Insolvenzverwalter Geiwitz soll für die Alpen-Tochter bislang keinen Investor gefunden haben. Nun sollen die 900 Filialen vor dem Aus stehen.

Stuttgart. Nach der Pleite der deutschen Drogeriemarkt-Kette Schlecker droht einem Magazinbericht zufolge auch der Tochter in Österreich die Zahlungsunfähigkeit. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz habe bislang keinen strategischen Investor für die gut 900 Filialen in der Alpenrepublik gefunden.

Das berichtete das „manager magazin“ vorab aus seiner am Freitag erscheinenden neuen Ausgabe unter Berufung auf mit dem Verfahren vertraute Personen. Die Auslandstochter habe als alleinstehendes Unternehmen keine Überlebenschance mehr, da sie von der zu Jahresbeginn in die Pleite gerutschte Mutter in Deutschland abhängig sei. Die Übernahme der Filialen sei nur für einen Finanzinvestor interessant, der jedoch allenfalls einen Teil der österreichischen Märkte übernehmen würde.

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Auch der geplante Verkauf der gut 1000 Schlecker-Filialen in Spanien verlaufe schleppend, berichtete das Magazin weiter. Anfang Juni sei der US-Investor Oaktree als Interessent für das nicht profitabele Spanien-Geschäft von Schlecker abgesprungen. Der vom Insolvenzverwalter angepeilte Verkaufspreis von 100 Millionen Euro dürfte kaum noch zu erzielen sein.

Beim Insolvenzverwalter war dazu keine Stellungnahme zu erhalten. Der Schlecker-Konzern hatte zuletzt bei seinen Lieferanten und Geldgebern Außenständen von rund 665 Millionen Euro. Die Forderungsliste soll Mitte Juli geschlossen werden, dann könnten die Gläubiger einen Teil ihrer Forderungen bekommen. In den nach einer Schließungs- und Entlassungswelle im März noch verbliebenen rund 2800 Schlecker-Filialen in Deutschland läuft derzeit der Ausverkauf. Ende Juni sollen die Geschäfte nach einem Beschluss der Gläubigerversammlung und des Insolvenzverwalters dichtgemacht werden.

+++ Verhandlungen zu IhrPlatz und Schlecker XL sind gescheitert +++

Der vom Insolvenzverwalter geplante Verkauf der ebenfalls zahlungsunfähigen Töchter IhrPlatz und Schlecker XL mit zusammen gut 800 Filialen in Deutschland war Anfang Juni in letzter Minute geplatzt, da vor allem der größte Schlecker-Gläubiger Euler Hermes Einspruch gegen den branchenfremden Finanzinvestor Dubag aus München eingelegt hatte. Zum Verkauf steht unter anderem auch noch die Online-Tochter von Schlecker. (Reuters/abendblatt.de)