Wenig Hoffnung für die Krisenländer: Die Unternehmen in der Eurozone sehen im nächsten Halbjahr keine Erholung für die Wirtschaft.

München. Der aktuelle Ifo-Index gibt den gebeulteten Staaten im Euroraum kaum Anlass auf eine Wende: Nach zwei Anstiegen in Folge hat sich das Wirtschaftsklima in der Euozone im dritten Quartal 2012 wieder eingetrübt. Damit hat sich die Stimmung europäischer Unternehmen deutlich verschlechert, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo am Donnerstag mitteilte.

„Die wieder aufflammende Schuldenkrise setzt der Konjunktur im Euroraum zu“, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Der entsprechende Index, der auf der Befragung von 274 Experten im Juli basiert, brach um mehr als 11 Punkte auf 88,9 Punkte ein, nachdem es im zweiten Quartal noch 100,3 Zähler waren. Der Durchschnitt der Jahre 1996 bis 2011 von 109 Punkten wird damit noch deutlicher unterschritten.

+++ Ifo-Index: Wirtschaftsstimmung trübt sich weiter ein +++

+++ Wirtschaftsstimmung hat sich eingetrübt +++

„Es wird nicht mehr damit gerechnet, dass sich die Wirtschaft in den kommenden sechs Monaten erholt“, sagte Sinn. Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen hätten stark nachgegeben.

Die aktuelle Lage wird in Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Zypern unverändert auf Rezessionsniveau gesehen. „In Belgien, Frankreich, Irland, den Niederlanden und Slowenien wird die wirtschaftliche Lage nur wenig besser beurteilt“, so das Ifo-Institut.

+++ Euro-Krise wird Deutschland härter treffen +++

In Deutschland, Estland und Finnland werde die Lage insgesamt positiver eingeschätzt, aber schlechter als noch im Frühjahr. Beim Ausblick sieht es ebenfalls mau aus: Nur in Irland und den Niederlanden sind die Erwartungen merklich gestiegen. Ansonsten haben sich die Experten pessimistischer geäußert.

Mit Material von dapd/Reuters