Helfer wollen am noch am Freitag mit dem Abpumpen des Wassers beginnen. In Hitzacker sind die ersten Bewohner auf die Altstadtinsel zurückgekehrt. Hamburger Künstler veranstalten Benefizkonzert auf der Repperbahn.
Berlin/Hamburg. Die Flut geht langsam zurück - schon bald soll die Hilfe kommen. Bund und Länder wollen für die Opfer der Hochwasserkatastrophe rund acht Milliarden Euro zur Verfügung stellen. "Damit ist uns heute wirklich ein großer Schritt gelungen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten in Berlin. Der Bund müsse dafür neue Schulden machen.
Ausgelotet wird, dass sich Bund und Länder mit einer Anleihe gemeinsam Geld zur Bewältigung der Flutschäden beschaffen. Bis 5. Juli soll das Gesetz beschlossene Sache sein. Eine von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) vorgeschlagene befristete Anhebung des Solidaritätszuschlags als "Flut-Soli" wurde auf dem Gipfel abgelehnt.
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagte, die Einigung sei "ein wichtiges Zeichen für die Solidarität mit den betroffenen Regionen, für die Solidarität mit den Menschen in den entsprechenden Gebieten". Nach der Hochwasserkatastrophe von 2002 waren sieben Milliarden Euro bereitgestellt worden.
+++ Was das Hochwasser der Elbe mit sich bringt +++
In den Elbe-Orten Lauenburg (Schleswig-Holstein) und Hitzacker (Niedersachsen) stabilisiert sich unterdessen die Lage. Der Wasserstand sinkt langsam, aber bislang gibt es keine Entwarnung: Der Druck auf die Deiche ist immer noch hoch.
Der abendblatt.de-Liveticker informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen des Jahrhundert-Hochwassers:
+++Schiffe versenken am Deich: Sondereinsatz soll Durchbruch schließen+++
20:53 Uhr: Spektakuläre Aktion im Hochwassergebiet von Sachsen-Anhalt: Damit nicht weitere Wassermassen in den Elbe-Havel-Winkel fließen, sollen am Deichbruch bei Fischbeck zwei Schiffe versenkt werden. Sie sollen den Durchfluss versperren und dafür sorgen, dass nicht noch mehr Gebiete überflutet werden, wie der Krisenstab der Landesregierung am Freitagabend in Magdeburg mitteilte. Die Aktion soll am Samstagmorgen um 05.30 Uhr beginnen.
Vorbereitend werden in den Grund Panzersperren als Basis eingebracht, außerdem werden zwei Arbeitsplattformen installiert. Im Lauf des Vormittags soll dann der Schubverband vor den Deichbruch fahren und gesprengt werden, wie der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Claus Körbi, sagte. Darauf sollen dann rund 1000 große Sandpakete geworfen werden, um die Stelle abzudichten. Oberst Körbi: „Ob das funktioniert, können wir so zurzeit noch nicht sagen.“
+++Die Pumpen laufen: Lauenburger können wohl bald zurück in Häuser+++
17:48 Uhr: Rund 300 Bewohner der vom Hochwasser getroffenen Stadt Lauenburg stehen vor der Rückkehr in ihre Häuser. Sofern alles wie geplant laufe, könnten sie ab 8 Uhr am Sonnabendmorgen die evakuierten Gebäude wieder betreten, teilte der Krisenstab am Freitag mit. Demnach begannen Einsatzkräfte am Freitagnachmittag mit schweren Pumpen, die überschwemmte Elbstraße vom Wasser zu befreien. „Wir hoffen, dass wir in der Nacht fertig werden“, sagte Sprecher Peter Schütt vom Krisenstab. Bis zu fünf Pumpen sollten eingesetzt werden. Jeweils könnten sie knapp 5000 Liter pro Minute zurück in die Elbe befördern. Nach dem Einsatz an den Geräten musste die Kleidung der Helfer regelmäßig vom möglicherweise verunreinigtem Elbwasser gesäubert werden.
Zuvor war am Pegel in Lauenburg ein sinkender Wasserstand gemessen worden – am Freitagnachmittag lag er laut Krisenstab bei 9,24 Meter. Damit war die Elbe seit Donnerstagabend um mehr als 15 Zentimeter gefallen. Die Stadt plante auch die Sperrung der B209 und der Elbbrücke im Laufe des Samstags wieder aufzuheben. Die 300 Bewohner der Altstadt hatten ihre Häuser am Sonntag zurückgelassen und waren bei Freunden und Verwandten untergekommen.
