Bundesumweltministerium fordert die Hilfen für die Zeit von 2012 bis 2014. Umweltschützer werfen der Autoindustrie Etikettenschwindel vor.
Berlin/Frankfurt. Das Bundesumweltministerium fordert für die ersten 100 000 Elektroautos eine finanzielle Förderung zwischen 3000 und 5000 Euro. Dies sei in der Anfangsphase im Zeitraum von 2012 bis 2014 erforderlich, sagte Staatssekretär Mattias Machnig am Mittwoch bei Vorlage einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen McKinsey-Studie.
Danach kämen alternativ vor allem eine direkte Umweltprämie beim Kauf oder steuerliche Vorteile in Frage. Nach Ablauf der ersten Phase sollten andere Instrumente dazu beitragen, die Marktdurchdringung bis 2020 zu beschleunigen. Dazu zähle die Nutzerprivilegierung von E-Autos, etwa durch eine bevorzugte Zulassung in bestimmte Umweltzonen.
Umweltschützer werfen der Autoindustrie allerdings die Täuschung der Öffentlichkeit beim Thema schadstoffarme Fahrzeuge vor. Insbesondere der Wirbel um das Elektro-Auto sei Etikettenschwindel, kritisierte die Deutsche Umwelthilfe (DHU) am Mittwoch auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt.
„Elektro-Autos sind ein Forschungsthema, aber wir werden noch viele Jahre brauchen, bis die Batterien bezahlbar sind und große Reichweite haben“, sagte DHU-Geschäftsführer Jürgen Resch. Die deutschen Hersteller hätten bisher nur „Placebo-Modelle“ im Angebot. Dagegen tue die Industrie zu wenig, um den Verbrauch klassischer Verbrennungsmotoren zu senken.