Als Messe-Highlight bezeichnet Berlins Regierender Bürgermeister die Entwicklung der 3D-Technologie und die Verknüpfung von Geräten.
Berlin. Auf dem Berliner Messegelände am Funkturm zeigen insgesamt 1439 Aussteller ihre Neuheiten. Bis zum 5. September blasen die Elektronik-Riesen wie etwa Samsung mit neuen Tablets zur Jagd auf das iPad, die Mobilfunk-Konzerne wollen mit dem LTE-Datenturbo für schnellere Netze in Deutschland sorgen. Die wichtigsten Produkte, Nachrichten, Hintergründe und Trends im kurzen Überblick:
15.18 Uhr: Neues TV-Gerät lässt sich nur mit den Augen steuern
Der chinesische TV-Hersteller Haier hat einen Fernseher präsentiert, der sich durch Blinzeln steuern lässt. Eine Kamera erfasst dabei zunächst die Augenbewegungen des Zuschauers, ist der Augenkontakt hergestellt, sollen Programme angewählt und die Lautstärke reguliert werden können. „Als wir das Gerät entwickelt haben, hatten wir an keine bestimmte Zielgruppe gedacht“, sagte ein Unternehmenssprecher. „Dann fiel uns auf, dass das System für Schwerstbehinderte besonders geeignet ist.“ Beim Praxistest auf der Messe funktionierte die Lautstärke-Regelung per Blinzeln, nicht jedoch das Umschalten. (dapd)
14.45 Uhr: Dyson-Chef: Effizient ist auch grün
Der britische Hersteller Dyson will ein Umdenken bei der Entwicklung von Hausgeräten anstoßen. Ziel sollte nicht allein die Konstruktion von „grünen“, umweltbewussten Geräte sein, sondern effiziente Ingenieursarbeit, sagte Dyson-Chef Max Conze. „Gute Ingenieursarbeit ist dann automatisch auch ökologisch.“ In Berlin präsentieren die Briten neben einem nur 2,3 Kilogramm schweren kabellosen Mini-Staubsauger Ventilatoren und Heizlüfter. (dpa)
14.38 Uhr: Western Digital entwickelt Hybridfestplatte
Neben Seagate und Toshiba setzt auch Western Digital auf die Technik der Hybridfestplatte, die den schnellen, aber teuren Flash-Speicher mit der herkömmlichen Magnetfestplatte verbindet. „Wir arbeiten intensiv an der Entwicklung von Hybrid-Festplatten“, sagte WD-Sprecher Daniel Mauerhofer. Der Flash-Speicher mit 32 oder 64 Gigabyte könnte das Betriebssystem aufnehmen und die Zugriffe darauf beschleunigen, während die Magnetfestplatte mit 500 oder mehr GB die Nutzerdaten speichert. Die Markteinführung sei für Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres zu erwarten.
Auf der IFA zeigt Western Digital ein externes Speichersystem für die Thunderbolt-Schnittstelle von Mac-Computern, das zwei Festplatten von jeweils einem Terabyte über die RAID-Technik kombiniert und Daten mit einer Geschwindigkeit bis 400 Megabyte pro Sekunde transportiert. Das Speichersystem mit der Bezeichnung My Book VelociRaptor Duo und einem Preis von 920 Euro richtet sich vor allem an die Zielgruppe der kreativen Profis. (dpa)
14.12 Uhr: Asien will auch die Hausgerätebranche aufrollen
Asiatische Hersteller von Haushaltsgeräten drängen immer stärker in die Heimatmärkte der renommierten deutschen Marken wie Miele, Liebherr, Bosch und Siemens. Bislang halten die traditionsreichen Hersteller dem Druck aber stand. So sagt Samsung den Branchenriesen den Kampf an. „Wir haben weltweit acht Kulturzonen ausgemacht und unsere Produkte darauf ausgelegt“, sagte Younghoon Eom, Vertriebschef der Hausgerätesparte. „Wir sind in Europa bereits die Nummer eins bei Kühlschränken. Bis 2015 wollen wir weltweit die Nummer eins sein.“ Um auch im Einbauküchenmarkt Fuß zu fassen, arbeitet Samsung mit einem italienischen Möbelhersteller zusammen. „Wir expandieren Schritt für Schritt in den Einbaumarkt“, sagte Eom. (Reuters)
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12.29 Uhr: Smartphone, Flachbildschirm – Technik-Fan Wowereit hat "fast alles“
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich auf der Elektronikmesse IFA als Technik-Fan geoutet. "Ich hab fast alles“, sagte er während seines Eröffnungsrundgangs am Freitag. Smartphone und Flatscreen-TV müssten aber nicht immer die neusten Modelle sein. "Da muss man aufpassen, man kann ja nicht jedes Jahr einen neuen Fernseher kaufen.“ Als persönliches Messe-Highlight nannte Wowereit unter anderem die Entwicklung der 3D-Technologie und "zu sehen, wie man Geräte miteinander verknüpfen kann“. Dies werde sich zum Zukunftsthema entwickeln. Wowereit lobte die IFA als Leitmesse für Berlin. Die Hauptstadt-Bewohner seien aber auch für die Hersteller ein guter Testmarkt.