Laut Prognose mussten die Pumpen zehn bis zwölf Stunden laufen, um das Wasser aus der Altstadt zu treiben. Bereits am Freitag begannen Statiker, erste Häuser auf Schäden zu untersuchen. Auch bei der Rückkehr der Bewohner am Samstag seien Bauexperten im Einsatz, erklärte der Krisenstab. Erst wenn sie die Tragfähigkeit der Bauten geprüft hätten, könnten sie wieder bezogen werden. Ob alle Häuser dann bereits am Stromnetz sind, ist aber noch nicht sicher.
„Wir müssen zudem klären, was bei der Hygiene zu beachten ist“, sagte Peter Schütt vom Krisenstab. Die Elbe hätte über Tage in den betroffenen Bereichen gestanden und sie möglicherweise mit Fäkalien beschmutzt. Die Deiche in Lauenburg hielten laut Krisenstab stand - vollständige Entwarnung konnte aber noch nicht gegeben werden. „Wir haben in Sachsen-Anhalt gesehen, wie schnell es gehen kann“, sagte Schütt. Am gegenüberliegenden Elbufer lag der Pegel Hohnstorf am Freitagnachmittag bei 9,19 Meter. Nach Angaben der Stadt könnte er am Samstag auf 9,10 Meter fallen. Normalerweise beträgt der Wasserstand rund 4,80 Meter.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) meldete, insgesamt würden in Lauenburg rund 1000 Helfer von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerkes (THW) und Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit Mahlzeiten versorgt. Am Donnerstag seien mehr als 4000 Portionen ausgegeben worden. Das DRK selbst ist mit 90 Helfern in Lauenburg.
Hilfe aus Schleswig-Holstein wurde unterdessen auch jenseits der Landesgrenzen benötigt. Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes brachen rund 250 freiwillige Feuerwehrleute mit 40 Fahrzeugen aus Schleswig-Holstein nach Sachsen-Anhalt auf. Sie sollen dort Deiche schützen und Sandsäcke befüllen. Der Krisenstab in Sachsen-Anhalt habe die Hilfe angefordert. Einsatzgebiet soll Arneburg nördlich von Stendal sein. Der Einzelhandelsverband Nord rief derweil zu Spenden für die vom Hochwasser getroffenen Händler auf. Noch seien die Schäden nicht abzusehen – viele Unternehmen seien in ihrer Existenz bedroht
+++Nahverkehr noch mit Einschränkungen – Dresdner Terrassenufer frei+++
17:27 Uhr: Das Leben in Dresden normalisiert sich nach dem Hochwasser weiter. Seit Freitagmittag können Autos wieder über das Terrassenufer unmittelbar an der Elbe rollen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Uferstraße in der historischen Altstadt war wegen des Hochwassers am 1. Juni gesperrt worden. Wegen weiterer Straßensperrungen und Aufräumarbeiten ist der Verkehr in Dresden dennoch beeinträchtigt.
Fast alle Busse und Bahnen in der Landeshauptstadt fahren wieder planmäßig, teilte der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) mit. Elbabwärts gebe es wegen Straßensperrungen in Meißen, Riesa und elbnahen Gebieten noch Ausfälle im regionalen und städtischen Busverkehr. Der Schottenbergtunnel in Meißen bleibt nach Angaben der Stadtverwaltung weiter dicht. Dagegen sind die Altstadtbrücke und die Durchfahrt unter der Altstadtbrücke in Meißen wieder frei. Als ein Sorgenkind gilt die Bundesstraße 169 an der Kreuzung Röderau/Moritz. In der Senke sammle sich immer noch Wasser.
Beim Bahn-Nahverkehr in der Sächsischen Schweiz gibt es weiter Einschränkungen, so der VVO. Noch seien auf einigen Bahnhöfen die Beleuchtungsanlagen defekt, so dass diese nur am Tage angefahren werden könnten. Dagegen steht die Weißeritztalbahn nach zweiwöchiger Hochwasser-Zwangspause von diesem Samstag an wieder unter Dampf. In Schmilka, Bad-Schandau, Königstein, Wehlen und Pirna-Birkwitz können von Samstag an wieder Elb-Fähren genutzt werden, es gilt allerdings ein Sonderfahrplan.
+++Nach Hochwasser Mückenplage im Elbtal erwartet+++
17:08 Uhr: Nach der Elbeflut droht in den überschwemmten Gebieten eine Mückenplage. Bei den sommerlichen Temperaturen sei mit einer deutlichen Zunahme der Insekten zu rechnen, teilte die Stadt Dresden am Freitag mit. Allerdings bestehe keine Gefahr einer Übertragung von Infektionskrankheiten. Einwohnern der Hochwassergebiete wird empfohlen, Insektenschutzgitter an den Fenstern anzubringen und unter einem Moskitonetz zu schlafen.
