Die Euro-Finanzminister geben nach dem Ja zum Schuldenschnitt eine Teilsumme der Hilfsgelder frei, für sie sind die Bedingungen erfüllt.

Brüssel/Luxemburg. Wenige Stunden nach dem geglückten Schuldenschnitt haben sich die Euro-Finanzminister darauf verständigt, Teile des zweiten Hilfspakets für das pleitebedrohte Griechenland freizugeben. Bei einer Telefonkonferenz einigten sie sich am Freitag darauf, dass 30 Milliarden Euro zur Unterstützung des Schuldenschnitts plus 5,5 Milliarden Euro für die Begleichung aufgelaufener Zinsen nun bereit stehen.

Das teilte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker mit, ohne Zahlen zu nennen. Das Rettungspaket umfasst insgesamt 130 Milliarden Euro. Eine endgültige Entscheidung über das Gesamtpaket soll dem Vernehmen nach Anfang kommender Woche in Brüssel fallen.

+++ Griechenland gelingt der Schuldenschnitt +++

+++ Was der Verzicht für die Beteiligten bedeutet +++

Juncker sagte, die Eurogruppe sei über die hohe Beteiligung bei dem als freiwillig bezeichneten Schuldenschnitt in Griechenland „ermutigt“. Die Euro-Finanzminister seien von ihrem griechischen Amtskollegen Evangelos Venizelos informiert worden, dass Athen die verpflichtenden Umschuldungsklauseln (CAC) ziehen werde, um verbliebene Privatgläubiger zur Umschuldung zu zwingen.

Die Euro-Finanzminister zeigten sich zuversichtlich, dass sich noch mehr Gläubiger als bisher an dem Angebot für Anleihen unter internationalem Recht beteiligen werden. Die Frist für diese bestimmten Anleihen war von Athen bis 23. März ausgedehnt worden.

+++ Wie der Schuldenschnitt funktioniert +++

Die Kassenhüter hoffen laut Juncker, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) einen „bedeutenden Beitrag“ zum neuen Hilfspaket an Griechenland leisten wird. Der IWF hatte bei bisherigen europäischen Rettungsaktionen stets rund ein Drittel der Finanzlasten getragen. (dpa/abendblatt.de)