Nur ein Jahr nach der Katastrophe im Golf von Mexiko fährt der Ölmulti BP wieder Milliardengewinne ein. Grund sind die angestiegenen Ölpreise.

London. Die schwere Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist erst ein Jahr her, doch in den aktuellen Quartalsberichten des britischen Ölmultis BP findet sie längst keinen Niederschlag mehr. Im Gegenteil - das zweite Quartal schloss BP mit einem hohen Milliardengewinn ab. Noch im Vorjahreszeitraum musste der Konzern mit fast 17 Milliarden Dollar einen zweistelligen Milliardenverlust einstecken. Jetzt ergab sich für das Unternehmen in den abgelaufenen drei Monaten ein Nettogewinn vor Bestandswertveränderungen von 5,31 Milliarden Dollar. Die Produktion durch den Verkauf von Ölfeldern habe sich zwar verringert, dieser Effekt sei aber durch den Anstieg des Ölpreises allerdings mehr als ausgeglichen worden. BP musste im letzten Jahr Produktionsanlagen verkaufen, um die Folgekosten der Umweltkatastrophe schultern zu können.

Hintergrund: Vor mehr als einem Jahr war die Bohrplattform „Deepwater Horizon“ explodiert und hatte eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in den USA ausgelöst. Für drei Monate flossen unzählige Liter Öl ins Meer und verursachten große Schäden an Flora, Fauna, in der Fischwirtschaft und im Tourismus.

Am frühen Morgen gab es kaum eine Veränderung des Ölpreises Die Investoren hielten sich mit Käufen an den Ölmärkten zurück, hieß es von Händlern vor dem Hintergrund auch der amerikanischen Schuldenkrise. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im September verteuerte sich im asiatischen Handel um vier Cent auf 117,98 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 37 Cent auf 99,57 Dollar. (abendblatt.de/dpa)