+++Trotz sinkender Pegelstände weiter Katastrophenalarm+++
15:24 Uhr: Der Katastrophenalarm in der Hochwasserregion Mecklenburg-Vorpommerns soll trotz sinkender Pegelstände in Dömitz und Boizenburg erst nächste Woche aufgehoben werden. Möglicherweise werde der Katastrophenabwehrstab am Montagnachmittag eine Entscheidung treffen, sagte der Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Andreas Bonin, am Freitag in Ludwigslust.
+++ Jagd auf Biber im Hochwassergebiet erlaubt +++
14:19 Uhr: Aus Sorge um die Deiche sind die streng geschützten Biber um Dömitz und Boizenburg zum Abschuss freigegeben worden. Die untere Jagdbehörde und die untere Naturschutzbehörde haben am Freitag zwei Ausnahmegenehmigungen im Hochwassergebiet erteilt, wie der Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Andreas Bonin, sagte. Die Genehmigungen gälten solange, bis das Hochwasser gewichen sei. Die Jäger dürften die Biber aber nur dann schießen, wenn eindeutig sei, dass die Tiere einen Deich gefährden.
In der Region um Dömitz und Boizenburg leben nach Zählungen des Amtes für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe etwa 30 Biberfamilien. Sie haben ihre Burgen normalerweise direkt am Fluss, weil sie einen Zugang unterhalb der Wasserlinie benötigen, wie Dezernatsleiterin Anke Hollerbach von dem Amt erklärte. „Aufgrund des Hochwassers mussten sie ihre Burgen aufgeben und suchen nun neue Plätze.“ Dabei gerieten auch die Deiche in ihr Blickfeld. An den Deichen des Nebenflusses Sude hätten Biber bereits an mehreren Stellen gegraben.
Hollerbach hält die Abschussgenehmigungen dennoch für überflüssig. Der Platz eines geschossenen Bibers würde mit Sicherheit schnell von einem anderen eingenommen, sagte sie.
+++ Hochwasserschäden auch in Unesco-Welterbe +++
14 Uhr: Das Hochwasser hat auch im Dessau-Wörlitzer Gartenreich in Sachsen-Anhalt Schäden angerichtet. Betroffen seien in der Unesco-Welterbestätte neben Bauwerken auch Gartenflächen und Bäume, teilte die Kulturstiftung DessauWörlitz am Freitag in Dessau-Roßlau mit. Die Schäden seien trotz eines mobiles Deichsystems im Park Luisium und anderen wirksamen Sicherungsanlagen wegen der großen Wassermassen und dem Anstieg des Grundwassers entstanden. Weitere Kosten würden durch den Ausfall von Einnahmen sowie den zusätzlichen Schutzvorrichtungen verursacht.
Finanziell könne die Schadenshöhe erst genau ermittelt werden, wenn das Wasser vollständig zurückgewichen sei, hieß es. Noch immer stehe Wasser im Park Luisium in Dessau-Waldersee, der ebenso wie das Schloss, das historische Gestüt und Ferienwohnungen gesperrt bleiben müsse. Zugleich dankte die Stiftung Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, Anwohnern und Krisenstäben für ihren Einsatz zur Sicherung der Welterbestätte.
Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich wurde von dem aufklärerischen Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) entwickelt. Zu der Anlage zählen heute neben Parkanlagen mehrere Denkmalensembles, Museen und Schlösser sowie zehn Kirchen.
Verschont von der Elbe- und Mulde-Flut blieb das Schloss Oranienbaum, in dem die Stiftung am Samstag die Ausstellung „Frischer Wind in Oranienbaum – Die Sprache der Fächer“ eröffnen will. Die Sonderschau knüpfe an die Ausstellung „Dutch Design“ an, die 2012 von der niederländischen Königin Beatrix und Bundespräsident Joachim Gauck wurde, erklärte die Stiftung.
Zu sehen sind Teile der königlich-niederländischen Fächersammlung sowie Exponate aus der Stiftungssammlung und von anderen Leihgebern. Außerdem werden Schmuck, Gemälde, Grafiken und kostbare Kleider gezeigt.
+++ 300 Lauenburger können Sonnabend zurückkehren +++
13.53 Uhr: Rund 300 vom Hochwasser betroffene Lauenburger können wohl am Sonnabend zurück in ihre Häuser. Geplant sei, sie ab 8 Uhr wieder in die zurückgelassenen Bereiche zu bringen, teilte der Krisenstab am Freitag mit. Demnach wollten Einsatzkräfte am Freitagnachmittag mit dem Abpumpen des Wassers in der Altstadt beginnen. „Wir hoffen, dass wir in der Nacht fertig werden“, sagte Sprecher Peter Schütt. Der Wasserstand der Elbe am Pegel Lauenburg falle weiter – Freitagmittag lag er bei 9,27 Meter. Die Bewohner hatten am Sonntag dem Elbehochwasser weichen müssen.
