Bundespräsident Christian Wulff und der japanische Kronprinz Naruhito haben im Park von Schloss Bellevue einen Kirschbaum gepflanzt.
Berlin. Bundespräsident Christian Wulff hat dem japanischen Kronprinzen Naruhito die Anteilnahme Deutschlands am Schicksal der Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima bekundet. Der Sohn des Tenno trug sich am Mittwoch zum Auftakt eines dreitägigen Berlin-Besuchs ins Gästebuch des Bundespräsidenten ein. „Es ehrt uns sehr, dass Seine Kaiserliche Hoheit trotz der momentan schweren Lage in Japan unser Land besucht“, sagte Wulff nach Angaben seines Hauses bei einem rund einstündigen Gespräch. „Japan ist unser Wertepartner in Asien.“
Als Zeichen der deutsch-japanischen Freundschaft soll künftig ein Kirschbaum im Park von Schloss Bellevue wachsen. Naruhito und Wulff griffen symbolisch zur Gärtnerschaufel. Der Kronprinz ist zum 150-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern in der Hauptstadt.
Später wollte sich Naruhito das Original des Freundschafts- und Handelsvertrags von 1861 in der Staatsbibliothek ansehen. Damals war Preußen der Verhandlungspartner. Auch in der Mori-Ogai-Gedenkstätte, die an den gleichnamigen japanischen Arzt und Dichter erinnert, wurde der Thronfolger erwartet. „Das ist eine ganz hohe Ehre“, sagte die stellvertretende Leiterin, Beate Wonde.
Der 51 Jahre alte Sohn von Kaiser Akihito kennt Deutschland noch aus seinen Zeiten als Student in Oxford. Es ist sein erster Besuch seit der Wiedervereinigung. Seine Frau, die einstige Karriere-Diplomatin und heutige Kronprinzessin Masako, ist bei der Reise nicht dabei.
Vor Naruhitos Ankunft lernten die Berichterstatter die japanische Etikette. Zum Beispiel: keine Fragen an die Kaiserliche Hoheit, sie nicht überholen oder den Weg kreuzen.
Am Donnerstag trifft Naruhito Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Am Freitag reist der Thronfolger wieder zurück in seine Heimat.