Die Bundesregierung setzt auf das Elektroauto. Das Kabinett beschloss nur wenige Wochen vor der Bundestagswahl einen “Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“.
Von 2011 sollen mit verbesserter Batterietechnik und größeren Reichweiten sowie deutlichen Kaufanreizen verstärkt Fahrzeuge ohne Benzinmotor auf den Markt rollen. Im Jahr 2020 soll es bereits eine Million der mit Ökostrom betriebenen E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen geben, zehn Jahre später etwa 10 Millionen. Für die Förderung der Elektromobilität stehen 500 Millionen Euro bis 2012 zur Verfügung.
Schon heutige Elektro-Pilotfahrzeuge sparten beim Tanken des Stroms die Hälfte der üblichen Spritkosten ein, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Auch Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprachen sich für Kaufanreize bei Markteinführung der ersten 100 000 Fahrzeuge aus. Dies solle aber je nach Kostenentwicklung von späteren Regierungen gesteuert werden. Tiefensee sprach von einer gesellschaftlichen "Revolution", die von den lärm- und abgasfreien Autos ausgehen werde.
Bis zur Erfüllung des "Traums" Elektromobilität sei es, so Guttenberg, "noch ein weiter Weg". Deutschland solle international zum Leitmarkt werden. Dass die Batterietechnik in Deutschland hinter den Bemühungen in Japan und anderen Ländern hinterherhinke, bestritt Guttenberg. "Die Automobilindustrie ist jetzt gefordert, einen Zahn zuzulegen", sagte Tiefensee.
Umweltverbände wiesen darauf hin, dass Elektroautos auf absehbare Zeit keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten könnten.