Hamburg. Der HSV und Vuskovic setzen weiterhin auf dessen Unschuld. Sein Vertreter Jonas David ist der Abwehr-Gewinner.

Tim Walter hatte wenig Lust, seine Beweggründe zu erklären. „Es gibt keine“, sagte der HSV-Trainer, als er nach dem 4:2-Sieg gegen Eintracht Braunschweig auf den Startelfeinsatz von Jonas David angesprochen wurde. Nachdem der Innenverteidiger aufgrund eines Muskelfaserrisses weite Teile der Vorbereitung verpasst hatte, rechneten die meisten mit einem Einsatz von Neuzugang Francesco „Javi“ Montero.

Dabei hatte Walter vor der Partie bereits seine Beweggründe erklärt. „Jonas hat es in der Vergangenheit immer gut gemacht. Javi macht es auch sehr gut, aber es geht auch darum, in der Abstimmung noch mehr zu arbeiten.“

Vuskovic-Vertreter David ist der HSV-Gewinner

An der Seite von Kapitän Sebastian Schonlau hatte David in der vergangenen Saison bereits einige Spiele gemacht, ehe er sich verletzte und seinen Stammplatz an Mario Vuskovic verlor. Nun könnte David seinen Platz zurückerobern. Auch wenn ihm die fehlende Spielpraxis noch etwas anzumerken war, war der 22-Jährige mit seinem Spiel zufrieden.

„Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mich über das Vertrauen gefreut“, sagte der Hamburger Jung, der im Duell mit Montero nun erst einmal die Nase vorn haben dürfte. „Jonas hat sich das verdient. Er hat es ordentlich gemacht. Ich habe mich sicher gefühlt neben ihm“, sagte Schonlau, der auch am kommenden Sonntag bei Hansa Rostock an der Seite von David verteidigen dürfte.

HSV: Boldt verteidigt Mario Vuskovic

Im Fall Vuskovic wird der HSV bis dahin schon etwas schlauer sein. Der aufgrund von Epo-Dopings vorläufig gesperrte Kroate hat am Freitag seinen ersten Termin beim DFB-Sportgericht. Der HSV hat gemeinsam mit Vuskovic einen 65 Seiten langen Schriftsatz eingereicht. „Der Schriftsatz wirft schon viele Fragen auf“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt am Sonntag vor dem Spiel bei Sky. „Es erklärt sich mir nicht, wo und wie das passiert sein soll und warum auch? Mario beteuert seine Unschuld. Wir haben viel versucht aufzuarbeiten und wollen volle Transparenz.“

Boldt und der HSV setzen im Fall Vuskovic alles auf die Karte Unschuld. Diese zu beweisen, wird ein schwerer Weg. Der Manager fühlt vor allem auch menschlich mit dem 21-Jährigen. „Ein Profisportler, der auf einem super Weg war, wird auf einmal ausgeschlossen. Das steckst du nicht so einfach weg“, sagt Boldt, der sich zumindest freuen kann, dass er sich auf Ersatzmann David verlassen kann.