Im Kampf für mehr Lohn steigt der Druck: Während die IG Metall weiter 6,5 Prozent mehr Lohn fordert, bieten Arbeitgeber 3 Prozent.

Kiel/Hannover/Wolgast. Die Warnstreikwelle rollt weiter durch Norddeutschland : Am Freitag setzt die IG Metall ihren Arbeitskampf in der Metall- und Elektroindustrie mit Warnstreiks und Kundgebungen im Norden weiter fort. Den Auftakt in Schleswig-Holstein machten die Mitarbeiter des Maschinenbauers Gabler. Alle knapp 60 anwesenden Beschäftigten hätten an dem Protest teilgenommen, sagte Thomas Rickers von der IG Metall.

Tagsüber wollten auch Mitarbeiter der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft FSG und von Raytehon Anschütz, einem Hersteller von Schiffs-Navigationsgeräten, in Kiel ihre Arbeit zeitweise niederlegen. Auch in Rendsburg waren Aktionen geplant. Zu Kundgebungen soll es auch im niedersächsischen Varel bei Premium Aerotec, einem Zulieferer für die Airbus Flugzeuge, kommen.

+++ Die Warnstreikwelle erreicht Hamburg +++

+++ Tausende streiken in Hamburg und Norddeutschland +++

In Mecklenburg-Vorpommern setzten Schiffbauer mit einer verlängerten Frühstückspause auf der P+S-Werft in Stralsund den Arbeitskampf fort. Rund 400 Schiffbauer beteiligten sich nach Angaben der IG Metall an der einstündigen Aktion, um über weitere Schritte des Protestes zu beraten. Auf der ebenfalls zu P+S-Gruppe gehörenden Peene-Werft in Wolgast wollen sich Auszubildende am Mittag für die unbefristete Übernahme symbolisch in die Hängematte legen.

In den Tarifverhandlungen für die 140.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie fordert die IG Metall 6,5 Prozent mehr Lohn, unbefristete Übernahme von Auszubildenden und mehr Mitsprache für Betriebsräte bei Leiharbeitern. Die Arbeitgeber haben bisher drei Prozent mehr Lohn angeboten. Der Arbeitgeberverband Nordmetall hat die Gewerkschaft aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Tarifpartner im Bezirk Küste kommen wieder am 9. Mai in Bremen zu Verhandlungen zusammen. (dpa/abendblatt.de)