkte Vorstandschef Michael Behrendt ein. Außerdem lastet der hohe Ölpreis weiter auf dem Unternehmen, denn Treibstoff ist dessen größter Kostenblock. Dennoch rechne Hapag-Lloyd auch im vierten Quartal mit einem positiven operativen Ergebnis.