Salihovic verletzt. Millionenflop besiegelt de facto Hollands WM-Aus. Arp beweist ein feines Füßchen. Knöll lässt HSV II jubeln.
Wood beendet seine Torflaute
Gerade mal drei Pflichtspieltore erzielte Bobby Wood im Jahr 2017 für den HSV. Dass die Hamburger seit fünf Spielen auf einen Treffer warten, hängt auch mit der Torkrise des US-Stürmers zusammen. Bei der Nationalmannschaft hat Wood nun aber Selbstvertrauen tanken können. Beim 4:0-Sieg gegen Panama erzielte der 24-Jährige einen Treffer und beendete seine persönliche Torflaute.
„Ich habe die Lücke gesehen und einfach abgezogen. Es ist großartig, dass wir gewonnen haben“, sagte Wood nach dem Sieg, durch den die USA nahezu sicher für die WM 2018 in Russland qualifiziert sind. Nach dem abschließenden Qualifikationsspiel am Dienstag in Trinidad und Tobago reist der Angreifer am Mittwoch zurück nach Hamburg. Am Sonnabend will er dann auch für den HSV in Mainz (15.30 Uhr) treffen.
Salihovic verletzt aus Bosnien zurück
Zugang im Lazarett: Sejad Salihovic hat sich im Training mit der bosnischen Nationalmannschaft verletzt. Wie der HSV mitteilte, zog sich der am Sonntag 33 Jahre alt gewordene Mittelfeldspieler einen Riss am Schienbein zu. Beim WM-Qualifikation von Bosnien-Herzegowina gegen Belgien (3:4) fehlte Salihovic daher. Stattdessen wurde er noch in seiner Heimat genäht. Am Sonntag soll der Neuzugang dann zurück nach Hamburg fliegen. Ob Salihovic beim nächsten Bundesligaspiel des HSV in Mainz am kommenden Sonnabend in Mainz auflaufen kann (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) scheint somit mehr als fraglich.
Weltmeister Köster "beichtet" HSV-Liebe
Unter der Woche wurde Philip Köster vor Sylt zum vierten Mal Weltmeister im Windsurfen. Während der 23-Jährige persönlich also jede Menge Grund zum Feiern hat, macht es ihm das Leben als Fußballfan nicht unbedingt leicht. Ob er denn einen Lieblingsverein habe, wollte ZDF-"Sportstudio"-Moderator Jochen Breyer am Sonnabendabend von seinem Gast wissen. Als Köster nach längerer Pause die magischen drei Buchstaben "HSV" herausbrachte, konterte Breyer mit den Worten: "Oh, das ist hart." Was den Surfer wiederum zu einer Art Entschuldigung verleitete: "Meine Eltern kommen aus Hamburg, ich kann nichts dafür."
Berg entsetzt Holland – Ekdal schmort
Ohne Holland fahren wir wahrscheinlich zur WM – und mitverantwortlich dafür zeichnet ausgerechnet ein Spieler, der als der Millionenflop schlechthin in die jüngere Geschichte des HSV eingegangen ist: Marcus Berg. Denn der Schwede, der als Torschützenkönig der U-21-EM im Sommer 2009 für satte zehn Millionen Euro nach Hamburg geholt wurde und dort nur einmal in zwei Jahren traf, löste am Sonnabend in der Qualifikation alle Ketten. Gleich vier Tore steuerte der inzwischen 31 Jahre alte Stürmer zum 8:0 (3:0)-Sieg gegen Luxemburg bei.
Genug, um ein Russland-Ticket für Gruppen-Konkurrent Niederlande nahezu unmöglich zu machen. Denn am letzten Spieltag können Arjen Robben & Co. im direkten Duell zwar nach Punkten noch mit den Skandinaviern gleichziehen. Doch am Ende zählt die Tordifferenz – und da zog Schweden vor Hollands Duell in Bulgarien um gleich 12 Tore davon. Bleibt Oranje (16 Punkte) nur noch die Hoffnung auf einen eigenen Kantersieg mit sieben Toren Differenz gegen Schweden. Bei denen kam Albin Ekdal gegen Luxemburg übrigens nicht zum Einsatz.