Laut Prognose müssen die Pumpen zehn bis zwölf Stunden laufen, um das Wasser aus der Altstadt zu treiben. „Danach müssen wir jedes Haus einzeln überprüfen“, erklärte Schütt. Unter anderem müssten Statiker die Tragfähigkeit der Bauten untersuchen. Auch die Hygiene könne zum Problem werden, schließlich hätten die betroffenen Bereiche über Tage im Wasser gestanden und seien möglicherweise mit Fäkalien beschmutzt.
Die Deiche in Lauenburg sind laut Krisenstab stabil – Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden. „Wir haben in Sachsen-Anhalt gesehen, wie schnell es gehen kann“, sagte Schütt. Am Freitagmittag war der Pegelstand in Lauenburg im Vergleich zum Donnerstagabend um mehr als zehn Zentimeter gefallen. Am gegenüberliegenden Elbufer lag der Pegel Hohnstorf bei 9,23 Meter. Nach einer Prognose der Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg vom Donnerstag könnte der Wasserstand der Elbe dort am Sonntag auf unter neun Meter sinken.
+++ Bund will Länderanteil an Fluthilfen vorfinanzieren +++
13.29 Uhr: Die Bundesregierung hat den Ländern angeboten, die acht Milliarden Euro Fluthilfe komplett vorzufinanzieren. Dadurch würde sich die Aufnahme neuer Schulden für 2013 entsprechend erhöhen, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Freitag in Berlin. Vorteil für die Länder: Sie könnten von den sehr günstigen Zinsen des Bundes beim Anzapfen des Kapitalmarkts profitieren.
Der Bund würde sich bei dieser Lösung im Rahmen seines normalen Schuldenmanagements zusätzlich bis zu acht Milliarden Euro leihen. Dafür soll es einen Nachtragshaushalt geben. Die Länder könnten ihren 50-Prozent-Anteil an der Finanzierung über einen längeren Zeitraum strecken. Das Finanzministerium stellte damit klar, dass die Milliardenhilfen nicht durch eine gemeinsame „Deutschland-Anleihe“ von Bund und Ländern aufgebracht werden sollen.
+++ Pröbste in Mecklenburg rufen zu Spenden auf +++
12.50 Uhr: Der Pröpstekonvent im Kirchenkreis Mecklenburg und das Diakonische Werk haben die Gemeinden zu Spenden für die Flutopfer in Mitteleuropa aufgerufen. „Wir sehen das große Ausmaß der Überschwemmungen und die zerstörerischen Folgen. Viele Menschen verlieren Hab und Gut und stehen innerhalb kürzester Zeit schon wieder vor einem Neuanfang“, erklärte Dirk Sauermann, Propst im Kirchenkreis Mecklenburg, am Freitag.
„Das ganze Ausmaß der Zerstörung zeigt sich erst, wenn das Wasser abzieht. Dann steht den Bewohnerinnen und Bewohnern der betroffenen Regionen das Schwierigste erst bevor: der mühsame Wiederaufbau“, meinte Diakoniepastor Martin Scriba. Experten der Diakonie- Katastrophenhilfe seien derzeit in den Hochwassergebieten im Norden, Süden und Osten Deutschlands sowie in Tschechien unterwegs, um die Hilfsprogramme der Diakonischen Werke zu koordinieren.
+++ Sellering im Flutgebiet: „Wir haben noch einige schwierige Tage vor uns“ +++
12.31 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) ist nach den Regenfällen in der Nacht am Freitag erneut ins Hochwassergebiet gefahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Erfreulicherweise sinken die Pegelstände“, sagte er nach dem Besuch in und bei Dömitz. Die Deiche seien aber sehr aufgeweicht. „Deshalb haben wir noch einige schwierige Tage vor uns.“
Den Helfern sei anzumerken, dass die letzten Tage für alle mit großen Anstrengungen verbunden waren. Es werde aber weiterhin sehr engagierte Arbeit geleistet. „Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte der Regierungschef.
Der Krisenstab in Ludwigslust will den Katastrophenalarm noch bis Anfang kommender Woche aufrechterhalten. Nach Angaben eines Landkreissprechers sind aktuell rund 2500 Einsatzkräfte in der Region zwischen Dömitz und Boizenburg.
