Das zweite Hilfspaket für Griechenland ist unter Dach und Fach. Der Internationale Währungsfonds hat offiziell sein Beteiligung erklärt.

Athen/Brüssel. Das zweite Hilfspaket für Griechenland ist endgültig unter Dach und Fach. Nach der Freigabe neuer Gelder durch die Eurostaaten hat nun auch der Internationale Währungsfonds (IWF) offiziell sein Beteiligung erklärt. Der Exekutivrat der internationalen Finanzfeuerwehr billigte am Donnerstag erwartungsgemäß einen Kredit über 28 Milliarden Euro, der über vier Jahre laufen soll, wie der Weltwährungsfonds mitteilte.

Erst am Vortag hatten die Euro-Partner die Hilfe über insgesamt 130 Milliarden Euro freigegeben, um Griechenland vor einer ungeordneten Staatspleite zu retten. Zuvor hatte Griechenland einen Schuldenschnitt für seine privaten Gläubiger größtenteils abgeschlossen – dies war Voraussetzung für die neuen Kreditzusagen.

+++ "Task Force" und Finanzminister beraten weitere Hilfe +++

Der IWF hatte Berichte bestätigt, wonach knapp ein Drittel der rund 30 Milliarden Euro umfassenden Beteiligung am ersten Hilfspaket für Griechenland nicht abgerufen worden seien. Kritiker bemängeln, dass der internationale Krisenhelfer daher nur rund 18 Milliarden Euro an „frischem Geld“ für das 130 Milliarden schwere zweite Hilfspaket zur Verfügung stelle. Der IWF weist dies jedoch zurück: Der Exekutivrat müsse über den neuen Kredit als Ganzes abstimmen.

+++ Griechenland gelingt der Schuldenschnitt +++

+++ Was der Verzicht für die Beteiligten bedeutet +++

+++ Fragen & Antworten: Griechenland-Zwangsumschuldung – Wer hat Angst vor CDS?

Die Euro-Mitgliedstaaten erlaubten dem Krisenfonds für klamme Eurostaaten (EFSF), einen ersten Teil der Griechenland-Kredite von insgesamt 39,4 Milliarden Euro freizugeben. Dieser Betrag soll in mehreren Tranchen ausgezahlt werden.

Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hatte am Mittwoch erklärt, das zweite Programm sei eine „einzigartige Chance für Griechenland“, die nicht versäumt werden dürfe. Die griechische Regierung müsse das mit den internationalen Partnern vereinbarte Reform-, Privatisierungs- und Sparprogramm rigoros in die Tat umzusetzen. Das Programm soll es dem Krisenland ermöglichen, seinen Schuldenberg von derzeit rund 160 Prozent der Wirtschaftsleistung bis Ende des Jahrzehnts auf ein erträgliches Maß von rund 120 Prozent zu drücken.