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Arp bei WM schon wieder in Ballerlaune
Den Siegtreffer schoss zwar ein anderer, den Anfang machte aber Fiete Arp: Auch dank eines Treffers des HSV-Juwels hat die deutsche U17 einen erfolgreichen Auftakt in die WM in Indien gefeiert. Beim 2:1 (1:0) in Goa gegen Costa Rica erzielte der Kapitän die Führung, als er in der 21. Minute einen Pass des Leipzigers Nicolas Kühn per feinem Lupfer mit dem rechten Fuß vollendete. Weniger Glück hatte Deutschlands Nr. 9 allerdings kurz vor dem Halbzeitpfiff, als sein Linksschuss noch von der Linie gekratzt wurde.
Nach dem Ausgleich durch Andres Gomez (64.) und einer Reihe ungenutzter Chancen wurde Joker Noah Awuku (Holstein Kiel) mit einem Last-Minute-Treffer schließlich zum umjubelten Helden. Das zweite HSV-Talent Josha Vagnoman (Abwehr), den Trainer Christian Wück erst am Freitag für den verletzten Leipziger Kilian Ludewig nachnominiert hatte, stand noch nicht im Kader.
Die nächste Chance auf weitere Treffer bietet sich Arp am Dienstag gegen Iran (16.30 Uhr MESZ/Eurosport). Am 13. Oktober (13.30 Uhr MESZ/Eurosport 2) ist in Kochi Guinea der letzte deutsche Gruppengegner. Ins Achtelfinale ziehen sowohl die Erst- und Zweitplatzierten der sechs Gruppen sowie die vier besten Gruppendritten ein.
Bei der EM im vergangenen Jahr wurde Arp, dessen Handgelenksknochen im Vorfeld des Turniers zur Altersüberprüfung wie bei allen anderen teilnehmenden Spielern von der Fifa vermessen worden waren, mit sieben Treffern zweitbester Torjäger des Turniers. Am vergangenen Wochenende im Nordderby gegen Werder Bremen hatte Arp als erster Spieler des Jahrgangs 2000 sein Bundesliga-Debüt gefeiert.
Knöll hält sich und die Zwote an der Spitze
Einsam an der Spitze steht der HSV II in der Regionalliga Nord gleich zweimal: Einmal als Mannschaft, einmal in Person von Törles Knöll in der Torschützenliste. Der wiedergenese Stürmer, der unter der Woche beim 1:0-Sieg bei Hannover II noch verletzt passen musste, führte die Zwote am Sonnabend mit zwei Treffern (35./81.) zu einem ungefährdeten 3:0 (1:0)-Sieg gegen Havelse. Den Endstand stellte Young-Jae Seo her (89.).
Die Mannschaft von Trainer Christian Titz ist damit auch nach elf Spieltagen ungeschlagen und steht mit 28 Punkten auf Platz eins. Knöll wiederum für die Torjäger-Wertung mit zehn Treffern in neun Einsätzen an.
Trainerwechsel bei der Dritten
Weniger gut läuft es bei der Dritten: Auch nach dem elften Spieltag steht der HSV III in der Oberliga Hamburg auf dem letzten Tabellenplatz. Aufstiegstrainer Felix Karch (33) musste deshalb gehen. Sein Assistent Marcus Rabenhorst (33) übernimmt. Doch auch mit dem neuen Coach verlor das Team am Freitag mit 1:2 gegen Vicky und steht damit weiter bei nur vier Punkten.
Zwei Millionen für Ex-Co-Trainer Hermann
Rund 150.000 Euro Ablöse hatte der HSV im März 2015 an Schalke 04 überwiesen, um den zum damaligen Zeitpunkt noch beurlaubten Co-Trainer Peter Hermann an die Elbe zu lotsen. Dort blieb Hermann allerdings nicht lange der Assistent von Not-Trainer Peter Knäbel – nur einen Monat später ergriff er wegen der Verpflichtung von Bruno Labbadia die Flucht aus Hamburg.
Jetzt ist Hermann wieder auf der ganz großen Bühne zu finden: Bayern München macht nicht weniger als bis zu zwei Millionen Euro locker, um seinem neuen, alten Trainer Jupp Heynckes den Wunsch-Assistenten zu bescheren. Die Ablöse streicht Fortuna Düsseldorf ein, wo Hermann bis zuletzt Cheftrainer Friedhelm Funkel zur Seite stand.