+++250 Helfer aus Schleswig-Holstein brechen nach Sachsen-Anhalt auf +++
12:18 Uhr: Rund 250 Feuerwehrleute aus Schleswig-Holstein sind zur Hochwasserhilfe nach Sachsen-Anhalt aufgebrochen. Sie sollen bei Arneburg nördlich von Stendal Deiche sichern und Sandsäcke füllen, teilte der Landesfeuerwehrverband am Freitag in Kiel mit. Der Krisenstab in Sachsen-Anhalt habe die Unterstützung angefordert. Mit rund 40 Fahrzeugen seien die Helfer am Freitagmorgen gestartet. Sie sollen zunächst bis Donnerstag in der vom Hochwasser betroffenen Region bleiben. Es ist nicht der erste Einsatz von Feuerwehrleuten aus Schleswig-Holstein jenseits der Landesgrenze während der Flut: Zuvor waren nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes rund 70 Helfer in Magdeburg.
+++ Menschen kommen nur zögerlich nach Hitzacker zurück +++
11.57 Uhr: Die Bewohner von Hitzacker im Kreis Lüchow-Dannenberg kehren nur langsam in ihre Häuser auf der Altstadtinsel zurück. Sie hatten ihre Wohnungen am Sonntag wegen des Elbe-Hochwassers vorsorglich räumen müssen, die Stadt blieb aber bisher von den Fluten verschont. „Die Leute kommen eher schleppend zurück“, sagte ein Sprecher der Stadt am Freitag. 280 Bewohner waren betroffen. Für Menschen, die nicht dort wohnen, ist die Insel weiterhin gesperrt, auch der Autoverkehr ist eingeschränkt.
„Wir haben immer noch ein gefährliches Hochwasser“, betonte der Sprecher. Erst wenn der Pegel der Elbe unter 7,46 Meter falle, sei die Insel wieder frei zugänglich. Am Vormittag lag der Pegelstand bei 7,70 Meter, normal ist ein Stand von 2,67 Meter. Der Katastrophenstab des Landkreises geht davon aus, dass der Katastrophenalarm bis Anfang nächster Woche für den Kreis bestehen bleibt. Auch im Kreis Lüneburg bleibt der Katastrophenfall weiter ausgerufen. „Wir müssen weiterhin alles tun, dass die Deiche halten“, sagte eine Sprecherin.
+++Ministerium verlängert Beschränkungen im Luftverkehr über Elbe +++
11.39 Uhr: Um beim Hochwassereinsatz Probleme durch schaulustige Hobbypiloten zu verhindern, verlängert das Bundesverkehrsministerium Flugbeschränkungen entlang der Elbe. „Wir brauchen den Luftraum nach wie vor, um den Flutopfern zu helfen. Die Einsatzkräfte dürfen nicht behindert werden“, sagte Minister Peter Ramsauer (CSU) am Freitag in Berlin.
Seit dem Wochenende waren Flüge zum Schutz des Einsatzluftverkehrs in den Hochwasserregionen an der Donau und Elbe eingeschränkt. An der Donau um Deggendorf in Bayern werden die Beschränkungen den Angaben nach in der Nacht zum Samstag planmäßig aufgehoben.
Weiter hieß es: „Die Flugbeschränkungen an der Elbe werden der Lageentwicklung angepasst und verkleinert.“ Der Luftraum südlich von Magdeburg werde wieder freigegeben. Schaulustige hatten laut Ministerium zu „massiven Störungen in den Einsatzgebieten“ geführt.
+++ Benefizkonzert auf der Reeperbahn für die Flutopfer +++
11.19 Uhr: Unter dem Motto „Elballianz“ wird es auf Initiative von Liedermacher Rolf Zuckowski und Theaterchef Corny Littmann am Sonntag, 23. Juni, ein Benefizkonzert für die Flutopfer auf der Hamburger Reeperbahn geben. Bisher haben spontan Künstler zugesagt wie Stefan Gwildis und Band, Karl Dall, Mary Roos, Sasha, Gunter Gabriel, Annett Louisan, Johannes Oerding, Bill Ramsey und Andrea Sawatzki, teilten die Veranstalter am Freitag in Hamburg mit. Außerdem werde das Ensemble des Schmidt Theaters auftreten, mit weiteren Künstlern werden Gespräche geführt. In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz und unzähligen, freiwilligen Helfern vor und hinter der Bühne sollen rund um den Spielbudenplatz Spenden für die Flutopfer entlang der Elbe gesammelt werden.
+++DLRG-Rettungsschwimmer im Krisengebiet statt am Strand+++
11.02 Uhr: Wegen des Hochwassers im Süden und Osten Deutschlands muss die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) bei der Bewachung der Ostseestrände derzeit mit weniger Rettungsschwimmern auskommen als geplant. Etwa zwölf der aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommenden Rettungsschwimmer, die derzeit ihren Dienst an der Küste versehen sollten, seien nach Hause abgereist oder hätten ihren Dienst abgesagt, um in den Krisenregionen zu helfen.
