Am Donnerstag soll feststehen, ob es Transfergesellschaften geben wird. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident sagt Hilfe zu.

Ehingen/Kiel. Die Betriebsräte der insolventen Drogeriekette Schlecker haben am Dienstag nach dpa-Informationen Kündigungslisten mit den Namen von rund 11.000 Mitarbeitern erhalten. Am Donnerstag soll sich entscheiden, ob es Transfergesellschaften für sie geben wird. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) sagte am Dienstag in Stuttgart, es werde wahrscheinlich „ein bis zwei Dutzend“ solcher Gesellschaften bundesweit geben.

Bis zu diesem Donnerstag sollten die von der Schlecker-Insolvenz betroffenen Bundesländer Rückbürgschaften für einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) prüfen, erläuterte er. „Die Kuh ist noch nicht vom Eis, aber ich habe Hoffnung auf eine Lösung“, sagte Schmid mit Blick auf Gespräche am Donnerstag. Für die bereits „startklare“ Transfergesellschaft, die sich in rund ein Dutzend regionale Gesellschaften aufteilen wird, sind rund 70 Millionen Euro notwendig.

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Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat Unterstützung für die von Kündigung betroffenen Mitarbeiter der insolventen Drogeriekette Schlecker zugesagt. „Es kommt darauf an, gemeinsam mit allen anderen Ländern eine Lösung zu finden“, betonte Carstensen am Dienstag und fügte hinzu: „Die Absicherung eines Massekredits wird an Schleswig-Holstein nicht scheitern.“

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Ein Schlecker-Sprecher erklärte, es seien noch keine Kündigungsschreiben an Beschäftigte persönlich verschickt worden. „Es liegt uns aber am Herzen, die Mitarbeiter schnell zu informieren“, sagte er. Dazu gehöre auch, über die Entwicklung der Transfergesellschaften sowie deren Vor- und Nachteile zu sprechen. Zur Finanzierung strebt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz ein Staatsdarlehen über rund 71 Millionen Euro an.

In Niedersachsen stehen mehr als 180 Filialen vor dem Aus, in Bremen 17 Filialen, 3 davon in Bremerhaven. In Hamburg sollen 28 Märkte geschlossen werden. (dpa/abendblatt.de)