Sie bekämpfen den Terror, trainieren Geiselbefreiungen und üben besonders heikle Missionen aus: Die GSG 9 und das Kommando Spezialkräfte sind die deutschen Elitekämpfer.
Hamburg. Die gescheiterte Operation zur Befreiung von Geiseln somalischer Piraten hat die Debatte über die Kompetenzen der Bundeswehr neu entfacht. In den Blickpunkt sind dabei zwei Spezialeinheiten der Bundeswehr und der Polizei geraten, die für Einsätze dieser Art ausgebildet sind: das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr und die Grenzschutzgruppe 9 (GSG 9) der Bundespolizei.
Das Kommando Spezialkräfte wurde 1996 im baden-württembergischen Calw in Dienst gestellt. Derzeit gehören ihm mehr als 1000 Soldaten an. Zu seinen Aufgaben zählen der Schutz deutscher Einrichtungen und Kräfte im Ausland, das Retten, Befreien und Evakuieren von Personen, militärische Aufklärung, der Kampf gegen Ziele hoher Priorität auf gegnerischem Gebiet und die Abwehr terroristischer Angriffe. Die Einsätze der KSK werden immer geheim gehalten.
Die GSG 9 mit Sitz in Sankt Augustin ist die polizeiliche Spezialeinheit der Bundespolizei zur Bekämpfung von Terrorismus und schwerster Gewaltkriminalität. Sie wurde nach dem blutigen Ende des Geiseldramas bei den Olympischen Spielen 1972 in München gegründet. Ihr gehören Einsatzkräfte mit verschiedenen Spezialisierungen an, darunter Taucher, Präzisionsschützen und Fallschirmspringer. Die GSG 9 wird zur Bewältigung besonders gefährlicher Situationen eingesetzt, zum Beispiel zur Überwältigung bewaffneter Geiselnehmer. Ein GSG-9-Kommando befreite im „deutschen Herbst“ 1977 die Geiseln an Bord einer entführten Lufthansa-Maschine in Mogadischu.