„Wir haben dafür volles Verständnis. Aber es tut weh“, sagte DLRG-Einsatzleiterin Mai Bartsch am Freitag. In der Vorsaison versehen mehr als 60 DLRG-Rettungsschwimmer ihren Dienst auf den Türmen zwischen Boltenhagen und Usedom.
Trotzdem müsse kein Urlauber an unbewachten Stränden baden, weil die Haupttürme in den 30 Badeorten besetzt seien. „Wir setzen auf das Verständnis und die Solidarität der Urlauber“, sagte Bartsch. Mit Beginn der Sommerferien am 22. Juni würden die Besatzungen auf den Türmen aufgestockt und die Rettungsschwimmermannschaften verdoppelt. Insgesamt versehen rund 1300 DLRG-Rettungsschwimmer zwischen Mai und September ihren ehrenamtlichen Wachdienst an der Ostseeküste.
+++ Trinkwasser in Mecklenburg bislang sauber +++
10.42 Uhr: Die vom Elbehochwasser betroffenen Mecklenburger brauchen sich bislang keine Sorgen um eine mögliche Verschmutzung ihres Grund- und Trinkwassers zu machen. „Die Brunnen arbeiten ohne Probleme, bisher ist kein einziger überflutet worden“, sagte der Sprecher des Landkreises, Andreas Bonin, am Freitag in Ludwigslust. Niemand müsse sein Trinkwasser abkochen. Die Wasserwerke führten regelmäßig Qualitätskontrollen durch. Das Landesgesundheitsamt in Rostock hat unterdessen Hinweise an die Bevölkerung zum richtigen Verhalten auf überfluteten Feldern und Gartenflächen herausgegeben.
+++ Rückkehr für Bewohner in Lauenburg weiter unklar +++
8.46 Uhr: In Lauenburg ist weiter unklar, wann die Bewohner wieder ihre Häuser beziehen können. Nach Angaben eines Feuerwehr-Sprechers müsse zunächst die Altstadt mit fünf Pumpen vom Wasser befreit werden, anschließend sollten Spezialisten die Gas- und Stromleitungen in der Stadt überprüfen. Erst dann könne eine erste Prognose zur Rückkehr abgegeben werden, hieß es. Weitere Details zur Lage in Lauenburg will der Krisenstab am Vormittag bekanntgeben. Rund 800 Helfer waren am Freitag zunächst im Einsatz.
+++ Verspätungen auf ICE-Strecke Prag-Hamburg +++
8.42 Uhr: Die wegen des Elbehochwassers seit Montag gesperrte Bahnbrücke in Schönhausen (Sachsen-Anhalt) wird den Zugverkehr voraussichtlich noch bis Sonntagabend behindern. Nach wie vor gibt es Verzögerungen auf zentralen ICE-Strecken. Züge zwischen Berlin und Hannover und weiter ins Ruhrgebiet fahren über Magdeburg und Braunschweig. Zu Umleitungen kommt es nach Angaben der Deutschen Bahn auch auf der ICE-Verbindung Berlin-Frankfurt/Main. Auf der Strecke Prag-Dresden-Berlin-Hamburg gibt es Verspätungen von 30 bis 45 Minuten. Wann die Brücke wieder in Betrieb genommen werden kann, war ungewiss. Zuvor muss laut Bahn geprüft werden, ob die Standfestigkeit durch das Wasser beeinträchtigt wurde.
+++ Hamburger Feuerwehr aus Hochwasser-Gebieten zurück +++
8.33 Uhr: Die letzten Helfer der Hamburger Feuerwehr sind am Donnerstag von ihrem Einsatz in den Elbe-Hochwassergebieten Sachsens und Niedersachsens zurückgekehrt. Mit einem Kontingent von 175 Feuerwehrleuten hatten die Hamburger in Amt Neuhaus (Landkreis Lüneburg) und in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden die Fluthelfer unterstützt und rund zwei Wochen gegen die steigenden Pegel angekämpft, sagte ein Feuerwehrsprecher am Freitag. Dabei sicherten sie auch eine acht Kilometer lange Deichlinie bei Bleckede (Kreis Lüneburg) und verbauten 120.000 Sandsäcke, um den Schutzwall um etwa 40 Zentimeter zu erhöhen, hieß es.
+++ Vorbereitungen für Sprengung an Saaledeich +++
7.23 Uhr: Um für einen schnelleren Abfluss des Wassers aus dem Hochwassergebiet zu sorgen, soll ein Teil des Saaledeichs bei Barby (Salzlandkreis) gesprengt werden. Derzeit werden dazu die technischen Vorbereitungen getroffen, wie der Krisenstab der Landesregierung in Magdeburg am Freitag mitteilte. Die Sprengung des Deiches soll zwischen den Ortsteilen Klein Rosenburg und Breitenhagen erfolgen. Heute soll das technische Gerät mit einem Amphibienfahrzeug vor Ort gebracht werden.
