Sieben Monate hat es gedauert, ehe Daniel V. sich selbt der Polizei stellte und den Mord an der Achtjährigen gestand. Inzwischen ist klar, dass der 18-Jährige damals auf dieselbe Grundschule ging wie das Mädchen und sich Michelle bewusst als Opfer ausgesucht hatte. Bilder zum Fall Michelle. Bilder zu den tragischen Verbrechen an Kindern.
Leipzig. Ein ganzes Dorf ist erschüttert: Der liebe Nachbarsjunge von nebenan entpuppte sich als grausamer mutmaßlicher Täter im Mordfall Michelle. Die Ermittler arbeiten derzeit im Dauereinsatz, um den Tathergang endlich aufzuklären. "In einem Mordfall muss jedes Haar gesichtet werden", sagte ein Sprecher der Polizei.
Inzwischen sind die Beamten dabei, die Wohnung des 18-Jährigen zu untersuchen, in der er gemeinsam mit seiner Mutter lebte. Daniel V. hatte zugegeben, dass er das Mädchen in seine Wohnung gelockt und dann versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Schließlich brachte er sie um und verstaute sie in einem Sack, den er erst zwei Tage später in den Ententeich warf, wo die Leiche dann drei tage nach dem Verschwinden des Mädchens gefunden wurde.
Klar ist mittlerweile auch, dass Daniel V. auf dieselbe Grundschule gegangen war wie sein Opfer. "Etliche Lehrer kennen ihn", sagte Roman Schulz, Sprecher der Bildungsagentur in Leipzig. 2007 hatte er dort im Rahmen seiner Ausbildung zum Sozialassistenten ein Praktikum absolviert und sich währenddessen die Achtjährige als Opfer ausgesucht. Die Lehrer waren über seine Festnahme sowohl erleichtert, drückten aber auch ihre Betroffenheit wegen dem Tod des Mädchens aus.
Derzeit wird Daniel V. erneut verhört. Bislang wissen die Beamten noch nicht, was ihn dazu veranlasste, Michelle zu ermorden und warum er gerade sie ausgesucht hatte. Viele Fragen sind noch immer offen. Der 18 Jahre alte Verdächtige hatte sich am Sonntag selbst der Polizei gestellt und ein Teilgeständnis abgelegt. Momentan sitzt er in Untersuchungshaft.