Mit der Minderung der Schulden um etwa 105 Milliarden Euro könnten die Griechen laut Papademos optimistisch in die Zukunft blicken.

Athen. Mit der größten Staatsumschuldung aller Zeiten verschafft sich Griechenland Luft im Dauerkampf gegen die Pleite. Der griechische Ministerpräsident Lucas Papademos hat den Schuldenschnitt als historischen Moment für Griechenland bezeichnet. Die Bemühungen der Griechen dürften nun aber nicht nachlassen, sagte Papademos am Freitagabend in einer Fernsehansprache. "Es liegt an uns, den Kurs des Landes zu ändern. Wir haben noch eine Chance. Lasst uns sie nicht verpassen.“ Das Land bewege sich jetzt "weg vom Treibsand“. Mit der Minderung der Schulden um etwa 105 Milliarden Euro könnten die Griechen optimistisch in die Zukunft blicken.

Papademos erinnerte die Griechen daran, dass viele Menschen große Verluste einstecken mussten, damit der Schuldenschnitt zustande kommt. Dies sollte die Griechen dazu bewegen, über "ihre Fehler nachzudenken“. Der Schuldenschnitt sei das Fundament für die Stabilisierung der Wirtschaft. Zudem sei dies der Anfang, damit im Land wieder investiert werde und neue Arbeitsplätze für junge Menschen geschaffen werden. Den Griechen stünden noch schwierige Zeiten bevor. Es gebe aber nun "Hoffnung“, aus dieser schlimmsten Krise der Nachkriegszeit herauszukommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte den Schuldenschnitt als "ermutigendes Ergebnis“. EU-Währungskommissar Olli Rehn äußerte sich "sehr zufrieden“, verlangte aber wie Merkel die Umsetzung des von Athen zugesagten Spar- und Reformprogramms.

An dem neuen Hilfspaket für Athen wird sich auch der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einem "bedeutenden Beitrag“ beteiligen, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble unter Berufung auf IWF-Chefin Christine Lagarde ankündigte. (dpa)