Geplant sind 50 Bohrungen im Deich. Die Löcher sollen dann mit Sprengstoff und Sand gefüllt werden. Nach Angaben des Krisenstabs könnte am Samstagmorgen gesprengt werden. Durch das Loch soll das Wasser dann aus den überfluteten Gebieten schneller zurück in die Saale gelangen.
+++ Ifo-Experte: Hochwasser hat kaum Folgen für die Konjunktur +++
7.17 Uhr: Die Hochwasser-Katastrophe in Deutschland wird nach Einschätzung des Münchner Ifo Instituts nur sehr begrenzte Folgen für die Konjunktur haben. Die bisher bekannt gewordenen Produktionsausfälle seien gering und dürften gesamtwirtschaftlich kaum ins Gewicht fallen, sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen in München.
+++ Was das Hochwasser mit sich bringt +++
Dass die finanziellen Hilfen für die Flutopfer zu einem regelrechten Konjunkturprogramm werden, erwartet Carstensen nicht. Die angedachten Fluthilfen von voraussichtlich acht Milliarden Euro machten nur etwa 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. „Das ist, wenn Sie das dann verteilen auf ein paar Quartale, wahrscheinlich kaum zu sehen.“ Allerdings dürfte die Bauindustrie lokal profitieren.
+++ Pegel in Lüneburg unter Stand von 2011 +++
7.09 Uhr: Die Hochwasser-Lage im Landkreis Lüneburg scheint sich weiter zu entspannen. Wie eine Sprecherin des Katastrophenstabs mitteilte, seien die Pegel der Elbe in der Nacht zum Freitag in Teilen des Kreises stark gesunken und inzwischen unter die Stände des Hochwassers von 2011 zurückgefallen. In Bleckede betrug der Wasserstand am frühen Freitagmorgen demnach 11,62 Meter - fünf Zentimeter weniger als noch um Mitternacht. Im Laufe des Freitags würden die Deiche allerorts beobachtet und einige Sandsäcke abgebaut, um die Schutzwälle so zu entlasten, sagte die Sprecherin weiter.
+++ Bewohner von Hitzacker können in Häuser zurück+++
6.46 Uhr: Nach sinkenden Pegelständen der Elbe in der vergangenen Nacht können die Bewohner der Altstadtinsel von Hitzacker (Landkreis Lüchow-Dannenberg) seit Freitagmorgen in ihre Häuser zurückkehren. Die Evakuierungsmarke von 7,76 Meter am Pegel Hitzacker sei unterschritten worden, seit 6 Uhr dürften die mehr als 200 Bewohner wieder ihre Wohnungen betreten, teilte ein Sprecher des Katastrophenschutzstabs mit. Der Landkreis hob ein entsprechendes Verbot auf. Touristen und Schaulustigen sei es jedoch weiterhin nicht erlaubt, die Altstadt zu betreten.
Trotz intensiven Regens habe sich die Lage in der Nacht im Landkreis nicht verschärft, sagte der Sprecher weiter. Die Regenfälle hätten keine Auswirkungen auf die weiterhin stabilen Deiche gehabt. Bei Neu Darchau wurden Wasserpumpen eingesetzt, um den Regen zurück in die Elbe zu pumpen.
In der Nacht zum Freitag fiel der Pegelstand nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Hitzacker seit Mitternacht um sechs Zentimeter von 7,80 Meter auf 7,74 Meter. In Bleckede (Landkreis Lüneburg) betrug der Wasserstand am frühen Freitagmorgen 11,62 Meter – fünf Zentimeter weniger als noch um Mitternacht.
+++ Aufklärungsflug über durchbrochener Landstraße +++
6.36 Uhr: Nach dem Durchbruch der Landstraße 18 im Landkreis Stendal soll am Freitagmorgen die neue Hochwasserlage geprüft werden. Ein Aufklärungsflug bei Tageslicht solle zeigen, wo das Wasser über Nacht hingeflossen ist, teilte eine Sprecherin des Krisenstabes der Landesregierung mit. Um die Hochwasserlage nach dem Deichbruch bei Fischbeck zu entspannen, war bei Kamern ein rund 100 Meter breites Loch in die Landstraße 18 gerissen worden. Außerdem wurde der Nordausgang des Kamerner Sees vergrößert.
Ziel war es, dass sich an der Landstraße anstauende Wasser nach Norden in Richtung der Havelpolder abfließen zu lassen. In der Region stand bisher ein rund 200 Kilometer großes Gebiet unter Wasser. Tausende Menschen in mehreren Orten mussten ihre Wohnungen verlassen und in Sicherheit gebracht werden.
