Erneut ist im indischen Ozean ein Schiff gekapert worden. Für die Besatzung eines spanischen Bootes könnte die Geiselhaft bald vorbei sein.
Brüssel/Madrid. Im Indischen Ozean ist ein Chemietanker von Piraten gekapert worden. An Bord des Tankers sei eine Mannschaft von 28 Nordkoreanern, teilte die Antipiraten-Mission „Atalanta“ der Europäischen Union am Dienstag in Brüssel mit. Die Seeräuber brachten das Schiff demnach am Montag 180 Seemeilen nordwestlich der Inselgruppe der Seychellen in ihre Gewalt. Der Tanker mit Heimathafen Singapur nahm zuletzt Kurs in Richtung des ostafrikanischen Krisenstaats Somalia.
Die Mannschaft eines vor gut sechs Wochen im Indischen Ozean gekaperten spanischen Fischereischiffes „Alakrana“ soll dagegen am Mittwoch freikommen, wie die Piraten gegenüber der spanischen Zeitung „El Mundo" sagten. Für die Freilassung der 36 Seeleute zahlte die spanische Regierung nach Piratenangaben ein Lösegeld von vier Millionen Dollar (rund 2,7 Millionen Euro). Ein Sprecher der Piraten bestätigte diese Information.
Vor der Küste Somalias kommt es immer wieder zu Angriffen von Seeräubern. Die EU-Verteidigungsminister hatten deshalb am Montag in Brüssel eine Verlängerung des Antipiraten-Einsatzes um ein Jahr beschlossen. An der Mission „Atalanta“ beteiligt sich auch die deutsche Marine mit derzeit zwei Fregatten und rund 440 Soldaten.