Hamburg. Obwohl er kaum gefordert war, wirkte Jonas David in der Defensive nicht immer souverän. Reis belohnt sich für starken Auftritt.
Sie machten es mal wieder unnötig spannend. Aber ohne Drama geht es beim HSV unter Tim Walter selten. So auch beim 4:2 (2:1) gegen Eintracht Braunschweig. Von Beginn an dominierten die Hamburger und hätten zwischendrin deutlich höher führen können. Am Ende erlöste der beste Feldspieler der Saison den HSV. Die Einzelkritik.
Heuer Fernandes: Kaum geprüft und trotzdem zweimal geschlagen. Einen ganz wichtigen Ball konnte er parieren.
Heyer: Er hat schon unhaltbarere Kopfballtore erzielt. Der Rest war weder Fisch noch Fleisch.
HSV-Einzelkritik: David kaum gefordert
David: Das Startelfduell gegen Neuzugang Montero entschied er für sich. Im Duell gegen Ex-Kollege Wintzheimer kaum gefordert und trotzdem nicht immer souverän.
Schonlau: Spielte lange Zeit so souverän, dass er sich dabei selbst ein wenig einschläferte.
Muheim: Seine Flanke zum 1:0 kann er sich einrahmen. Ein paar Schlafmützigkeiten waren aber wie gewohnt dabei.
Meffert: Spielte seinen Stiefel so schnörkellos herunter, wie es beim HSV eben nur Meffert kann.
HSV-Einzelkritik: Reis belohnt sich
Reis: Trieb das Spiel immer wieder an und belohnte sich mit dem entscheidenden Tor in der Nachspielzeit.
Jatta (bis 90.+4): Die Kluft zwischen Genie und Wahnsinn war an diesem Tag einmal mehr so groß wie die Luftlinie von Gambia nach Hamburg.
Katterbach (ab 90.+4): Kurzdebüt für den Kölner.
Königsdörffer (bis 64.): Bewegte sich irgendwo im luftleeren Raum und fand nie so richtig Bindung zum Spiel.
Bénes (ab 64.): Brachte seinen Trainer mit einem Fehlpass zur Weißglut. Seinen Kunstschuss fischte Fejzic aus dem Winkel.
HSV-Einzelkritik: Dompé nicht zu stoppen
Dompé (bis 80.): Wenn der Franzose Tempo aufnimmt, ist er in dieser Liga von niemandem zu stoppen.
Kittel (ab 80.): Hätte vor eine Woche wahrscheinlich selbst nicht gedacht, dass er nochmal für den HSV spielt. Richtig glücklich wirkte er auf dem Platz nicht.
Glatzel (bis 90.+4): Erzielte seine Saisontore zwölf und 13 und dazu die kuriosesten Nichttore des Tages. Seinen Hackenschuss an die Latte wird man im Jahresrückblick genauso wiedersehen wie seinen Fehlschuss über das leere Tor.
Nemeth (ab 90.+4): Willkommen in Hamburg.
Die Statistik:
- HSV: Heuer Fernandes – Heyer, David, Schonlau, Muheim – Meffert – Reis, Königsdörffer (64. Benes) – Jatta (90.+4 Katterbach), Glatzel (90.+4 Nemeth), Dompé (80. Kittel). – Trainer: Walter
- Braunschweig: Fejzic – de Medina, Decarli, Gechter (79. Kurucay) – Marx, Krauße (80. Wiebe), Donkor – Kaufmann, Endo (69. Lauberbach) – Wintzheimer, Bonga (79. Pherai). – Trainer: Schiele
- Tore: 1:0 Glatzel (3.), 2:0 Heyer (17.), 2:1 Kaufmann (30.), 3:1 Glatzel (49.), 3:2 Wiebe (81.), 4:2 Reis (90.+2)
- Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
- Zuschauer: 56.507
- Torschüsse: 16:11
- Ecken: 8:7
- Ballbesitz: 61:39 Prozent