+++ Elb-Pegel bei Hohnstorf sinkt auf 9,30 Uhr +++
6.33 Uhr: Im vom Hochwasser gebeutelten Lauenburg zeichnet sich weiter ab, dass das Elbehochwasser auch zum Wochenende zurückgeht. Der Wasserstand am Pegel Hohnstorf lag am Freitagmorgen nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung bei 9,30 Meter, um Mitternacht betrug der Wasserstand noch 9,34 Meter.
+++ Grimmas OB drängt auf Flutmauer +++
6.31 Uhr: Nach dem zweiten verheerenden Hochwasser innerhalb von elf Jahren in Grimma drängt Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) auf die Fertigstellung der Schutzmauer. „Was wir fordern werden, ist die absolute Beschleunigung des Hochwasserschutzes. Das Ding muss in zwei Jahren fertig sein“, sagte Berger der Nachrichtenagentur dpa. Während der Flut hatte Berger erklärt, mit der Schutzmauer wäre Grimma womöglich verschont geblieben. Momentan ist die Schutzmauer erst etwa zur Hälfte fertig. Den Gesamtschaden für seine Stadt schätzt Berger auf 200 Millionen Euro.
+++ Regenschauer belasten Deiche zusätzlich +++
6.28 Uhr: Den Einsatzkräften in Mecklenburg-Vorpommern macht das Wetter Sorgen. Ein Regengebiet mit teils kräftigen Schauern zog am Donnerstag über die Flutregion zwischen Dömitz und Boizenburg hinweg. Auf den Pegelstand habe der Regen zwar keinen Einfluss, sagte Landrat Rolf Christiansen (SPD). Jedoch belaste das Wasser von oben die Deiche zusätzlich. Auch heute sind nach Angaben des Deutschem Wetterdienstes noch Schauer möglich.
Christiansen mahnte eindringlich, die Deiche nicht zu betreten oder mit dem Fahrrad zu befahren. Jede unnötige Belastung müsse vermieden werden, sagte er. Die Dämme sind mit Wasser vollgesogen. An immer mehr Stellen findet es auch den Weg hindurch. Die Einsatzkräfte dichten rund um die Uhr Lecks ab. Rund 1,2 Millionen Sandsäcke sind zur Erhöhung und Verstärkung der Dämme bereits verbaut worden.
Noch immer führt die Elbe mehr Wasser als bei der Rekordflut im Januar 2011. Die Pegelstände hatten am Donnerstag in Dömitz erstmals die Sieben-Meter-Marke unterschritten, am frühen Freitagmorgen lagen sie bereits unter 6,80 Meter. In Boizenburg lagen sie noch knapp über sieben Metern. Normalerweise ist die Elbe in beiden Städten um die zwei Meter tief.
+++ Lauenburg: Pumpeneinsatz und Hilfszahlungen +++
6.23 Uhr: Die Hochwasserlage in Lauenburg entspannt sich zunehmend. In der Nacht zum Freitag fiel der Pegelstand auf 9,32 Meter. Am Donnerstag hatte er noch bei 9,40 Metern gelegen. Voraussichtlich am Freitag soll sich entscheiden, ob Feuerwehr und Technisches Hilfswerk ihre Hochleistungspumpen in der Unterstadt in Stellung bringen können.
„Die Geräte und die Zugfahrzeuge sind sehr schwer. Wenn die Straße vom Hochwasser unterspült ist, könnten die Gespanne einsinken“, erklärte Schütt. Um dieses Risiko abzuschätzen, hatten Experten den Straßenuntergrund untersucht. Ab einem Wasserstand von 9,30 Meter können die Pumpen eingesetzt werden, um die Elbstraße innerhalb von zehn bis zwölf Stunden trockenzulegen.
Wie lange es dauern wird, bis die rund 300 Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren können, stehe noch nicht fest, sagte Schütt. Nach der jüngsten Prognose der Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg vom Donnerstagnachmittag könnte die Elbe am Pegel Hohnstorf am Sonntag auf unter neun Meter sinken. Für Lauenburg würde das einen Pegelstand von knapp über neun Meter bedeuten. Normalerweise beträgt der Wasserstand hier rund 4,80 Meter.
Die Menschen in der überfluteten Unterstadt können unterdessen auf finanzielle Soforthilfe von Bund und Land hoffen. Insgesamt stünden zwei Millionen Euro zur Verfügung, außerdem gebe es einen Härtefonds für jene Schleswig-Holsteiner, die durch das Hochwasser in eine existenzbedrohende Notlage geraten seien, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit.