Die Deutsche Bank erwartet einen Anstieg am Aktienmarkt auf Sicht von zwölf Monaten. Zunächst aber sehe man Rückschlagsrisiken, sagte Frank Schriever, in der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Hamburg zuständig für die Betreuung vermögender Privatkunden.
Hamburg. "Die Luft wird dünner an den Aktienbörsen", erklärte Schriever. So planten zahlreiche Unternehmen Kapitalerhöhungen, die der Markt erst einmal verdauen müsse. In den nächsten Monaten sei ein Rückgang des Deutschen Aktienindex (DAX) auf rund 4500 Punkte, im Extremfall sogar bis auf etwa 4000 Zähler möglich. "Die traditionelle Strategie des Kaufens und Liegenlassens, wie sie Kostolany propagierte, kann aus unserer Sicht nicht mehr gehalten werden", meint Schriever. So hätte ein Anleger, der im Jahr 2000 in den DAX-Aktienkorb investierte, bis heute einschließlich Dividenden einen Wertverlust von 30 Prozent erlitten. "Zwischendurch gab es aber immer wieder die Chance, mit diesen Aktien richtig Geld zu verdienen."
Als Folge der Finanzmarktkrise habe die Wechselbereitschaft bei den Kunden deutlich zugenommen, sagte Schriever. Davon habe die Deutsche Bank profitiert. Auch die verschärften Regeln zum Anlegerschutz nützten eher den stärkeren Anbietern, erhöhten aber die Kosten.