Vier Monate nach der Katastrophe von Fukushima kommen immer weitere Details ans Licht. Der Betreiber Tepco wird scharf kritisiert.
Tokio/Washington. Beim Bau des Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi in den 1960er Jahren hat die Betreiberfirma Tepco offenbar rund 25 Meter der Steilküste abtragen lassen. Erst damit sei das Kraftwerk dem Tsunami ausgesetzt gewesen, der die Anlage so schwer zerstörte, berichtet die Zeitung „The Japan Times“ am Mittwoch. "Wenn ich mir die Lage jetzt ansehe, meine ich, dass es falsch war, so viel vom Hügel abzutragen“, wird ein ehemaliger Tepco-Angestellter zitiert. Das Gelände sei planiert worden, um die Betriebskosten für die Pumpen niedrig zu halten, die das Kühlwasser in die Reaktoren befördern, schreibt die Zeitung. Das Atomkraftwerk wurde am 11. März von rund 14 Meter hohen Tsunami-Wellen schwer zerstört.
US-Atomsicherheitsbehörde empfiehlt Konsequenzen aus Fukushima
Die amerikanische Atomsicherheitsbehörde NRC hat unterdessen Konsequenzen aus der Atomkatastrophe in Japan gefordert. In ihren Empfehlungen spricht sie sich für eine unverzügliche Überprüfung der Erdbebensicherheit der 104 Atomkraftwerke aus. Flutrisiken müssten neu eingeschätzt und zusätzliche Ausrüstung installiert werden, um Schäden an mehreren Reaktoren reparieren zu können. Zudem sollte sichergestellt werden, dass Stromversorgung und Überwachungsinstrumente zur Kühlung verbrauchter Brennstäbe verfügbar ist.