Am Mittwoch will die IG Metall die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie massiv ausweiten. Es steht eine Warnstreik-Welle an.

Hannover. Nach dem Warnstreik-Auftakt am Wochenende will die IG Metall im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie zusätzlichen Druck auf die Arbeitgeber in Niedersachsen machen. Im Anschluss an die für Mittwoch (2. Mai) geplante Kundgebung mit Bezirkschef Hartmut Meine beim Hausgeräte-Hersteller Miele in Lehrte sollen am Donnerstag Beschäftigte im ganzen Land die Arbeit niederlegen. Dies kündigte die Gewerkschaft am Montag in Hannover an.

Die Ausweitung des Ausstands sei unausweichlich, sagte Meine: „Die Arbeitgeber können sich auf eine massive Warnstreik-Welle einstellen, die sie mit ihrem unzureichenden Angebot und ihrer Verzögerungstaktik selbst zu verantworten haben.“ Unter anderem sind Demonstrationen in Hannover, Hildesheim, Stadthagen und Südniedersachsen geplant.

An den ersten Aktionen seit dem Ablauf der Friedenspflicht hätten sich im gesamten Tarifbezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bereits etwa 1700 Kollegen beteiligt, hieß es bei der IG Metall.

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Nach der ersten großen Kundgebung am Mittwoch bei Miele sollen am Donnerstag in der Landeshauptstadt Kollegen aus 13 Betrieben in den Warnstreik treten. Auch ein Demonstrationszug durch die Innenstadt von Hannover ist vorgesehen.

In Hildesheim wollen Mitarbeiter von Bosch die Arbeit niederlegen, in Stadthagen will die Belegschaft des Autozulieferers Faurecia vor das Werkstor ziehen. Für das südliche Niedersachsen und den Harz kündigte die IG Metall Warnstreiks in zehn Unternehmen an. Auch in Sachsen-Anhalt wollen sich die Metaller beteiligen.

Die Gewerkschaft verlangt 6,5 Prozent mehr Lohn, faire Bedingungen für Leiharbeiter und die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Plus von 3 Prozent angeboten und die übrigen Forderungen abgelehnt. Nachdem auch die dritte Runde der Verhandlungen für die rund 80 000 Beschäftigten in Niedersachsen ohne Ergebnis geblieben war, wurden die Gespräche auf den 9. Mai vertagt.

Die Arbeitgeber der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie kritisierten die Warnstreiks scharf. Die Aktionen seien unnötig und schädlich. Zwar seien die Unternehmen durchaus bereit, die Kernforderung nach besserer Entlohnung von Zeitarbeitern zu unterstützen. Eine erweiterte Mitbestimmung für die Betriebsräte beim Einsatz von Zeitarbeitern sei jedoch rechtlich nicht haltbar, hieß es. Auch für die verlangte unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten sehen die Arbeitgeber in Niedersachsen derzeit keinen Spielraum. (dpa)