Mit Ablauf der Friedenspflicht startete die IG Metall bundesweite Aktionen. Ab Donnerstag Kundgebung auf dem Spielbudenplatz.
Berlin. Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die Gewerkschaft mit ersten Warnstreiks ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck verliehen. Mit Ablauf der Friedenspflicht am Sonntag um 0 Uhr startete die IG Metall Aktionen in mehreren Bundesländern. Die meisten gab es in Bayern, wo sich nach Gewerkschaftsangaben insgesamt rund 1200 Beschäftigte an Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen beteiligten.
+++Es geht um mehr als nur Prozente+++
+++IG Metall rüstet sich für massive Warnstreikwelle+++
Richtig anlaufen soll die Warnstreikwelle dann ab der Mitte der Woche. Am kommenden Donnerstag veranstaltet die IG Metall eine Kundgebung auf dem Hamburger Spielbudenplatz. Alle Betriebe der metallverarbeitenden Industrie wie Blohm + Voss, Airbus oder Still werden betroffen sein, sagte Heiko Messerschmidt von der IG Metall dem Abendblatt. Warnstreiks am Donnerstag, aber auch noch am Freitag gebe es zudem flächendeckend in allen norddeutschen Bundesländern. Nächster Vehandlungstermin ist der 9. Mai in Bremen.
Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn für die rund 3,6 Millionen Beschäftigte der Branche. Zudem sollen Auszubildende übernommen werden. Die Arbeitgeber haben drei Prozent mehr bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 14 Monaten angeboten.
IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild nannte das Angebot für die "stärkste Branche Europas" bei einer Kundgebung in Andernach bei ThyssenKrupp jetzt eine Provokation. "Und damit ist es schon eine ziemlich giftige Mischung, die die Arbeitgeber uns hier auftischen", sagte der Gewerkschafter. Auch die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die zu ThyssenKrupp in Andernach gekommen war, sagte, angesichts der momentan sehr guten Situation in der Metallindustrie in Deutschland hätten die Beschäftigten auch ein Anrecht auf einen vernünftigen Lohnzuwachs.