Die schlechten Jahre sind vorbei: Nach 1,4 Millionen Euro 2008 gehört der Deutsche-Bank-Chef 2010 wieder zu den Spitzenverdienern.
Frankfurt/Main. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kassiert mit fast zehn Millionen Euro schon fast wieder so viel wie vor der Krise. Auch insgesamt knüpft die größte deutsche Bank bei der Bezahlung ihrer Manager an Vorkrisenzeiten an. Auf 38,98 Millionen Euro summierte sich die Vergütung der acht Vorstände für das vergangene Jahr, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.
Nach dem Verzicht auf Bonuszahlungen 2008 summierten sich im vergangenen Jahr allein die Boni für den Schweizer auf rund 8,2 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Für das Jahr 2008 hatte Ackermann insgesamt 1,39 Millionen Euro bezogen. Ein Jahr zuvor waren seine Bezüge nach einem Rekordgewinn der größten deutschen Bank auf fast 14 Millionen Euro geklettert. Unter den Lenkern der 30 Dax-Konzerne dürfte Ackermann mit seinen aktuellen Bezügen von 9,55 Millionen Euro wieder der Spitzenverdiener sein.
Für 2008 hatten die damals fünf aktiven Vorstände rund 4,48 Millionen Euro erhalten. Sie hatten wegen der Finanzkrise auf Millionen-Boni verzichtet. Allerdings war die Bank 2008 in die roten Zahlen gerutscht, so dass Bonuszahlungen ohnehin nicht wie üblich hätten fließen können. Für 2007 waren den damals fünf Vorständen rund 33,2 Millionen Euro zugesagt worden.
Nach Angaben der Bank sind 70 Prozent der Vorstandsbezüge des Jahres 2009 an den Geschäftserfolg gekoppelt und werden erst später ausgezahlt. Ackermann bekomme neben einem Grundgehalt von 1,15 Millionen Euro sowie gut 154000 Euro Sachleistungen einen Bonus von rund 1,58 Millionen Euro sofort ausgezahlt. Einen fast gleichhohen Bonus erhält der wichtigste Investmentbanker der Deutschen Bank, Anshu Jain, dessen Bezüge sich auf insgesamt 7,8 Millionen Euro summieren. Jain verantwortet im Vorstand das Handelsgeschäft, in dem der deutsche Branchenprimus zuletzt wieder den Löwenanteil der Gewinne erzielte.
Im vergangenen Jahr hatte die Bank wieder einen Überschuss von 5,0 Milliarden Euro verbucht – ein Erfolg, der sich auch im Geldbeutel der Führungsspitze bemerkbar machte. Die Erholung der Branche sieht die Bank auf bestem Wege: „Die Bankenbranche dürfte 2010 und 2011 langsam zu einer gewissen Normalität zurückkehren.“ Bei der Bezahlung ihrer Manager führte die Bank neue Regeln ein: Der variable Gehaltsbestandteil wird 2010 zugunsten des fixen Teils verringert. Boni werden über mehrere Jahre gestreckt und können im Fall von Verlusten auch zurückgefordert werden.