Im Juni wurde Hamburg von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zu einer von bundesweit acht Modellregionen für Elektromobilität ausgewählt. Dafür wird die Hansestadt Sondermittel aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes bekommen.
Der Hamburger Anteil an den bereitstehenden 115 Millionen steht noch nicht fest. Ziel des Förderprogramms ist es, eine zügige Erprobung und Marktfähigkeit elektrischer Antriebssysteme zu erreichen.
Gemäß einer Antwort des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Klaus-Peter Hesse soll in Hamburg ein "Regionaler Entwicklungsplan Elektromobilität" umgesetzt werden. Das Konzept Modellregion Hamburg "hh=more" umfasst vier Schwerpunkte: Dieselhybridbusse, Schienenverkehr, Pkw und Lade-Infrastruktur sowie Wirtschaftsverkehr.
Schrittweise soll die Markteinführung batteriebetriebener Pkw mit einem ökologischen Konzept untermauert werden, das Mobilitäts- und Infrastrukturangebote beinhaltet. Außerdem will Hamburg eine bedarfsgerechte öffentlich zugängliche Lade-Infrastruktur (Elektrotankstellen) erreichen, gespeichert mit Energie aus erneuerbaren Quellen. In einer ersten Ausbaustufe sollen bis zu 100 Ladesäulen errichtet werden.
Trotz der Programme, die Hamburgs schwarz-grüne Regierung bereits auf den Weg gebracht hat, übt Klaus-Peter Hesse als verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion deutliche Kritik an dem vom Bundeskabinett beschlossenen "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität". Hesse: "Es wäre mehr drin gewesen. Es ist bedauerlich, dass es den Herren Steinbrück und Gabriel vor der Bundestagswahl an Mut fehlt, eine wirklich nachhaltige Weichenstellung vorzunehmen." Die Uneinigkeit von Umwelt- und Finanzminister hinsichtlich der Finanzierung habe dazu geführt, dass "mehr Absichtserklärungen als konkrete Fördermaßnahmen" beschlossen worden seien. Dennoch werde Hamburg die Förderprogramme fortsetzen und nach der Bundestagswahl auf weitere Unterstützung durch die neue Bundesregierung drängen, betone Hesse.