11.41 Uhr: Sony setzt auf Medizingeräte und will TV-Sparte aus den Miesen holen
Der Chef des kriselnden japanischen Elektronikkonzerns Sony, Kazuo Hirai, strebt ins Geschäft mit medizinischen Geräten. "Hier haben wir bislang nur einige kleine Geschäftsbereiche. Aber wir wollen zulegen“, sagte der seit April amtierende Manager der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ob er dafür die ins Zwielicht geratene Olympus-Gruppe als Marktführer für Endoskope übernehmen wolle, ließ Hirai offen.
Zugleich kündigte Hirai an, dass die defizitäre Fernsehsparte des Unternehmens bis Ende des kommenden Geschäftsjahres wieder Gewinne schreiben soll. Auch weil der Konzern die Flüssigkristall-Platten für die Bildschirme nun zukaufe statt selbst zu fertigen. Daneben habe Sony die mobilen Geräte als einen Kernbereich des Unternehmens definiert. Dazu hatte Hirai auf der IFA zwei neue Geräte angekündigt, die eine Mischung aus Laptop und Tablet sind und mit dem Microsoft-Betriebssystems Windows 8 arbeiten. "Damit kombinieren wir den Komfort eines Tablets mit der Produktivität eines Laptops“, sagte Hirai in Berlin. Dass Microsoft genau dieses Feld – handliche Geräte mit Windows 8 und Tastatur – fortan auch selbst besetzen will, ließ der Manager unkommentiert.
10.20 Uhr: Hewlett-Packard setzt mobilen Hybrid-Computer
Gut ein Jahr nach dem Ausstieg aus der Entwicklung eines eigenen Tablet-Computers setzt PC-Marktführer Hewlett-Packard jetzt auf den Trend zu Hybrid-Geräten. Das Unternehmen stellte einen Computer vor, der sich über einen magnetischen Verschluss schnell von einem Notebook in ein Tablet umwandeln lässt.
HP nutzt für seinen Hybrid-Computer Envy x2 das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8. Das Gerät soll Ende November zu einem Preis ab 899 Euro in den Handel kommen. Ebenfalls mit Windows 8 werden zwei Geräte der Ultrabook-Kategorie eingeführt, das sind besonders schlanke Notebooks, die schneller starten als bisher und bestimmte Leistungsanforderungen des Chip-Herstellers Intel erfüllen. (dpa)
8.30 Uhr: IFA öffent Messenpforten für Verbraucher
Die weltgrößte Elektronikmesse IFA öffnet am Freitag um 10 Uhr die Pforten für das Publikum. Neben Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sind auch Hausgeräte zu sehen.
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Im Mittelpunkt stehen wie bereits im vergangenen Jahr Fernseher mit drahtlosem Internet-Anschluss. Ein weiterer Schwerpunkt sind Tablet-Computer und die Vernetzung unterschiedlicher Geräte. Die Hausgeräte-Branche setzt weiter auf sparsamere Produkte. Bis zum letzten Messetag am Mittwoch (5. September) werden wieder rund 240 000 Besucher erwartet. (dpa)