Während die EU-Experten in Athen die Regierung beraten, verhandeln in Brüssel die Finanzminister über die Freigabe der 130 Milliarden Euro.

Athen/Brüssel. Am Montag ist in der griechischen Hauptstadt die Expertentruppe der EU, die sogenannte „Task Force", eingetroffen. Die Experten mit ihrem deutschen Chef Horst Reichenbach will dem krisengeschüttelten Land helfen, seine am Boden liegende Wirtschaft wiederzubeleben. Außerdem soll der marode Staatsapparat mit Reformen auf Vordermann gebracht werden. Insgesamt habe die „Task Force“ 180 Projekte in den Sektoren Verkehr, Tourismus und Energie sowie Landwirtschaft ins Visier genommen. Dorthin könnten Gelder aus EU-Fonds fließen.

Die griechische Wirtschaft schrumpft seit mehr als vier Jahren ununterbrochen. Allein 2011 erreichte die Rezession den Rekordwert von rund minus 7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent.

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Die „Task Force“ will zunächst nach Möglichkeiten suchen, wie für Griechenland bereitstehende Gelder aus EU-Fonds in Höhe von rund 15 Milliarden Euro eingesetzt werden könnten. Investitionen sind dringend nötig. Zugleich wird aber damit gerechnet, dass die „Task Force“ auch weitere Kürzungen und Reformen in allen Bereichen des Staates vorschlagen wird. Mit diesen neuen Maßnahmen sollen bis 2014 weitere zehn Milliarden Euro gespart werden.

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Parallel dazu werden sich die Finanzminister der 17 Euro-Länder am Montag in Brüssel treffen, um weiter über die Schuldenkrise und die Rettung Griechenlands vor der Pleite zu beraten. Dabei geht es um die endgültige Freigabe des grundsätzlich bereits vereinbarten zweiten Hilfspakets für Athen von 130 Milliarden Euro. Einen Teilbetrag zur Absicherung des Schuldenschnitts hatten die Minister bereits am Freitag auf den Weg gebracht.

Die Ressortchefs beraten auch über Spanien, das sein Defizitziel für dieses Jahr verfehlen wird, sowie über Portugal, das von Milliardenhilfen der Euro-Partner profitiert. Bei dem Treffen dürfte auch die Aufstockung der europäischen Rettungsschirme EFSF und ESM zur Sprache kommen, allerdings ist dazu keine Entscheidung zu erwarten. (dpa/abendblatt.de)